Suzy
Zail, übersetzt von Petra Koob-Pawis
Der
Klang der Hoffnung – Die Geschichte einer unmöglichen Liebe
978-3-570-15990-3
cbj
Verlag
Alter:
12+
Die
fünfzehnjährige Hanna ist eine talentierte Pianistin. Ihr würde
eine glänzende Karriere am Konservatorium bevorstehen, wenn sie
nicht Jüdin wäre, und das im Jahr 1944. Gemeinsam mit ihren Eltern,
ihrer Schwester Erika und unzähligen anderen wird sie nach
Auschwitz-Birkenau verschleppt. Ihr geliebtes Klavier muss sie ebenso
zurücklassen wie ihr bisheriges Leben. Ihre einzige Erinnerung daran
ist eine schwarze Klaviertaste, das Cis, das sie von nun an immer bei
sich trägt. Mit Laster und Güterzug geht es über mehrere Stationen
bis ins KZ. Ihre rebellische Schwester Erika macht Fotos während der
Reise, um für die Nachwelt zu dokumentieren, was sie erleiden
mussten. Ihr Vater rät ihr dringend, die Kamera loszuwerden, doch
die Filmrolle behält Erika heimlich. Ihre Mutter driftet nach und
nach in eine Fantasiewelt ab und will die Realität nicht sehen. Im
Lager werden Mutter und Töchter vom Vater getrennt. Hanna ist
überzeugt, man würde schon Arbeit für die geschickten Hände eines
Uhrmachers haben, und ihrem Vater würde nichts geschehen. Sie selbst
behauptet bei der Selektion schon 16 zu sein, um bei ihrer Mutter und
ihrer Schwester bleiben zu können. In Lumpen gekleidet, rasiert und
tätowiert, ist Hanna bald nur noch eine Nummer. Alle sehen hier
gleich aus, kahl, dünn und grau. Und die Zwillinge, die Hanna in der
Schule immer anhand ihrer Haarschleifen unterscheiden konnte, kann
sie nun erst recht nicht mehr auseinanderhalten. Die beiden werden
ohnehin bald von Dr. Mengele in die Krankenstation abkommandiert. Die
grausamen Aufseherinnen sind, obwohl selbst Jüdinnen, nicht viel
netter als die Nazis. Wer nicht spurt, der bekommt die Peitsche zu
spüren. Sie müssen im Steinbruch arbeiten. Es ist nass, kalt, und
es gibt nie genug zu essen. Privatsphäre beim Waschen oder auf den
Toiletten gibt es nicht. Neue Kleidung, Duschen und Rasur gibt es nur
einmal im Monat. Der Gestank ist grausam. Hanna kann alldem
entkommen, als sie unter sechs Mädchen als Pianistin für den
Lagerkommandanten ausgewählt wird. Genauer gesagt ist es sein Sohn
Karl, der die Wahl trifft. Anfangs findet sie Karl nicht sehr
sympathisch, da er immer nur die Nase in sein Buch steckt und sie und
ihre Musik nicht beachtet. Doch nach und nach bekommt sie ein ganz
anderes Bild von ihm. Es liebt Kunst und Musik, vermisst seine
verstorbene Mutter und hasst den Krieg. Ihr fällt auf, dass er sie
und die anderen jüdischen Bediensteten im Haus mit ihrem Namen und
nicht mit ihrer Nummer anredet, und es stellt sich heraus, dass er
den Juden heimlich hilft. Mit der Wäsche wird Essen ins Lager
geschmuggelt. Hanna bringt auch Erika heimlich Essen, und der
Aufseherin, um diese zu besänftigen. Ihre Mithäftlinge sind
neidisch auf Hannas Stelle und beschimpfen sie als Schlampe. Auch
Erika will nichts Positives über Karl hören. Sie versteht Hanna
einfach nicht, die sich längst in Karl verliebt hat. Ihre Mutter
wird eines Tages fortgebracht, angeblich zur Krankenstation. Im Haus
des Kommandanten hört Hanna Gerüchte. Die Russen kommen. Das Lager
wird geräumt. Als Hanna eines Abends ins Lager zurückkommt, ist
Erika weg. Alle sind weg! Karl sagt ihr, es sei vorbei, und sie solle
nachhause gehen. Es kommt zum ersten (und letzten) Kuss zwischen den
beiden … .
Fast
genau 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz erscheint nun dieses
Buch. Keine leichte Lektüre, aber beeindruckend erzählt! Obwohl es
ein Roman ist, so erfährt man doch eine Menge über das Leben und
Sterben in Auschwitz. Suzy Zails Vater war übrigens als junger Mann
dort, was die Autorin jedoch erst kurz vor dessen Tod erfuhr.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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