Marlene Röder
Zebraland
978-3-473-54405-9
Ravensburger Taschenbuch
Verlag
Alter: 14+
Es hätte so ein schöner
Sommerabend werden können. Fridolin, genannt Ziggy und sein Cousin
Elmar wollen auf einem Raggae-Festival auftreten. Doch der geplante
Auftritt der beiden platzt, denn Elmar besäuft sich und ist auf
einmal weg. Ziggy ist sauer und enttäuscht, weil alles schief
gelaufen ist. Er entschließt sich, mit ein paar anderen, die er
flüchtig aus der Schule kennt, nachhause zu fahren. Am Steuer sitzt
Anouk, mit dabei sind außerdem Philipp und dessen Freundin Judith.
Auf der Fahrt geschieht etwas Schreckliches. Sie fahren ein Mädchen
auf einem Motorroller an. Sie kennen sie. Es ist Yasmin, ein
türkisches Mädchen, das auf ihre Schule geht. Weil sie immer ein
gestreiftes Kopftuch trägt, ist ihr Spitzname „Zebra“. Leblos
liegt sie da, noch die Kopfhörer ihres mp3-Players in den Ohren.
Judith und Ziggy suchen nach einem Puls und finden keinen. Nichts wie
weg! Fahrerflucht? Erst später erfahren sie in den Nachrichten, dass
Yasmin erst auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben ist. Philipp drängt
die anderen dazu, zu schweigen. Für Yasmin sei es jetzt sowieso zu
spät. Wenn sie sich jetzt der Polizei stellen würden, bekämen sie
üble Schwierigkeiten. Alle stimmen zu. Judith möchte eigentlich
alles zugeben, sie hat etwas gegen Ungerechtigkeit. Aber sie fügt
sich Philipps Order, denn sie ist in ihn verknallt, obwohl er mit
Anouk zusammen ist. Sie wollen alles vergessen, nie mehr darüber
reden, doch dann kommen die Briefe. Der anonyme Schreiber nennt sich
Mose und heißt sie im „Zebraland“ willkommen. Er weiß alles! Er
erpresst die vier und stellt Forderungen, drastische Forderungen.
Philipp soll seinen Posten als Chefredakteur der Schülerzeitung
sausen lassen. Die sportliche Judith soll bei einem wichtigen
Qualifikationsrennen absichtlich versagen. Mose hat sie alle in der
Hand, doch wer ist er? Gab es etwa doch einen Zeugen bei dem Unfall?
Unterdessen spukt Yasmin in Ziggys Träumen herum. Er hatte an der
Unfallstelle ihr Tagebuch aus ihrer Handtasche genommen und mitgehen
lassen. Aus diesem Tagebuch erfährt er eine Menge über sie. Sie
hatte Probleme mit ihrer traditionellen, türkischen Familie, vor
allem mit ihrem Bruder, der mit ihrem Freund nicht einverstanden war.
Schließlich kommt heraus, wer sich hinter dem Pseudonym Mose
verbirgt. Es ist kein außenstehender „Zeuge“. Es ist jemand
innerhalb der Gruppe … !
Täter? Opfer? Die
Grenzen scheinen zu verschwimmen. Die Täter fühlen sich als Opfer
und wollen einer Strafe entgehen. Es war ja „nur“ ein Unfall.
Schuldgefühle machen sich trotzdem in jedem von ihnen breit und
eine/einer hält es nicht mehr aus und tritt als Mose in Aktion.
(Wer, verrate ich natürlich nicht). In der Gruppe herrscht
Misstrauen. Wer könnte der Verräter sein? Interessant wird die
Geschichte durch die wechselnde Erzählperspektive. Mal erzählt
Judith, mal Ziggy. Jeder der beiden hat eine ganz eigene Art, sich
auszudrücken und etwas zu der Gesamtgeschichte beizutragen. Man
bekommt einen guten Eindruck davon, wie es im inneren von Judith und
Ziggy aussieht. Obwohl es kein klassischer Krimi mit Mord und dessen
Aufklärung ist, bleibt es bis zum Ende spannend. Ich war jedenfalls
bis zum Schluss gefesselt.
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783473544059
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen