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Mittwoch, 23. Mai 2018

"Frag mich, wie es für mich war"

Abgetrieben: "Frag mich, wie es für mich war"!

Christine Heppermann, übersetzt von Kanut Kirches
Frag mich, wie es für mich war
978-3-407-82360-1
Beltz & Gelberg Verlag
Alter: 14+

Addie ist fünfzehn und besucht eine katholische Mädchenschule. Sie ist eine talentierte Läuferin, eine der besten im Schul-Team. Seit einiger Zeit ist sie mit dem Elftklässler Craig zusammen. Der trinkt leider öfter mal zu viel und betrügt Addie zudem mit Iris. Doch da ist noch Nick, Craigs bester Freund. Nick ist so ganz anders als Craig. Addie ist zum ersten Mal so richtig verliebt, und sie und Nick werden ein Paar. Nick spielt Bass-Gitarre, gibt auch Bass Unterricht in einem Musikladen und spielt zudem in einer Band. Leider lassen die Texte der Songs, die er und seine Freunde zum besten geben, etwas zu wünschen übrig. Addie schreibt leidenschaftlich gern Gedichte. Nick wünscht sich, sie würde die Songtexte schreiben. Addie und Nick sind sehr verliebt, und eines Tages schlafen sie miteinander – ohne Kondom. Verzweifelt wartet Addie auf das Einsetzen ihrer Periode, doch sie kommt nicht. Die zwei blauen Streifen auf dem Test lassen keinen Zweifel offen. Addie ist schwanger. Nick ist für sie da. Er begleitet sie zum Arzt und zur Beratung. Addie entscheidet sich für eine Abtreibung. Sie muss es ihren Eltern sagen. Das Gesetz in Minnesota verlangt bei Minderjährigen, die eine Abtreibung machen lassen möchten, die Zustimmung der Eltern. Addies Eltern sind einverstanden. Nick kommt mit ins Krankenhaus. Der Eingriff verläuft ohne Komplikationen, es tut nur ein bisschen weh. Addie will nicht, dass irgendjemand außer Nick und ihrer Familie weiß, was sie getan hat. Es ist nicht so, dass sie es bereut. Sie kann nur auf das Getuschel und die mitleidigen Blicke verzichten. Sie will als Ganzes gesehen werden. Addie fühlt sich verändert. Sie hört mit dem Laufen auf, ohne es Nick oder ihren Eltern zu erzählen. In einem Café trifft sie Juliana, die früher auf ihre Schule ging. Juliana war auch eine grandiose Läuferin. Jetzt ist sie auf der Uni – und läuft nicht mehr. Sie kann Addie verstehen. Wenn du etwas tust, was du gar nicht wirklich willst, gehst du irgendwann daran kaputt. Juliana wäre es beinahe so gegangen. Sie ist immer noch in psychiatrischer Behandlung. Addie und Juliana treffen sich bald öfter, immer wenn Addie angeblich beim Lauftraining ist. Als Nick erfährt, dass Addie nicht mehr läuft und ihn angelogen hat, ist er sauer und enttäuscht. Auch Addies Eltern sind alles andere als begeistert, als sie davon erfahren. Addie hat sie sonst nie belogen. Die Eltern und Nick machen sich ständig Sorgen um Addie, fragen sie dauernd wie es ihr geht, wollen, dass sie glücklich ist. Das nervt Addie. Sie ist an dem, was sie erlebt hat gewachsen, ist jetzt eine andere als früher. Spontan küsst sie Juliana, als sie sich am See treffen. Es bleibt nicht bei dem einen Kuss. Ist Addie glücklich? Für den Ethik-Unterricht in der Schule muss Addie einen Aufsatz schreiben, aber sie weiß nicht so recht, welches Thema sie wählen und wie sie die Sache angehen soll. Auch das Thema Abtreibung kommt in der Schule zur Sprache. Viele sind total dagegen, halten es für Mord. Es ist die Rede von reumütigen Frauen, die Briefe an ihre toten Babys schreiben oder Bäume für sie pflanzen. Addie weiß nicht so recht, was sie davon halten soll. Sie überlegt, ob sie Juliana von ihrer Abtreibung erzählen soll … .
Addies Geschichte wird nicht in Romanform erzählt, sondern besteht aus Gedichten, Fragmenten, Überlegungen, wie sich die Jungfrau Maria gefühlt hat, als sie plötzlich schwanger war und anderen Gedanken über Gott und die Welt, über die Veränderungen, die in ihr vorgehen, und die Entscheidungen die sie getroffen hat. Das Thema ist nicht, ob Addies Entscheidung richtig oder falsch war, sondern wie sie ihr Leben verändert hat.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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