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Mittwoch, 19. November 2014

"Das Reich der Tränen"

Mia flüchtet sich in eine Traumwelt: "Das Reich der Tränen"!

Janine Wilk
Das Reich der Tränen
978-3-522-18389-5
Thienemann Verlag
Alter: 11+

Mia leidet unter ihrer kaltherzigen Mutter. Die wurde selbst als Kind geschlagen und misshandelt und tut nun dasselbe ihrer Tochter an. Sie tut ihr weh, mit dem Kochlöffel und mit Worten. Liebe und Zuneigung? Fehlanzeige! Immer wenn Mia weint, flieht sie in eine Fantasiewelt, die sie „Das Reich der Tränen“ nennt. Schön ist es dort. Sie hat Freunde, ihre beste Freundin Emilyana, den weisen Meister Frowin und natürlich den Kometendrachen Goldiur. Leider gibt es dort auch die böse Königin Zenoide, die sich von Mia bedroht fühlt. Ihr Zauberspiegel sagt ihr, dass Mia mächtiger sei als sie, also fängt sie Goldiur mit einem Netz, peinigt ihn mit Schmerznattern und verschleppt ihn in den Kerker ihres Schlosses. Mia muss ihn befreien, doch nur mit dem Allmächtigen Schlüssel kann sie ins Schloss gelangen. Dieser Schlüssel besteht aus vier Teilen und Meister Frowin gibt Mia den ersten, den Schlüssel der Heimat, mit auf den Weg. Sie begegnet dem Schattenmann, der zwar Dinge berühren, aber nicht bewegen kann. Einst liebte er eine Frau, doch sie vergiftete sein Herz. Zusammen erreichen sie die Stadt Singra im Zweisonnenland und treffen am Fluss den Lach-Yogi. Durch ihn findet Mia ihr Seelenlachen und damit den zweiten Schlüssel, den Schlüssel der Freude. Weiter geht es ins Tal des Blütokles, wo die Kinder den ganzen Tag lernen müssen, ohne Pause, ohne Spaß. Dort lebt Biostinos, ein komischer Kerl in einem Fass, der aber fantastisch erzählen und erklären kann und sicher ein guter Lehrer für die Kinder wäre. Durch ihn entdeckt Mia den Schlüssel der Achtsamkeit. Den Schlüssel der Liebe findet Mia in einer kleinen Siedlung unterhalb von Zenoides Schloss bei Valentina Liebesperle. Valentina findet für alle anderen Menschen die Liebe, nur für sich selbst hat sie noch nicht den Richtigen entdeckt. Mia sieht sofort, dass Valentina zu Herr Flatterherz gehört und bringt die beiden zusammen. Mit dem Allmächtigen Schlüssel macht sie sich auf zum Schloss, doch ihr angeblicher Freund, der Schattenmann, entpuppt sich als Verräter. Kann sie Goldiur jetzt noch retten? Schafft sie es, die Königin zu besiegen?
Wenn Mia gerade nicht im „Reich der Tränen“ ist, muss sie sich der grausamen Realität stellen, in der weit mehr Gefahren lauern, als in ihrer Fantasiewelt. Da sie in der Schule vor sich hin geträumt hat und auch noch ihrer Lehrerin sagte, dass der Unterricht langweilig sei, muss sie einen Brief von ihren Eltern unterschreiben lassen. Von Konzentrationsschwierigkeiten ist darin die Rede und von der Schulpsychologin. Die Lehrerin ahnt gar nicht, was sie ihr damit antut. Mia Mutter rastet natürlich aus. Sie quält Mia mit Leseübungen, bei denen sie kläglich versagt, obwohl sie eigentlich eine Leseratte ist. Mai hat nicht viel Freizeit, muss im Haus mit anpacken, das Bad putzen, die Arbeitsplatte wischen … . Die übliche Reaktion ihrer Mutter: „Das nennst du sauber? Bist du blind oder stellst du dich mit Absicht so ungeschickt an? Geh sofort auf dein Zimmer! Du bist sowieso zu nichts zu gebrauchen.“ Als Mia mit ihrer Mutter zur Schulpsychologin Frau Adam muss, sagt sie nichts Schlechtes über sie, verrät sie nicht. Sie ist gefangen in einem Gefängnis aus Furcht und Angst, dem unberechenbaren Zorn ihrer Mutter ausgeliefert. Sie kann mit niemandem darüber reden, auch nicht mit ihrer besten Freundin Emily. Sie versucht, es ihrer Oma zu erzählen, aber es ist so schwer. Als Mias Golden Retriever Goldi auf den Fußboden pinkelt, macht ihre Mutter sie dafür verantwortlich und schlägt brutal auf Goldi ein. Mia fleht ihren Vater an, ihr zu helfen, nur dieses eine Mal, doch die Mutter wird nur noch wütender und schreit den Vater an. Er soll sie nicht im Stich lassen, alles sei seine Schuld. Die ganzen finanziellen Probleme hätten sie nur, weil er unfähig sei, eine Firma zu führen. Also fügt er sich und hält Mia fest, während seine Frau sie verprügelt. Mia sieht in die Augen ihrer Mutter und weiß, die böse Königin hat einen Weg in ihre Welt gefunden … .
Geschickt werden hier Fantasie und Realität verknüpft. Die Personen, die in Mias Leben eine Rolle spielen, finden sich auch in der Fantasiewelt wieder. Goldi/Goldiur, Emily, Emilyana, Mutter/Zenoide, Vater/Schattenmann … . An der Farbe des Textes (schwarz oder grau) kann man erkennen, wo man gerade ist. Das Thema ist natürlich ziemlich heftig. Für ein Kinderbuch ab 11 fand ich es manchmal etwas too much, aber die Geschichte ist sehr gut und spannend erzählt und hat mich sehr beeindruckt
Viel Spaß beim Lesen!!!

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