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Mittwoch, 5. April 2017

"Vierzehn"

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis: "Vierzehn"!

Tamara Bach
Vierzehn
978-3-551-58359-8
Carlsen Verlag
Alter: 14+

Weil sie das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte, konnte Beh (ihren wahren Namen erfährt der Leser erst ganz zum Schluss) in den letzten zwei Wochen vor den Sommerferien nicht zur Schule gehen. In den Ferien fuhren ihre Freundinnen ohne sie nach Polen. Auch zu ihrem vierzehnten Geburtstag war niemand da. Dennoch ist in den Ferien etwas Wichtiges geschehen. Beh bekam ihren ersten Kuss, aber davon weiß niemand, weder ihre besten Freundinnen noch ihre Mutter. Nun sind die Ferien zu Ende, und die neunte Klasse beginnt. Eine Menge neuer Lehrerinnen und Lehrer und eine neue Mitschülerin, Maxima, erscheinen auf der Bildfläche. Beh freut sich, ihre Freunde wiederzusehen, hat aber das Gefühl, irgendwie den Anschluss verpasst zu haben. Über den Unterrichtsstoff und ihre Noten macht sie sich keine Sorgen. Sie ist eine gute Schülerin. Obwohl sie pünktlich aufgebrochen ist, erscheint Beh äußerst knapp zur ersten Stunde. Ihr Fahrrad hat einen Platten. Wie man den flickt, weiß sie nicht. Der Bus braucht ewig. Eine Monatskarte hat sie natürlich auch noch nicht, aber zum Glück hat sie ihr Geld dabei. In der Hektik des ersten Schultages hat sie dafür ihr Pausenbrot und ihre Trinkflasche vergessen. Nur einen Apfel hat sie dabei. Es ist die reinste Folter, den anderen dabei zuzusehen, wie sie genüsslich riesige Snickers-Riegel und Co. verspeisen. Die Pausen sind zu kurz, um sich etwas zu essen zu besorgen. Oft ist nicht einmal genug Zeit, um aufs Klo zu gehen, weil die Schlange so lang ist. Im Unterricht sitzt Beh neben der Neuen. In Kunst werden Dias gezeigt, leere, verlassene Orte. Sie müssen Skizzen zeichnen, später sollen sie mit Fotografie arbeiten. Maxima zeichnet wahnsinnig gut. Beh versucht, ihren knurrenden Magen zu ignorieren und irgendwie den Tag zu überstehen. Als die meisten anderen dann Schluss haben, muss sie in der siebten Stunde noch zum Ethikunterricht. Zumindest ein kurzer Abstecher zur Imbissbude ist vorher noch drin. Maxima leiht ihr in Ethik ihren Nagellack, und Beh lackiert sich die Nägel, an denen der Lack schon abgeblättert ist. Endlich ist ist die Schule vorbei. Zuhause wartet Suppe auf Beh und eine Karte im Briefkasten. Ihr Herz schlägt höher. Sie bekommt sonst nie Post. Die Karte ist von „ihm“. Es sind Elefanten drauf. Woher wusste er nur, dass sie gerade heute Nacht von Elefanten geträumt hat? Beh holt den Hund der Nachbarin zum Gassi-gehen ab. Es ist ein „Kampfhund“, aber die Friedfertigkeit in Person. Sie laufen durch den Park. Irgendwann ringt sich Beh durch, ihren Vater in seiner neuen Wohnung zu besuchen. Die Wohnung ist noch eine Baustelle. Beh weiß nicht so recht mit der Situation umzugehen. Demnächst wird sie große Schwester. Papas „Neue“ ist schwanger. Für den frühen Abend hat sich Beh mit ihrer Freundin Jeanette im Freibad verabredet. Sie ist spät dran. Die Zeit reicht nicht, um noch einmal nachhause zu gehen und ihre Schwimmsachen zu holen. Jeanette wartet schon. Sie schmachtet den süßen Rettungsschwimmer an. Beh findet ihn zu alt. Er ist schon fast achtzehn. Da entdeckt sie Julchen, Antons kleine Schwester. Wenig später taucht auch Anton auf, Anton, der Behs Herz zum Hüpfen bringt … .
Ein recht dünnes Büchlein, in dem nicht wirklich viel passiert. Es ist jedoch sehr schön erzählt, wenn man sich beim Lesen auch erst daran gewöhnen muss, dass man ständig mit „du“ angesprochen wird und so praktisch in die Rolle der Figur Beh schlüpft, was recht ungewöhnlich ist. Wer einen „Ich-Erzähler“ oder „Er/Sie-Erzähler“ erwartet, ist im ersten Moment verwirrt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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