Mörder ohne Gedächtnis?: "Kiss me, kill me"!
Lucy
Christopher, übersetzt von Beate Schäfer
Kiss me, kill me
978-3-551-52033-3
Chicken House Verlag
Alter: 14+
Als Emilys Vater aus dem
Krieg zurückkehrte, war er nicht mehr derselbe. Er ist schwer
traumatisiert. Vor allem leidet er darunter, versehentlich eine junge
Zivilistin getötet zu haben. Nun ist er wieder zuhause bei seiner
Familie, doch die meiste Zeit verbringt er im Wald bei einem alten
Bunker. Eines Tages kommt Emilys Vater aus diesem Wald und trägt die
Leiche eines Mädchens in den Armen. Dadurch gerät er in Verdacht,
das Mädchen, Ashlee, ermordet zu haben. Er ist verwirrt, bekennt
sich schuldig wegen Totschlags und hofft auf mildernde Umstände. Im
Wald hatte er Flashbacks, dazu kam ein heftiges Gewitter, dessen
Donner ihn zurück in den Krieg versetzte. Alle glauben, dass er
Ashlee getötet hat, sogar seine eigene Frau, die sich von ihm
abwendet und im Haus alle Fotos von ihm wegräumt. Nur Emily glaubt
nicht, dass ihr Vater ein Mörder ist. In der Schule wird sie von
allen verachtet und gemobbt, auch von ihren früheren Freunden.
Ashlees Freund Damon quält sie im Wald mit Straftraining, doch sie
gewinnt überraschenderweise die Oberhand. Außerdem fühlt sie sich
merkwürdig zu ihm hingezogen, obwohl er so gemein zu ihr ist. Er
hasst sie wegen ihres Vaters. Sein eigener Vater fiel im Krieg und
nun hat er auch noch seine Freundin verloren. Am Morgen nach Ashlees
Tod wachte Damon mit einem totalen Blackout auf. Er weiß noch, dass
sie nachts im Wald waren und das „Spiel“ spielten. Er und seine
Kumpels hatten sich das „Spiel“ ausgedacht, als Vorbereitung auf
das Militär. Sie rannten durch den Wald und jagten sich gegenseitig
ihre Halsbänder ab. Ashlee durfte gnädigerweise mitspielen, weil
sie Damons Freundin war. Alle waren ziemlich betrunken an diesem
Abend und hatten außerdem Fairy Dust eingeworfen. Damon sagt seinen
Freunden nichts von seiner Erinnerungslücke. Alle glauben, er hätte
Ashlee zu ihrem Weg nachhause gebracht. Ist er vielleicht der Mörder?
Er weiß es selber nicht. Warum war Ashlee in der Nähe des Bunkers?
Hat Emilys Vater sie verfolgt? Wo sind Ashlees Halsband und ihr Handy
geblieben? Als Damon seinem Freund Mack den Blackout gesteht, ist
dieser sauer. Er will nicht vor der Polizei als Lügner dastehen, da
er Damons Geschichte, er hätte Ashlee bis zum Weg gebracht,
bestätigt hätte. Emily findet im Auto ihres Vaters eine Zeichnung.
Er hatte immer Tiere gezeichnet, die an die Menschen erinnern, die er
kannte. Auf dem Bild ist ein Reh mit Ashlees Augen, das von einem
Wolf gejagt wird. Emily befürchtet, in dem Wolf ihren Vater zu
erkennen. Als sie später im Wald beim Bunker Damon das Bild zeigt,
sieht der sich selbst als Wolf. Wer ist nun der Mörder. Warum hatte
Emilys Kumpel Joe Fotos von Ashlee, wo er doch angeblich im Wald nur
Licht und Schatten für ein Kunstprojekt fotografieren wollte? Damon
sucht im Bunker und der Umgebung nach Ashlees Halsband, doch es ist
nirgends zu finden. Um sich endlich wieder an alles zu erinnern,
beschließt er, noch einmal mit seinen Freunden das „Spiel“ zu
spielen, unter den gleichen Bedingungen, wie in jener Nacht. Dabei
findet er Ashlees Handy im Wald. Es ist zwar äußerlich beschädigt,
aber noch funktionsfähig. Darauf ist ein Video, das alles aufklärt.
Es sieht aus, als hätte Ashlee ihr eigenes Spiel gespielt, das dann
außer Kontrolle geriet … .
Hochspannung bis zum
Schluss! Erst ganz am Ende erfährt man, wer wirklich der Mörder
ist. Die Hauptverdächtigen sind natürlich Emilys Vater und Damon,
aber mindestens einer von ihnen ist unschuldig, nur wer? Etwas
irritierend fand ich die Liebesgeschichte, die sich zwischen Emily
und Damon anbahnt. Das wirkte auf mich nicht wirklich glaubwürdig.
Wem der Stil von Lucy Christopher gefällt, dem empfehle ich auch ihr
Buch „Ich wünschte, ich könnte dich hassen“, indem es um eine
Entführung geht und sich das entführte Mädchen in ihren Kidnapper
verliebt (Stockholm-Syndrom).
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
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