Marlene Röder
Melina und das Geheimnis aus Stein
978-3-473-36861-7
Ravensburger Verlag
Alter: 10+
Jonas ist tot. Seit Melinas kleiner
Bruder tot in seiner Wiege lag, an plötzlichem Kindstod gestorben,
ist nichts mehr, wie es war. Ihre Mutter leidet an Depressionen und
ist nicht für sie da. Melina ist gerade in die fünfte Klasse
gekommen und ihre einzige Freundin ist Pippa. Wen kümmert es, dass
Pippa nur eine Playmobilfigur ist? Melina hat nämlich ein ganz
besonderes Talent. Sie kann leblose Dinge lebendig werden lassen.
Weil es in der Schule nicht so gut läuft, Jessie nervt und Maik sie
ständig ärgert, verbringt Melina viel Zeit auf dem Friedhof. Dort
liegt nicht nur Jonas begraben, sondern auch ein seit langem
verstorbener Junge namens Wilhelm, dessen Grabstein von einem
Marmorengel geschmückt wird. Den erweckt Melina zum Leben.
Engelsstatue Will ist neugierig auf die Menschen und wird Melinas
Freund. Damit er weniger auffällt, klaut sie für ihn die Jeans des
fiesen Maik aus der Jungenumkleide und stibitzt ihrer Mutter Geld, um
einen Mantel zu kaufen, der Wills Flügel verdeckt. Friedhofswärter
Hubertus hat jedoch einen Verdacht, dass etwas nicht stimmt, da Will
sichtbar seine Position auf dem Sockel verändert. Er erzählt Melina
die Geschichte von Golem und hilft ihr, als Will seinen Arm beim
Fußballspielen verliert. Der gar nicht mehr so nervigen Jessie
erzählt sie, dass Will ihr Cousin aus Lappland sei, doch auch sie
ahnt etwas, nur hält sie Will für einen Zombie. Dass Will alles
tut, was Melina sagt, findet sie anfangs toll, doch bald erkennt sie,
dass das nicht doch nicht so ist. Nach einem Streit verschwindet
Will. Melina erweckt die Anubis-Figur im ägyptischen Museum zum
Leben, damit er ihr hilft und löst damit beinahe eine Katastrophe
aus. Zuhause läuft es auch nicht besser. Auch wenn Melina so viele
Nutellabrote essen kann, wie sie will, hätte sie doch lieber wieder
eine Mutter, die sich mehr um sie kümmert. Als Will bei ihr zum
Essen ist, schneidet er sich in den Finger und blutet. Wird er
langsam zum richtigen Menschen? Will wünscht sich das und möchte
auch seine Flügel loswerden. Kann Hubertus da helfen? Wird Will ein
ganz normaler Junge? Was wird mit Jessie? Und Maik? Kann Melinas
Mutter endlich loslassen und ihre Trauer überwinden?
Die Macht der Fantasie kennt keine
Grenzen. Wenn man in der Not einen Freund braucht, erweckt sie sogar
Stein zum Leben. Obwohl Melinas Gabe in den Fantasybereich gehört,
beschäftigt sich dieses Buch auch mit sehr ernsten Problemen der
realen Welt. Was tun, wenn der kleine Bruder stirbt und die Mutter in
ihrem Leid versinkt? Wenn sie auch versteinert ist, nur innerlich,
und keine Zauberkraft sie aufwecken kann? Was tun, wenn man in der
neuen Schule keinen Anschluss findet? Was tun, wenn man so manches
getan hat, das nicht richtig war? Zum Glück findet Melina Freunde
und zwar nicht nur Pippa und Will, sondern auch ganz normale und das
ist gut so. Freunde sind wichtig. Ein ganz tolles Buch, das nicht nur
eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch nachdenklich macht.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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