Kristin Halbrook,
übersetzt von Beate Brammertz
Die Geschichte von Zoe
und Will
978-3-453-26874-6
Heyne fliegt Verlag
Alter: 14+
Will Torres (18) und Zoe
Benson (15) sind abgehauen. Will wurde mit Beginn der Volljährigkeit
aus dem Heim geworfen und Zoe hält es bei ihrem trinkenden und
prügelnden Vater nicht mehr aus. Die beiden wollen ein neues Leben
beginnen, weit weg von North Carolina, vielleicht in Las Vegas. Will
will für Zoe sorgen, damit sie die Schule beenden kann, doch sie
besteht darauf, dass auch er seinen Abschluss macht, obwohl er meint,
er sei zu dumm dazu. Er holt sie von zuhause ab und verprügelt ihren
Vater als er sie aufhalten will. Tagelang fahren/fliehen sie in
seinem Camaro auf dem Highway Richtung Süden. Zoe kann nicht
Autofahren und hat auch noch keinen Führerschein. Will versucht, es
ihr unterwegs beizubringen, doch die Schaltung hat so ihre Tücken
und Zoe fährt erst mal in den Graben. Will sieht sich ständig um,
hat Angst verfolgt zu werden. Als in einem Diner, wo sie Rast machen,
Polizisten auftauchen, bekommt er regelrecht Panik. Für Zoe hat er
einen gefälschten Ausweis besorgt, da sie als Minderjährige nicht
ohne Eltern über die Staatsgrenze darf. Außerdem hat er mit einer
gestohlenen Kreditkarte 1000 Dollar abgehoben. Zoe denkt, er hätte
für das Geld gearbeitet. Sie soll das Geld verwalten, aber sie
fürchtet, dass es nicht lange reichen wird und will daher lieber im
Auto schlafen als im Motel. Irgendwann landen sie doch in einem
Motel, einem von den ganz kitschigen im Blockhütten-Ambiente. Sie
sind total verliebt und knutschen herum, hatten aber bisher noch
keinen Sex. Will möchte Zoe immer beschützen. Er hält sie für
perfekt, aber von sich selbst hat er keine hohe Meinung. Er denkt, er
würde immer alles kaputt machen. Zoe hält sich selbst aber auch
nicht für perfekt, eher für total verkorkst. Will erzählt ihr von
seinen Erfahrungen in verschiedenen Pflegefamilien und von dem Tier
in sich, das er mit seinem Stacheldrahttattoo in Zaum halten will.
Manchmal entlädt sich die Wut, die sich in ihm aufgestaut hat und er
gerät oft in Schlägereien. Er hat Jungs in der Schule verprügelt,
diverse Pflegeväter und die Kerle, die Zoe in der Tankstelle
anmachten. Wenn jemand Zoe zu nah kommt, sieht er rot und sein
Beschützerinstinkt dreht durch. Zoe würde er jedoch nie schlagen,
auch wenn er manchmal ausrastet und sie anbrüllt. Nach außen ist er
ein harter Kerl, doch innen ist er sehr verletzlich. Er vertraut Zoe
seine schlimmsten Geheimnisse an, erzählt ihr, wie er versehentlich
seinen 2-jährigen Pflegebruder überfahren hat und redet über seine
Schuldgefühle. Zoe hingegen ist das typische Opfer. Sie versteckt
die blauen Flecken im Gesicht, die ihr Vater ihr regelmäßig
verpasst, hinter ihrem langen Pony und viel Make-Up. Will ist der
erste, der sie liebt und sie ist die erste, die ihn liebt. Die beiden
beschließen, in Wills Geburtsstadt in Nevada zu fahren und treffen
die Mutter von Misty, vor deren Tür er damals ausgesetzt worden war.
Misty war die beste Freundin seiner Mutter, die damals 16, katholisch
und unverheiratet war und außerdem unter Depressionen litt. Sie
konnte nicht für Will sorgen. Wer sein Vater ist, weiß niemand. Sie
telefonieren mit Misty, die mittlerweile umgezogen ist. Misty und
ihre Mutter freuen sich, von Will zu hören und mögen auch Zoe. Sie
fahren weiter und kommen zu einer Tankstelle. Zoe hat ihre Tage
bekommen, aber sie traut sich nicht, Will um Geld für Tampons zu
bitten. Sie versucht stattdessen, die Tampons zu stehlen und wird
erwischt. Der Verkäufer hält sie fest und Will, der jedes Mal
ausrastet, wenn jemand Zoe anfasst, schlägt den Mann mit einer
Flasche nieder. Sie fliehen und als sie später in einem Lokal essen,
sehen sie im TV einen Bericht über den Vorfall. Der Verkäufer ist
tot! Überstürzt brechen sie auf. Will lässt sogar sein Portmonee
in der Eile liegen. Man kennt jetzt ihre Gesichter und das Auto.
Sollen sie noch nach Vegas? Weil sie Geld brauchen, schlägt Zoe vor,
eine Tankstelle auszurauben. Sie lenkt den Verkäufer ab und
behauptet, die Toilette sei kaputt, während Will das Geld aus der
Kasse nimmt. Jetzt sind sie wirklich auf der Flucht. Sie wissen nicht
weiter. Sollen sie nach Kalifornien oder doch lieber nach Mexiko?
Beide sind völlig fertig. So hatten sie sich ihre gemeinsame Zukunft
nicht vorgestellt. Zoe ruft ihre beste Freundin Lindsay, mit der sie
auch früher auf der Reise schon telefoniert hat, an und erzählt
ihr, wo sie sind. Lindsay sagt, die Polizei und sogar das FBI wären
dagewesen und hätten sie befragt. Sie denken, dass Will Zoe entführt
hat und sind hinter ihnen her. Sie wollen Will verhaften wegen
Entführung, Diebstahl und Körperverletzung. Zoe und Will geraten an
eine Straßensperre und und es gibt eine Verfolgungsjagd mit der
Polizei. Ist nun alles aus?
Ein tragische
Liebesgeschichte, leider ohne Happy End! Wer es locker-leicht und
lustig mag, der ist hier falsch. Wer aber gern anspruchsvolle
Geschichten mit Dramatik liest, der wird dieses Buch lieben. Will und
Zoe sind keine strahlend weißen Helden, sondern verkorkste
Problemkinder, die es bisher nicht leicht im Leben hatten und durch
unglückliche Umstände zu Kriminellen werden. Die Story ist bis zum
Schluss spannend und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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