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Mittwoch, 30. Januar 2013

"Zebraland"

Jetzt als Jubiläumsausgabe für nur 5€: "Zebraland"!

Marlene Röder
Zebraland
978-3-473-54405-9
Ravensburger Taschenbuch Verlag
Alter: 14+

Es hätte so ein schöner Sommerabend werden können. Fridolin, genannt Ziggy und sein Cousin Elmar wollen auf einem Raggae-Festival auftreten. Doch der geplante Auftritt der beiden platzt, denn Elmar besäuft sich und ist auf einmal weg. Ziggy ist sauer und enttäuscht, weil alles schief gelaufen ist. Er entschließt sich, mit ein paar anderen, die er flüchtig aus der Schule kennt, nachhause zu fahren. Am Steuer sitzt Anouk, mit dabei sind außerdem Philipp und dessen Freundin Judith. Auf der Fahrt geschieht etwas Schreckliches. Sie fahren ein Mädchen auf einem Motorroller an. Sie kennen sie. Es ist Yasmin, ein türkisches Mädchen, das auf ihre Schule geht. Weil sie immer ein gestreiftes Kopftuch trägt, ist ihr Spitzname „Zebra“. Leblos liegt sie da, noch die Kopfhörer ihres mp3-Players in den Ohren. Judith und Ziggy suchen nach einem Puls und finden keinen. Nichts wie weg! Fahrerflucht? Erst später erfahren sie in den Nachrichten, dass Yasmin erst auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben ist. Philipp drängt die anderen dazu, zu schweigen. Für Yasmin sei es jetzt sowieso zu spät. Wenn sie sich jetzt der Polizei stellen würden, bekämen sie üble Schwierigkeiten. Alle stimmen zu. Judith möchte eigentlich alles zugeben, sie hat etwas gegen Ungerechtigkeit. Aber sie fügt sich Philipps Order, denn sie ist in ihn verknallt, obwohl er mit Anouk zusammen ist. Sie wollen alles vergessen, nie mehr darüber reden, doch dann kommen die Briefe. Der anonyme Schreiber nennt sich Mose und heißt sie im „Zebraland“ willkommen. Er weiß alles! Er erpresst die vier und stellt Forderungen, drastische Forderungen. Philipp soll seinen Posten als Chefredakteur der Schülerzeitung sausen lassen. Die sportliche Judith soll bei einem wichtigen Qualifikationsrennen absichtlich versagen. Mose hat sie alle in der Hand, doch wer ist er? Gab es etwa doch einen Zeugen bei dem Unfall? Unterdessen spukt Yasmin in Ziggys Träumen herum. Er hatte an der Unfallstelle ihr Tagebuch aus ihrer Handtasche genommen und mitgehen lassen. Aus diesem Tagebuch erfährt er eine Menge über sie. Sie hatte Probleme mit ihrer traditionellen, türkischen Familie, vor allem mit ihrem Bruder, der mit ihrem Freund nicht einverstanden war. Schließlich kommt heraus, wer sich hinter dem Pseudonym Mose verbirgt. Es ist kein außenstehender „Zeuge“. Es ist jemand innerhalb der Gruppe … !
Täter? Opfer? Die Grenzen scheinen zu verschwimmen. Die Täter fühlen sich als Opfer und wollen einer Strafe entgehen. Es war ja „nur“ ein Unfall. Schuldgefühle machen sich trotzdem in jedem von ihnen breit und eine/einer hält es nicht mehr aus und tritt als Mose in Aktion. (Wer, verrate ich natürlich nicht). In der Gruppe herrscht Misstrauen. Wer könnte der Verräter sein? Interessant wird die Geschichte durch die wechselnde Erzählperspektive. Mal erzählt Judith, mal Ziggy. Jeder der beiden hat eine ganz eigene Art, sich auszudrücken und etwas zu der Gesamtgeschichte beizutragen. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie es im inneren von Judith und Ziggy aussieht. Obwohl es kein klassischer Krimi mit Mord und dessen Aufklärung ist, bleibt es bis zum Ende spannend. Ich war jedenfalls bis zum Schluss gefesselt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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