Ted
Staunton, übersetzt von Bea Reiter
WHO I AM
NOT – Von Lügen und anderen Wahrheiten
978-3-401-60045-1
Arena
Verlag
Alter:
12+
Der
„Junge ohne Namen“ hat eine schwere Kindheit. Er wächst bei
unzähligen Pflegeeltern auf und wird von einigen davon missbraucht.
Eines Tages wird er von dem Betrügerpärchen Harley und Darla
aufgegabelt und ergänzt fortan ihre Tarnung als „Familie“. Jahre
später manipuliert er mit Harley Ec-Karten-Lesegeräte in einem
Einkaufszentrum. Danach wollen sie im Parkhaus noch ein schnelles
Ding abziehen, doch Harley wird überfahren und stirbt. Der Junge
landet beim Jugendamt, nur mit ein paar Dollar und einem gefälschten
Pass in der Tasche. Er hat Angst, dass nun die „Böse Zeit“ von
damals von neuem beginnt. In Abwesenheit von Sozialarbeiter Josh
sucht er im Internet nach vermissten Kindern und nimmt kurzerhand die
Identität von Danny Dellomondo aus Kanada an, der vor Jahren
verschwand. Er erzählt eine haarsträubende Geschichte von
jahrelanger Gefangenschaft, wie sie seine Augenfarbe und
Fingerabdrücke veränderten und ihn missbrauchten. Unglaublich, aber
Josh glaubt ihm und informiert Dannys Familie in Kanada. Dessen
ältere Halbschwester Shannon holt ihn ab, und sie glaubt ihm
ebenfalls. Der plötzliche „Danny“ muss viel improvisieren, doch
er ist ja schließlich ein gelernter Betrüger. Die Betrügereien mit
Harley waren jedoch mehr wie ein Sprint und jetzt läuft er plötzlich
Marathon. Er holt sich von allen Familienmitgliedern unauffällig
Informationen und setzt sie geschickt ein. Alle scheinen ihm wirklich
zu glauben, dass er der echte Danny ist. Ungereimtheiten erklärt er
einfach damit, dass er sich im Laufe der Jahre eben verändert hat.
Der „neue“ Danny liest gerne und verbringt viel Zeit in der
Bibliothek. Dort trifft er Gilly (eigentlich Gillian), was er für
ein gutes Omen hält, da die Hauptfigur aus seinem Lieblingsbuch
ebenfalls Gilly heißt. In der Bibliothek stiehlt er auch Geld, was
Shannons Sohn Matt schwer beeindruckt. Erst nach einer Weile kommt es
zu einem ersten Treffen mit Dannys Mutter Carleen. Sie hat nicht viel
von einer Mutter, wie er sie sich immer vorgestellt hat. Er träumte
immer von dem idealisierten Mutterbild aus der Pfannkuchenwerbung und
jetzt steht plötzlich eine früh gealterte Junkie-Tussi vor ihm.
Seine „Mutter“ ist schwer einzuschätzen. Kann sie seiner Tarnung
gefährlich werden? Sie hatte wohl nicht das beste Verhältnis zum
echten Danny. Sein erster Tag in der Schule ist eine Katastrophe.
Nach einer heftigen Prügelei kommt er in eine alternative Schule mit
„besonderen“ Schülern. Dazu gehören Drogensüchtige, junge
Mütter und Gilly. Die hat den Diebstahl in der Bibliothek beobachtet
und will nichts mit ihm zu tun haben. Später ändert sie jedoch ihre
Meinung und die beiden gehen zusammen Mittagessen und ins Kino. Der
Polizist Griffin erscheint auf der Bildfläche und scheint Bescheid
über „Danny“ zu wissen, zumindest macht er Andeutungen. „Danny“
hat eine Begegnung mit seiner Mutter und seinem drogensüchtigem
Halbbruder Ty im Supermarkt. Ty reagiert geschockt und attackiert
„Danny“ mit einem Soßenglas. „Danny“ wird die Sache zu heiß,
und er plant seine Flucht zurück in die USA. Er wird jedoch von
Griffin erpresst, der tatsächlich Bescheid weiß, denn man kann
seine Augenfarbe nicht durch Injektionen ändern. Griffin will, dass
er Dannys Familie ausspioniert, denn er glaubt, dass der echte Danny
tot ist. Er verkabelt „Danny“ und schickt ihn zu Ty … .
Ein
gelungener Krimi (obwohl kein Krimi im klassischen Sinn), der bis zum
Schluss spannend ist. Allerdings kam es mir oft so vor, als hätte
der Autor bei „Das zweite Leben des Cassiel Roadnight“
abgeschrieben, denn die Handlung ist beinahe identisch.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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