Milena Baisch
Anton machts klar
978-3-407-79993-7
Beltz Verlag
Alter: 8+
Nach seinem witzigen und
aufregenden Urlaub auf dem Campingplatz, wartet bereits ein neues
Abenteuer auf Anton. Er freut sich riesig auf einen Schulausflug in
den Spaßpark. Es gibt da nur ein winziges Problem. Anton ist der
Einzige in seiner Klasse ohne Roolys. Das sind coole Turnschule mit
Rollen, die in seiner Klasse gerade total angesagt sind. Die anderen
planen bereits, wie sie mit ihren Roolys durch den Spaßpark flitzen.
Also bettelt Anton seine Eltern an und schildert seine verzweifelte
Lage als roolyloser Außenseiter. Doch die coolen Teile kosten 100
Euro, und das können sich seine Eltern zurzeit nicht leisten.
Gemein!, findet Anton. Sie können doch wie all die anderen
Erwachsenen am Automat Geld ziehen. Wo ist da das Problem? Anton
versteht die finanzielle Notlage seiner Eltern nicht. Er braucht
seine Roolys und zwar sofort, wenn er nicht wie der letzte Depp
dastehen will. Die Geldsorgen seiner Familie verschlimmern sich, als
die Waschmaschine ihren Geist aufgibt und Antons Roolys rücken in
unerreichbare Ferne. Oma und Opa rücken auch kein Geld raus. Es ist
zum Verzweifeln. Also muss Anton wohl selbst Geld verdienen.
Stuntman, das wäre wohl ein geeigneter Beruf für ihn. Leider
überzeugt sein Bewerbungsvideo die Produktionsfirma ganz und gar
nicht. Da der kurze Film jedoch unfreiwillig komisch geworden ist,
könnte man vielleicht damit bei einem Wettbewerb für das lustigste
Video gewinnen. Anton läuft die Zeit davon. Wo soll er nur das Geld
für diese Verdammten Roolys auftreiben. Beim Schulausflug rechnen
alle damit, dass auch der mit diesen Teilen an den Füßen erscheint.
Er hat ja behauptet, er hätte natürlich auch welche. Panik! Stehlen
kommt nicht in Frage, aber warum das Geld nicht einfach selber
machen. Anton kennt da jemanden mit einem tollen neuen Farbdrucker.
Also frisch ans Werk. Nach den ersten Fehlversuchen bekommt Anton
dann tatsächlich einen passablem 50€-Schein zustande. Doch dann
geht alles schief. Die Polizei findet seine ersten Entwürfe im Müll
und glaubt nun an eine Geldfälscherbande. Eine Spezialeinheit soll
die Gangster dingfest machen. Anton ist also nun ein Gangster. Das
war aber gar nicht seine Ansicht. Er wollte doch nur Roolys. Den
perfekt gefälschten 50er wird er im Laden von Frau Saltzer los und
bekommt jede Menge echtes Wechselgeld zurück. Hat er damit jetzt
Frau Saltzer in Schwierigkeiten gebracht? Anton will nur noch raus
aus dem Schlamassel. Die Roolys sind längst zweitrangig geworden.
Findet er einen Ausweg?
Armer Anton! Wegen ein
Paar Schuhen mit Rollen handelt er sich Riesenärger ein. Schon
verständlich, dass er in der Schule dazugehören und cool sein
möchte, und wenn man dafür Roolys braucht, muss er sich halt welche
besorgen. Das fällt wohl unter Gruppenzwang. Wer nicht die trendigen
Schuhe, das neueste Smartphone, die angesagtesten Videospiele etc.
hat, ist eben raus. Das war schon zu meiner Schulzeit so (Nur, dass
es da um andere Sachen ging, wir hatten noch keine Handys. Willkommen
in der Steinzeit ;-), aber ich erinnere mich da an eine bestimmte
Sporthose mit drei Streifen an der Seite. Ich hatte die „Falsche“,
die Billigversion mit vier Streifen, aber ich war ja sowieso schon
uncool …) und wird sich wohl nie ändern. Muss man wirklich jeden
Trend mitmachen? Die Eltern, auch die von Anton, können das nicht
verstehen. Wenn dann die Familie auch noch Geldprobleme hat, ist es
noch schlimmer. Anton ist ja in der Hinsicht noch etwas naiv. Er
begreift nicht wirklich, woher das Geld kommt und erkennt seinen
Irrtum dann fast zu spät. Dies ist allerdings kein ernstes Buch über
eine „arme“ Familie, sondern, wie auch sein Vorgänger „Anton
taucht ab“, eine unheimlich lustige Geschichte mit einem
sympathischen Helden. Am besten fand ich die Stelle mit dem
Stuntvideo. Da habe ich echt Tränen gelacht! Ist also nicht nur was
für die jungen Leser.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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