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Mittwoch, 6. August 2014

"Ich bin die, die niemand sieht"

Die stumme Judith bricht ihr Schweigen: "Ich bin die, die niemand sieht"!

Julie Berry, übersetzt von Stefanie Singh
Ich bin die, die niemand sieht
978-3-570-40209-2
cbj Verlag
Alter: 12+

Judith war jahrelang verschwunden, seit ihre Freundin Lottie ermordet wurde. Nun ist sie wieder aufgetaucht, stumm, mit verstümmelter Zunge. Die Stumme wird im Dorf nicht ernst genommen. Außer ihrem Bruder Darrel bringt ihr niemand Zuneigung entgegen. Von ihrer kaltherzigen Mutter wird sie ignoriert. Alle vermuten, dass etwas Schreckliches mit ihr geschehen ist, doch niemand redet mit ihr. Wie sollen sie auch ahnen, dass sie all die Zeit vom Vater ihres Freundes Lucas in einer Höhle gefangengehalten und gepeinigt wurde. Er hat sie zwar verstümmelt, aber nie vergewaltigt. Doch das ist das, was alle denken, was mit ihr passiert ist. Noch immer ist Judith in Lucas verliebt, aber der soll demnächst ihre Freundin Maria heiraten. Doch vorher kommt der Krieg ins Dorf. Die Homelander greifen an und Judiths Bruder Darrel wird verletzt. Sein Fuß muss amputiert werden. Bevor Ezra Whiting, Lucas Vater, damals verschwand, hatte er Vorräte an Waffen und Munition mitgenommen. Um ihr Dorf zu retten, sucht Judith ihren Peiniger auf und bittet ihn um Hilfe. Er erscheint daraufhin als Retter in der Not, überlebt aber die Schlacht nicht. Lucas steht jetzt vor dem Dorf als Lügner da, obwohl er wirklich nicht wusste, dass sein Vater noch lebte. Seine Verlobte Maria verliebt sich in Leon und lässt Lucas fallen. Judith beschließt, lesen zu lernen und begleitet ihren Bruder Darrel zur Schule. Der Lehrer Rupert Gillis erniedrigt sie vor der ganzen Klasse, flüstert ihr widerliche Sachen zu und macht eindeutige Angebote. Er hält sie sowieso für „gebraucht“ und „verdorben“, ahnt wie die anderen im Dorf nicht, dass sie noch immer jungfräulich ist. Mit Hilfe ihrer Freundin Maria lernt Judith wieder zu sprechen und übt lesen. Sie spricht mit Fee, ihrem Pferd, das einst Ezra gehörte und der Kuh Io. Noch klingt alles sehr undeutlich, aber manchmal singt sie sogar heimlich. Der widerliche Gilles denkt, er könnte sie heiraten und spricht bei ihrer Mutter vor. Judith will mit Lucas fliehen, doch dann kommt alles anders. Nicht nur, dass sie dabei beobachtet wurde, wie sie den schlafenden Lucas zudeckte und dann zu ihm unter die Decke schlüpfte, um ihn zu wärmen, plötzlich tauchen auch Ungereimtheiten im Mordfall Lottie auf? Hat Ezra sie vielleicht gar nicht ermordet? Aber wer war es dann? Wollte Ezra Judith nur vor der Schlechtigkeit der Welt und seiner eigenen (er begehrte sie schon, riss sich aber zusammen) beschützen? Nahm er ihr deshalb ihre Stimme? Langsam fügen sich die Puzzle-Teile zusammen. Judith erinnert sich an einen anderen Mann, der damals da war, als Lottie ermordet und sie selbst von Ezra entführt wurde. Die Dorfbewohner stellen Lucas eine Falle. Er soll sie zu Ezras Versteck führen und damit beweisen, dass er es kannte. Sie wollen Lucas als Verräter anklagen. Es gibt eine Versammlung in der Kirche und Judith kann nicht länger schweigen. Das „stumme“ Mädchen spricht und die ganze Wahrheit kommt ans Licht … .
Beim Lesen habe ich schnell gemerkt, dass es sich hier um einen historischen Roman handelt (war aus dem Klappentext nicht ersichtlich), allerdings kann ich beim besten Willen nicht sagen, wann das Ganze spielt. Wir befinden uns in Amerika, Judiths Familie kam mit dem Schiff her, aber in welchem Jahr? Gehören sie zu den ersten Siedlern? Ihr Dorf liegt in der Nähe von Roswell Station. Habe mich dumm und dusselig gegoogelt, um herauszufinden, wann es dort einen Krieg gab, in dem eine Gruppe namens Homelander beteiligt war, leider ohne Erfolg. Die Story ist jedenfalls spannend, wenn auch manchmal etwas wirr. Die Liebesgeschichte zwischen Jutith und Lucas spielt eine große Rolle, aber durch Mord und Entführung sind auch Krimi-Elemente vorhanden. Man bekommt beim Lesen oft mehr Fragen als Antworten serviert, zum Schluss wird aber alles aufgeklärt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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