Zwei Leben, eine Geschichte: "Das Mädchen, das Löwen sah"!
Berlie
Doherty, übersetzt von Franca Fritz und Heinrich Koop
Das
Mädchen, das Löwen sah
978-3-401-50134-5
Arena
Taschenbuch Verlag
Alter:
12+
Rosa
Warren lebt mit ihrer Mutter im Norden von England und ist eigentlich
ganz zufrieden mit ihrem Leben. Ihr liebstes Hobby ist das
Schlittschuhlaufen. Als ihre Mutter ihr jedoch eröffnet, dass sie
noch ein Kind adoptieren möchte, ist Rosa gar nicht begeistert. Was
stimmt denn nicht mit ihr, dass ihre Mutter ein anderes Kind will? Am
liebsten hätte Mrs. Warren ein Kind aus Afrika, da ihr Mann, Rosas
Vater, aus Tansania kam. Rosa hat jedoch ihren Vater nie
kennengelernt und nicht die gleiche Beziehung zu Tansania wie ihre
Mutter. Nachdem ihre Mutter Rosa ihre Gründe für eine Adoption
erklärt hat, gibt sich Rosa der Sache gegenüber nicht mehr so
abweisend. Sie nehmen einen kleinen Jungen aus Tansania auf, doch in
letzter Minute platzt die Adoption. Rosa ist enttäuscht, denn sie
hatte ihren „kleinen Bruder“ schon richtig lieb gewonnen.
Abela
lebt in Tansania. Ihre Mutter ist schwer krank. Sie hat Aids. Die
medizinische Versorgung ist katastrophal. Es gibt kein richtiges
Krankenhaus, nur eine weit entfernte Krankenstation, nicht genug
Medikamente, fast keine Ärzte und die Menschen sind arm. Abelas
Mutter geht es immer schlechter, schließlich stirbt sie. Abela ist
bei ihr, als es zu Ende geht und verspricht ihr, stark zu sein.
Insgeheim fasst sie den Entschluss, später einmal Ärztin zu werden.
Abelas Vater ist bereits tot und sie lebt mit ihrer kleinen Schwester
Nyota nun bei ihrer Oma. Auch Nyota ist mit Aids infiziert und
stirbt. Abela ist verzweifelt. Dann gibt es noch Abelas Onkel, der
ständig in krumme Geschäfte verwickelt ist. Er verspricht, Abela
nach Europa zu bringen, wo sie ein besseres Leben haben wird. Mit den
Ersparnissen der Oma will er Papiere besorgen. Auf ihrer Reise werden
sie getrennt und plötzlich ist Abela allein in England. Ihr Onkel
darf nicht einreisen. Sie landet bei dessen englischer Freundin
Susie, die darüber überhaupt nicht begeistert ist und sie in ihrem
Haus wie eine Sklavin hält. Eines Tages kann Abela ihr entkommen.
Sie landet bei einer Pflegefamilie, die aus Nigeria stammt. Doch die
anderen Pflegekinder machen ihr dort das Leben zur Hölle. Sie will
wieder zurück nach Tansania zu ihrer Oma, doch die ist inzwischen
gestorben. Durch jede Menge Zufälle findet Abela schließlich doch
noch ein neues Zuhause und eine Familie – die Warrens.
Hier
treffen die beiden Geschichten aufeinander, Abela wird adoptiert.
Zunächst kann Rosa mit ihrer neuen Schwester nichts anfangen, doch
nach und nach ändert sich das. Die beiden sind zwar gleich alt,
haben aber auf den ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten. Doch
schließlich werden aus Fremden Freundinnen und aus Freundinnen
Schwestern.
Ein
faszinierendes Buch das zwei Geschichten aus zwei völlig
unterschiedlichen Welten zu einer verknüpft. Während sich das Leben
in England ja nicht allzu sehr von dem, das wir kennen unterscheidet,
sieht es da mit dem Alltag in Tansania schon ganz anders aus. Armut,
Aids, Beschneidung von Mädchen … , das ist wirklich eine andere
Welt. Abelas Geschichte kommt sehr realistisch rüber und ist
spannend erzählt. Durch den ständigen Wechsel der Perspektive wird
es noch interessanter. Obwohl man schon zu Anfang weiß, wie die
Geschichte endet, wird es nie langweilig.
Liebe
Lehrer unter meinen Lesern, zu diesem Buch gibt es übrigens
Unterrichtsmaterialien unter: http://www.arena-verlag.de/sites/arena-verlag/files/attachments/Doherty_Das_Maedchen_das_Loewen_sah.pdf
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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