Mord im Ferienlager: "Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken"
Deborah
Ellis, übersetzt von Franka Reinhart
Rosen,
Tulpen, Nelken, alle Blumen welken
978-3-570-40175-0
cbj
Verlag
Alter:
12+
Die
achtjährige, rotzfreche Göre Stephanie treibt die beiden
Sommercamp-Betreuerinnen Jess und Casey zur Weißglut. Die Kleine
nervt, klaut und verschwindet dauernd von der Gruppe. Doch jetzt ist
Stephanie tot. Ermordet! Unter Mordverdacht gerät Casey, bei der
Stephanies blutiges T-Shirt gefunden wurde und die ein paar bissige
Bemerkungen in die Richtung „Ich könnte die Kleine umbringen“
gemacht hat. Casey wird verhaftet und Jess versteht die Welt nicht
mehr. Casey ist ihre beste Freundin und ganz bestimmt keine Mörderin.
Doch fast alle Einwohner der Kleinstadt Galloway scheinen sie für
schuldig zu halten. Für die meisten ihrer Mitschüler war sie
sowieso schon immer ein Freak, mit ihrer Leidenschaft für
Entomologie. Seit der Grundschule hat sie den Spitznamen
„Gottesanbeterin“. Jess wird von Casey immer „Libelle“
genannt. Jess teilt Caseys Interesse an Insekten nicht, ist sogar
manchmal echt genervt, wegen jedem blöden Käfer stehengelassen zu
werden, aber sie sind trotzdem beste Freundinnen. Sind sie das
wirklich? Warum hält Jess dann nicht zu Casey, sondern hört auf
das, was die anderen sagen? Das letzte Schuljahr beginnt und Jess
darf plötzlich mit der coolen Clique abhängen. Die reden nur
schlecht von Casey und Jess merkt nicht, dass sie sie nur ausnutzen,
um mehr Infos über die „Mörderin“ zu bekommen. Casey schreibt
Jess aus dem Gefängnis Briefe, doch die antwortet nicht. Zuhause bei
Jess läuft auch nicht alles gut. Ihre Mutter ist psychisch krank und
macht damit Jess das Leben schwer. Jess vernachlässigt die Schule
und das Lauftraining. Dabei braucht sie doch das Sportstipendium, um
aufs College gehen zu können. Sie will Sportlehrerin werden - na ja,
nicht wirklich. Eigentlich will sie nur raus aus Galloway. Die
Situation in der sonst so beschaulichen Kleinstadt spitzt sich immer
mehr zu. Das Haus von Caseys Eltern wird mit Farbe beschmiert, die
Rollstuhlrampe (die ihr Vater braucht) von der Kirche entfernt, alle
meiden die Familie, bis auf Jess Mutter, die sie in ihrer manischen
Phase mit Unmengen von Muffins und mehr oder weniger nützlichem
Krempel versorgt. Eine Lehrerin, die zu Casey hält, wird verhaftet.
Die Gerüchteküche kocht auf Hochtouren, denn auch diese Lehrerin
war schon immer „seltsam“. Als es dann endlich zur
Gerichtsverhandlung kommt, sind alle angespannt. Jess kann ihrer
Freundin nicht in die Augen sehen. Dann bringt ein Gerichtsdiener
eine Nachricht in den Saal: Der wahre Mörder wurde gefasst!
Beste
Freundinnen für immer und ewig! Heißt das nicht auch „in guten
wie in schlechten Zeiten“? Ich würde zu meiner besten Freundin
halten, wenn sie unter Mordverdacht stünde. Aber das sagt sich so
leicht. Ich kann schon auch irgendwie verstehen, warum Jess sich so
manipulieren lässt. Dass der Mord eine regelrechte Hexenjagd auslöst,
ist schon krass. Plötzlich wenden sich alle von Casey ab, die ja
sowieso schon eine Außenseiterin war. Erzählt wird die ganze
Geschichte von Jess, die den Leser in einem drittklassigen
Highway-Restaurant „begrüßt“ und ihre Geschichte erzählt.
Zwischendurch gibt es immer wieder Stellen, in denen aus Jess
„Camp-Tagebuch“ zitiert wird oder Briefe von Casey abgedruckt
sind. Das macht dieses eher dünne Buch zu etwas Besonderem. Außerdem
geht es hier weniger um den Mord, wie in anderen Krimis, sondern eher
um die Folgen für die Freundschaft der beiden Hauptfiguren und die
Gefühle und Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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