Daniel Höra
Braune Erde
978-3-8333-5099-3
Bloomsbury Taschenbuch
Alter: 14+
Ein winziges Kaff,
irgendwo in Mecklenburg. Hier lebt Ben mit seiner Tante. Hier ist
nichts los, nicht das Geringste. Nie passiert etwas, was nur ein
wenig aufregend ist. Die jungen Leute sind sowieso fast alle
weggezogen, in die Großstadt, in den Westen, dahin, wo es Arbeit
gibt. Die meisten im Dorf sind arbeitslos und leben von Hartz 4 oder
sind längst in Rente. Die trostlose Situation ändert sich jedoch,
als zwei neue Familien im alten Gutshof einziehen. Sie bringen wieder
Leben und Schwung ins Dorf. Sie bewegen was. Endlich, denkt sich Ben,
endlich passiert mal was! Die Neuen sind einfach super. Sie
organisieren Gemeindefeste, kümmern sich um die älteren und kranken
Mitbürger und Familienoberhaupt Reinhold ist einfach ein toller Typ,
der zupackt, wo es nötig ist. Die Jungs Konrad und Gunter werden
Bens neue, beste Freunde. Mit ihnen streift er stundenlang durch den
Wald, wo sie sich die Zeit mit Pfadfinder- und Kriegsspielchen
vertreiben. Freya, die Schwester der beiden ist zwar etwas
merkwürdig, aber auch irgendwie ganz süß und und eindeutig in Ben
verliebt. Ben ist glücklich und zufrieden, zum ersten Mal seit
langer Zeit. So wie ihm geht es den meisten Dorfbewohnern, alle sind
fasziniert von den neuen Gemeinschaftsgefühl. Nur der Künstler
Georg macht nicht mit. Er hat längst erkannt, was die Neuen wirklich
sind. Neonazis! Und, dass sie bereits das gesamte Dorf unter ihre
Kontrolle gebracht haben. Bald schon muss Georg um sein Leben
fürchten, denn Verräter haben nichts zu lachen. Als auch Ben bei
einer Demo in Berlin endlich erkennt, in welch feine Gesellschaft er
da geraten ist, scheint es für ihn schon zu spät, noch
auszusteigen. Seine sogenannten Feinde kennen keine Gnade und schon
bald ist Ben auf der Flucht – und erzählt uns seine Geschichte,
während er sich versteckt hält … .
Erschreckend glaubwürdig
erzählt Daniel Höra, der schon mit „Gedisst“ einen spannenden,
sozialkritischen Krimi vorgelegt hat, von einer „Invasion“ der
Neonazis in einem verschlafenen Nest im Osten Deutschlands. Man
versteht, dass die Menschen, die ohne Hoffnung und Zukunft vor sich
hin leben, über jede Veränderung, die positiv zu sein scheint,
dankbar sind. Zunächst wirken die Neuen ja auch richtig sympathisch,
ihr wahres Gesicht zeigen sie erst viel später. Gegen Ende wachen
immer mehr Dorfbewohner aus dem Traum vom glücklichen, neuen
Gemeinschaftsleben auf und beginnen endlich nachzudenken. Dann wird
es noch ziemlich heftig, insbesondere was die „Bestrafung“ von
Georg angeht. Dieses Buch kann man bis zum Schluss nicht mehr aus der
Hand legen.
Liebe Lehrer unter den
Lesern, lesen sie dieses Buch mit ihrer Klasse! Es eignet sich prima
als Schullektüre und bietet jede Menge Diskussionsstoff!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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