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Mittwoch, 14. Januar 2015

"Hallo Opa - Liebe Mirjam"

Eine etwas andere Brieffreundschaft: "Hallo Opa - Liebe Mirjam"!

Peter Härtling
Hallo Opa - Liebe Mirjam – Eine Geschichte in E-Mails
978-3-407-82039-6
Beltz Verlag
Alter: 8+

Mit ihrem Opa hat die 14-jährige Mirjam wirklich Glück. Nicht nur, dass er ein toller Opa ist, er ist auch noch so was wie ihr e-Mail-Freund. Der beinahe 80-Jährige ist zwar, was die ganze moderne Technik angeht, nicht immer ganz up-to-date (immerhin hat er einen PC und weiß, was eine e-Mail ist ;-) ), tut aber sein Bestes, um seiner Enkelin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die hat zur Zeit ganz schöne Probleme in der Schule und Zoff mit den Eltern, die sie nicht verstehen. Der Opa, der hört wenigstens zu. Trotzdem findet es Mirjam nicht so toll und wird sogar richtig sauer, als er sich in ihre „Facebook-Angelegenheiten“ einmischt und mit ihrer Mutter darüber redet. Sie meint, davon hätte er doch keine Ahnung. Manchmal antwortet der Opa nicht gleich und manchmal drückt er sich auch etwas altmodisch aus. Er erzählt viel von früher und beruhigt Mirjam damit, dass er und die Oma auch mal pubertierten. Ansonsten ist er eher zurückhaltend und findet es gar nicht gut, wenn Mirjam auf Facebook so offen ist und alles über sich preisgibt. Was 60 Freunde dort bedeuten, ist ihm nicht so wirklich klar, aber mit richtigen und falschen Freunden kennt er sich aus, das hat ihn das Leben gelehrt. Mirjam wird auf Facebook so richtig übel gemobbt von ihren angeblichen Freunden. Es geht so weit, dass sie schließlich die Schule wechselt, um neu anzufangen. Der Opa erzählt ihr, wie schwer es ihm damals gefallen ist, als Flüchtlingsjunge Freunde zu finden. Leider geht es Opa in letzter Zeit nicht so gut. Er leidet unter Atemnot und fürchtet, Wasser in der Lunge zu haben. Mirjam jammert indessen über ihre schlechten Noten und die fiesen Lehrer. Zu den Thema hat Opa auch einiges zu sagen. Er erzählt von seinem „Nazi-Lehrer“, damals, als die Lehrer noch prügeln durften. Opas 79. Geburtstag feiert die ganze Familie zusammen in Portugal. Nach dem sie wieder zuhause sind, geht es ihm wieder schlechter. Auch Mirjam geht es nicht gut. Sie hat wieder Facebook-Ärger und prügelt sich in der Schule. Opa sagt, sie soll das blöde Facebook endlich verlassen. Dann kommt lange keine Mail von Opa. Er antwortet einfach nicht mehr. Mirjam erfährt, dass er zur Kur in einer Klinik ist. Sie macht sich große Sorgen um ihn. Schwester Gudrun von der Klinik am Ried mailt ihr und schreibt, dass es dem Opa sehr schlecht ginge. Bald darauf erreicht Mirjam eine traurige Nachricht: Ihr Opa ist gestorben! Mirjam ist sehr traurig und vermisst ihn, und sie schreibt ihm weiterhin e-Mails … .
Das komplette Buch besteht ausschließlich aus e-Mails, sozusagen ein moderner Briefroman. Das ist eigentlich eine tolle Idee und einfach mal was anderes. Auch als Opa stirbt, schreibt Mirjam weiter, weil ihr das guttut, obwohl ihre Mutter das bedenklich findet und es ihr verbietet. So einen Opa wie den von Mirjam hätte ich auch gern gehabt. Der ist mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen. Leider hatte ich nie einen Opa :-(. Mit der Figur der Mirjam wurde ich allerdings nicht so richtig warm. Habe für die Rezension noch mal im Klappentext nachgeschaut, wie alt sie denn eigentlich ist und dachte mir dann nur: Die soll wirklich 14 sein? Die kam mir beim Lesen viel jünger und vor allem viel kindischer vor. Meistens benimmt sie sich eher wie eine naive 10-Jährige. Angeblich ist das Buch ja für Leser von 7-14 Jahren. Weil es so dünn ist oder was? Themen und Alter passen da irgendwie nicht zusammen. Welche(r) 7- oder 8-Jährige interessiert sich wohl für Mirjams Facebook-Problem-Gejammer? Oft ist Mirjam mir beim Lesen einfach nur tierisch auf die Nerven gegangen. Zum Glück gibt es da noch den Opa. Der reißt es echt raus und macht das Buch lesenswert.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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