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Mittwoch, 13. Februar 2013

"Apfelsinen für Mister Orange"

Junge trifft Künstler: "Apfelsinen für Mister Orange"!

Truus Matti, übersetzt von Verena Kiefer
Apfelsinen für Mister Orange
978-3-8369-5457-0
Gerstenberg Verlag
Alter: 10+

1943: Die Eltern von Linus Mueller haben einen Obst- und Gemüseladen in New York. Als Linus Bruder Albert, genannt Apke, nach Europa in den Krieg zieht, wird alles anders. In seiner Familie gehört Linus nun nicht länger zu den „Kleinen“, sondern darf zu seinem älteren Bruder Simon ins Zimmer ziehen. Er bekommt auch Simons Schuhe und Simons Job, denn der muss jetzt Apkes Job und Schuhe übernehmen, dafür bekommt der nächst jüngere Bruder Linus alte Schuhe … . Linus ist unglaublich stolz auf seinen Bruder Apke, der jetzt gegen die bösen Nazis kämpft. Seine Familie darf jetzt die Fahne mit dem blauen Stern ins Fenster hängen. Genau wie Apke liebt Linus Superhelden, wie Superman oder Mister Super, den Apke selbst erfunden und gezeichnet hat. Das er jetzt die Verantwortung für Apkes Comicsammlung hat, ist für Linus eine große Ehre. Der neue Job, mit dem Karren durch die Stadt ziehen und bestelltes Obst und Gemüse ausliefern, hat anfangs noch seine Tücken, doch dann lernt er „Mister Orange“ kennen, dessen richtigen Namen er sich nie merken kann. Der ist schon ein komischer Vogel. In seiner Wohnung sind alle Wände weiß gestrichen, (nicht wie die Blümchentapete bei Linus zuhause) alle Möbel sind selbst gemacht, z.B. aus Obstkisten, und an den Wänden hängen Rechtecke in den Primärfarben Rot, Blau und Gelb. Linus ist beeindruckt von dem Mann, den seine vielen Fragen nicht nerven, wie seinen Vater zuhause, der Boogie Woogie tanzt und ihm immer eine der frisch erstandenen Orangen schält. „Mister Orange“ wird Linus Freund, neben seinem besten Freund Liam und Mister Super, der ihm als, für alle anderen unsichtbarer, Berater zur Seite steht.  Bei „Mister Orange“ kann er abschalten und den Rest der Welt vergessen. Auch die Post von Apke macht ihn glücklich, bis er eines Tage heimlich den Teil eines Briefes liest, der nur für die Eltern bestimmt ist. Was Apke da über den Krieg schriebt, klingt ganz anders. Er berichtet von Krankheit, Hunger und Tod. Einer seiner Kameraden, der auch aus New York stammte, ist gefallen. Linus ist entsetzt und wütend, auch auf Mister Super. Solche blöden, kindischen Superhelden können nichts gegen den echten Krieg unternehmen. Linus erkennt, was Krieg wirklich bedeutet. Im Krieg gibt es keine Helden. Der Krieg ist keine Comicstory. Die ganze Familie ist erleichtert, als Apke wegen Krankheit aus dem Krieg nachhause geschickt wird. Doch als Linus seinem Freund „Mister Orange“ davon berichten will, ist dieser gestorben.
Zwei Jahre später sieht Linus seine Bilder wieder, im Museum, bei einer Ausstellung der Werke von – Piet Mondrian!
Hilfe, ein Buch über Kunst? Keine Panik, das ist nun wirklich keines der typischen Kunstbücher. Es geht hier nicht nur um Piet Mondrian, der seine letzten Jahre in New York verbrachte, sondern auch um das Alltagsleben und der Lebensgefühl in den 40er Jahren, um Comichelden, Krieg und Freundschaft. Das alles wird aus der Sicht von Linus sehr lebendig geschildert. Durch seine Augen bekommt man einen guten Einblick in das Amerika zur Zeit des 2. Weltkriegs. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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