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Mittwoch, 10. Dezember 2014

"Gated - Die letzten 12 Tage"

Blindes Vertrauen?: "Gated - Die letzten 12 Tage"!

Amy Christine Parker, übersetzt von Bettina Münch
Gated – Die letzten 12 Tage
978-3-423-76098-0
dtv Junior Verlag
Alter: 14+

Als die heute siebzehnjährige Lyla fünf Jahre alt war, verschwand ihre ältere Schwester Karen beim Spielen vor dem Haus in New York spurlos. Das war kurz vor dem 11.9.2001, und die Polizei hatte daher bald Besseres zu tun, als nach ihr zu suchen. Den Eltern bleiben nur Karens Wildlederschuhe, die sie wie einen Schatz hüten. Sektenführer Pioneer ist der Einzige, der für die Familie da ist und ihnen Halt gibt. Sie ziehen mit ihm und anderen in eine Wohnwagensiedlung und gründen die Gemeinde „Mandrodage (ein Anagramm von Armageddon) Meadows“. Dort bauen sie ein riesiges, unterirdisches Versteck, das sogenannte „Silo“ und auch Häuser an Oberfläche. Sie sind die Auserwählten, die den kommenden Weltuntergang überleben werden. Die Erdrotation wird sich bald umkehren und alle anderen werden sterben. Nur sie werden dann nach fünf Jahren von den „Brüdern“ (Außerirdische?) aus dem Bunker befreit werden. Lyla glaubt fest daran. Der charismatische Pioneer unterrichtet die Kinder in seiner Lehre, die teilweise auf der Bibel, „Arche Noah“ und dergleichen, basiert. Beim Kinoabend sehen sie manchmal dystopische Filme wie „Day after Tomorrow“ oder „Terminator“. Kontakt zur Außenwelt gibt es kaum. Die Familien fahren je nur zweimal im Jahr (abwechselnd) in die Stadt, um Vorräte zu besorgen. Die Kinder der Gemeinschaft sollen mit achtzehn Jahren heiraten, und die Paare hat der Pioneer bereits bestimmt: Lyla und Will, Marie und Brian … . Es gibt tägliche Schießübungen. Sie müssen sich schließlich verteidigen, falls die Nicht-Auserwählten das Silo stürmen sollten, wenn der Weltuntergang kommt. Lyla schießt immer nur auf Knie der Holzfiguren und wird von Pioneer getadelt. Eines Tages kommt die Polizei und überbringt einem der Gemeindemitglieder die Nachricht von seinem Todesfall in der Familie. Auf dem Rücksitz des Streifenwagens sitzt Cody, der Sohn des Sheriffs. Lyla soll ihm alles zeigen, aber er darf das Silo unter dem Obstgarten nicht entdecken. Sie zeigt ihm also das Klubhaus, den Pool und den Pferdestall. Sie fühlt sich sehr zu Cody hingezogen, ganz anders als zu Will, bei dem alle Zärtlichkeiten immer nur von ihm aus gehen. Doch Cody ist einer von draußen! Sie verabredet sich heimlich mit ihm, für den Tag, wenn sie das nächste Mal wieder mit ihren Eltern in die Stadt kommt, obwohl sie weiß, dass das verboten ist. Ihre gleichaltrigen Freunde sind auch nicht immer mit den Regeln der Gemeinschaft hundertprozentig einverstanden. Sie treffen sich eines Nachts heimlich, um Musik zu hören, zu tanzen und zu knutschen, wie die Kids von draußen.
Doch dann geht der Alarm los und alle außer ihnen sind im Silo und die Tür ist zu. Sie sind verzweifelt. Pioneer sagt, das sei nur Übung gewesen. Im Ernstfall wären sie jetzt tot. Er muss immer wissen, wo sie sind und sie müssen ihm gehorchen. Für ihren Ungehorsam werden sie mit dem Joch bestraft und müssen Eimer schleppen, bis ihr Nacken blutet und glauben auch noch, es verdient zu haben. Bei der nächsten Versammlung zeigt Pioneer ihnen auf dem Bildschirm die „aktuellen“ Nachrichten, die er geschickt zusammengeschnitten hat. Der Tsunami in Thailand, das Erdbeben in Japan und Hurrikan Katrina, das alles sei in letzten Tagen geschehen, nicht in den letzten Jahren. Sie müssten schon in zwölf Tagen ins Silo gehen. Das Ende ist nah! In den nächsten Tagen stellen sie Möbel zum Verkauf her, um mehr Vorräte kaufen zu können. Lyla kommen erste Zweifel. Aber als sie diese Marie im Pool offenbart, ist die total entsetzt. Die Jugendlichen feiern eine letzte, heimliche Party mit Cola und verbotenen Zeitschriften. Marie vermisst ihren Bruder, der die Gemeinde verließ und hofft, ein Bild von ihm in diesen Zeitschriften zu finden, da er doch nun sicher reich und berühmt ist. Ein Arbeitsplan wird erstellt und der letzte Einkauf steht an. Lyla sieht Cody im Walmart, wo sie für Marie heimlich Klatsch-Zeitschriften und Liebesromane kaufen soll. Es kommt zu einem Unfall auf dem Parkplatz, als Lyla den Einkaufwagen zurückbringt und sie landet mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Die Ärzte wundern sich über die verdächtige Nackenverletzung und vermuten Misshandlung. Cody besucht sie, und seine Schwester, die im Krankenhaus arbeitet, schmuggelt sie heimlich raus zu ihm, damit sie ungestört reden können. Er sagt ihr die Wahrheit über angebliche Naturkatastrophen und erzählt, dass sein Vater, der Sheriff, herausgefunden hat, dass Pioneer im Gefängnis war. Lyla kann und will ihm nicht glauben. Der Sheriff hat auch angekündigt, demnächst eine Razzia wegen unerlaubter Waffen, die er bei der Sekte vermutet, durchzuführen. Pioneer holt Lyla schon am nächsten Tag überstürzt aus der Klinik. Sie müssen alle am Tag darauf ins Silo. Lyla wacht nachts durch Schreie auf und sieht, wie die Männer, unter ihnen auch ihr Vater, alle Tiere töten und verbrennen, auch Lylas geliebtes Pferd Indy. Sie ist entsetzt, und es kommt zur Konfrontation mit Pioneer, der sie im Kerker des Silos einsperrt. Draußen gibt es einen Kampf mit den Leuten des Sheriffs, der mit dem ATF anrückt. Es gibt Tote und Verletzte. Will besucht Lyla im Kerker, aber glaubt ihr nicht, als sie ihm die Wahrheit sagt. Erst recht nicht, als sie ihm von Pioneers Planänderung erzählt. Der Wahnsinnige will alle umbringen! Er stellt die Luftzufuhr im Silo ab. So werden sie die „Brüder“ im Jenseits treffen. Kann Lyla aus dem Kerker entkommen? Was wird aus den anderen?
Ein spannender Roman, ganz ohne Fantasy, der mich bis zum Schluss gefesselt hat! Manchmal hätte ich Lyla am liebsten geschüttelt, damit sie endlich aufwacht. Andererseits stellt es Pioneer auch sehr geschickt an, seiner Gemeinde seine eigene Wahrheit zu verkaufen. Lylas erste Liebe spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle in der Geschichte. Am Ende wird es dann richtig dramatisch und ich konnte das Buch gar nicht mehr weg legen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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