Hier stimmt was nicht: "ZAP."!
Andreas Eschbach
ZAP.
978-3-401-51294-5
Arena Verlag
Alter: 14+
Finn Ahlmann ist irgendwie aus der Art geschlagen. Sein Bruder Moritz zockt den halben Tag Videospiele, Schwester Silke inszeniert sich auf Social Media als Umweltschützerin, die Mutter ist Foodbloggerin, und der Vater arbeitet beim Fernsehen, bei dem Sender 1SpassTV, der sich mit innovativen Shows das junge Publikum von den angesagte Streaming-Diensten zurückerobert. Klicks, Views, Likes, Einschaltquoten - das sind die Dinge, die für die Familie zählen. Finn hingegen ist ruhig, unauffällig und “analog”. Er verbringt seine Freizeit am liebsten mit Lesen, was seiner Familie fast schon peinlich ist. Die Familie ist vor kurzem in das äußerst öde Ostwaldau umgezogen, und Finn tut sich auf der neuen Schule schwer. Vor allem vermisst er seinen besten Freund Navid. Die anderen Schüler, allen voran Torben und Björn, sind nicht gerade nett zu ihm. Nicht auszudenken, wenn sie erfahren, dass die kleine Grinsebacke auf der Kekspackung, aus der sie heimlich im Unterricht snacken, Finn ist. Als Kleinkind wurde er von seinen Eltern als Werbegesicht für Kekse, Windeln und Co. vermarktet. Nach der Schule macht Finn sich auf den Weg nach Hause. Wahrscheinlich wartet hier schon das Mittagessen, angerichtet, fotografiert, warm gestellt und bereits auf Instagram hochgeladen. Finn könnte sich gar nicht mehr irren! Denn als er die Wohnung betritt, ist alles verändert, und es wohnen fremde Leute dort. Hat er sich einfach im Haus geirrt? In dem grauen Wohngebiet sieht eh alles gleich aus, aber auch die Straßennamen stimmen alle nicht. Finn hat keinen Stadtplan und Google Maps lädt nicht. Der Briefträger, den er trifft, behauptet, seine Straße gäbe es gar nicht. Vielleicht träumt Finn ja nur? Oder er liegt im Koma? Oder wird er verrückt? Wo ist seine Familie geblieben? Wurden sie entführt oder so was? Auf Finns Handy fehlen alle Telefonnummern und Nachrichten. Nur seine eigene Nummer ist gespeichert und ein paar unsinnige Fotos. Zum Glück kennt er Navids Nummer auswendig, doch da kommt nur “kein Anschluss unter dieser Nummer”. Finn versucht, cool zu bleiben, kauft sich ein Fischbrötchen und beschließt, erst mal zur Schule zurück zu laufen. Doch da ist jetzt eine Firma und keine Schule mehr. Er begegnet einem seltsamen Typen, der ihn Oliver nennt. Er muss raus aus dieser Stadt! Mit dem Zug will er zu seiner Oma fahren, doch er kommt nicht mal bis zum Bahnhof, weil der Bus die ganze Zeit im Kreis fährt. Dann wird er von Lea angerempelt, die ihm einen Zettel zusteckt: “Du wirst beobachtet. Folge mir unauffällig!” In einer Tiefgarage erfährt Finn von Lea endlich, was hier gespielt wird. Finn ist der unfreiwillige Star der neuen Show ZAP. Überall wird er von Kameras gefilmt und in seiner Kleidung sind Mikros versteckt. Leas Vater gehört zu dem Team, das die Kameras überall in der Stadt installiert hat. Lea hasst Lügengeschichten und ist aus ihrem Zimmer, in das sein Vater sie eingesperrt hat, ausgebrochen, um mit Finn Kontakt aufzunehmen. Finns Eltern wissen auch Bescheid, was hier läuft, sie mussten ja zustimmen, da ihr Sohn noch minderjährig ist. Die ganze Stadt hängt praktisch mit drin, Schule, Verkehrsbetriebe, Geschäftsinhaber, alle dazu bereit, mit ZAP Fernsehgeschichte zu schreiben. Theoretisch könnte Finn jetzt einfach die Show platzen lassen, doch so leicht will er die Betreiber der Show und seine Familie nicht davonkommen lassen. Noch hat er keinen konkreten Plan, aber Lea ist schon mal auf seiner Seite, und sie kontaktiert Finns Freund Navid, der ein begabter Hacker ist. Könnte noch nützlich werden. Finn tut nach der Sache so, als sei er nur kurz auf dem Klo gewesen. Der Showrunner ist enttäuscht und wird zunehmend nervös. Warum bleibt Finn so locker? Warum dreht er nicht langsam durch. Mit Tricks versucht er, Finn dazu zu bringen, eine neurologische Praxis zu betreten, wo ein Schauspieler auf ihn wartet, um ihn noch weiter in den Wahnsinn zu treiben. Doch Finn lässt sich nicht ködern und dreht den Spieß um …
Wer auf ein actiongeladenes Abenteuer mit einem großen Knall zum Schluss wartet, der wartet vergebens. Das heißt aber nicht, dass die Geschichte nicht gut ist. Ich fand sie sogar ziemlich gut und das Ende richtig cool! Man kann sich gut in Finn hineinversetzen und macht sich beim Lesen Gedanken, wie man wohl an seiner Stelle auf eine solche Situation reagieren würde. Ich hatte echt einen Hass auf seine Eltern, vor allem auf den Vater. Wie kann man seinem eigenen Kind so etwas antun für Geld und Fame? Ok, hin und wieder gibt es ein paar Stellen in dem Buch, die nicht wirklich logisch sind, aber alles in allem ist es eine spannende und unterhaltsame Geschichte, die mehr bietet als nur Kritik an der modernen Unterhaltungsindustrie.
Viel Spaß beim Lesen!!!
Wer auf ein actiongeladenes Abenteuer mit einem großen Knall zum Schluss wartet, der wartet vergebens. Das heißt aber nicht, dass die Geschichte nicht gut ist. Ich fand sie sogar ziemlich gut und das Ende richtig cool! Man kann sich gut in Finn hineinversetzen und macht sich beim Lesen Gedanken, wie man wohl an seiner Stelle auf eine solche Situation reagieren würde. Ich hatte echt einen Hass auf seine Eltern, vor allem auf den Vater. Wie kann man seinem eigenen Kind so etwas antun für Geld und Fame? Ok, hin und wieder gibt es ein paar Stellen in dem Buch, die nicht wirklich logisch sind, aber alles in allem ist es eine spannende und unterhaltsame Geschichte, die mehr bietet als nur Kritik an der modernen Unterhaltungsindustrie.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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