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Mittwoch, 8. Mai 2013

"Das Mädchen, das Löwen sah"

Zwei Leben, eine Geschichte: "Das Mädchen, das Löwen sah"!

Berlie Doherty, übersetzt von Franca Fritz und Heinrich Koop
Das Mädchen, das Löwen sah
978-3-401-50134-5
Arena Taschenbuch Verlag
Alter: 12+

Rosa Warren lebt mit ihrer Mutter im Norden von England und ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Ihr liebstes Hobby ist das Schlittschuhlaufen. Als ihre Mutter ihr jedoch eröffnet, dass sie noch ein Kind adoptieren möchte, ist Rosa gar nicht begeistert. Was stimmt denn nicht mit ihr, dass ihre Mutter ein anderes Kind will? Am liebsten hätte Mrs. Warren ein Kind aus Afrika, da ihr Mann, Rosas Vater, aus Tansania kam. Rosa hat jedoch ihren Vater nie kennengelernt und nicht die gleiche Beziehung zu Tansania wie ihre Mutter. Nachdem ihre Mutter Rosa ihre Gründe für eine Adoption erklärt hat, gibt sich Rosa der Sache gegenüber nicht mehr so abweisend. Sie nehmen einen kleinen Jungen aus Tansania auf, doch in letzter Minute platzt die Adoption. Rosa ist enttäuscht, denn sie hatte ihren „kleinen Bruder“ schon richtig lieb gewonnen.
Abela lebt in Tansania. Ihre Mutter ist schwer krank. Sie hat Aids. Die medizinische Versorgung ist katastrophal. Es gibt kein richtiges Krankenhaus, nur eine weit entfernte Krankenstation, nicht genug Medikamente, fast keine Ärzte und die Menschen sind arm. Abelas Mutter geht es immer schlechter, schließlich stirbt sie. Abela ist bei ihr, als es zu Ende geht und verspricht ihr, stark zu sein. Insgeheim fasst sie den Entschluss, später einmal Ärztin zu werden. Abelas Vater ist bereits tot und sie lebt mit ihrer kleinen Schwester Nyota nun bei ihrer Oma. Auch Nyota ist mit Aids infiziert und stirbt. Abela ist verzweifelt. Dann gibt es noch Abelas Onkel, der ständig in krumme Geschäfte verwickelt ist. Er verspricht, Abela nach Europa zu bringen, wo sie ein besseres Leben haben wird. Mit den Ersparnissen der Oma will er Papiere besorgen. Auf ihrer Reise werden sie getrennt und plötzlich ist Abela allein in England. Ihr Onkel darf nicht einreisen. Sie landet bei dessen englischer Freundin Susie, die darüber überhaupt nicht begeistert ist und sie in ihrem Haus wie eine Sklavin hält. Eines Tages kann Abela ihr entkommen. Sie landet bei einer Pflegefamilie, die aus Nigeria stammt. Doch die anderen Pflegekinder machen ihr dort das Leben zur Hölle. Sie will wieder zurück nach Tansania zu ihrer Oma, doch die ist inzwischen gestorben. Durch jede Menge Zufälle findet Abela schließlich doch noch ein neues Zuhause und eine Familie – die Warrens.
Hier treffen die beiden Geschichten aufeinander, Abela wird adoptiert. Zunächst kann Rosa mit ihrer neuen Schwester nichts anfangen, doch nach und nach ändert sich das. Die beiden sind zwar gleich alt, haben aber auf den ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten. Doch schließlich werden aus Fremden Freundinnen und aus Freundinnen Schwestern.
Ein faszinierendes Buch das zwei Geschichten aus zwei völlig unterschiedlichen Welten zu einer verknüpft. Während sich das Leben in England ja nicht allzu sehr von dem, das wir kennen unterscheidet, sieht es da mit dem Alltag in Tansania schon ganz anders aus. Armut, Aids, Beschneidung von Mädchen … , das ist wirklich eine andere Welt. Abelas Geschichte kommt sehr realistisch rüber und ist spannend erzählt. Durch den ständigen Wechsel der Perspektive wird es noch interessanter. Obwohl man schon zu Anfang weiß, wie die Geschichte endet, wird es nie langweilig.
Liebe Lehrer unter meinen Lesern, zu diesem Buch gibt es übrigens Unterrichtsmaterialien unter: http://www.arena-verlag.de/sites/arena-verlag/files/attachments/Doherty_Das_Maedchen_das_Loewen_sah.pdf
Viel Spaß beim Lesen!!!

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