Jean
Webster, übersetzt von Ingo Herzke
Lieber
Daddy Long Legs
978-3-551-56044-5
Königskinder
Verlag
Alter:
14+
Jerusha
Abbott wächst im Waisenhaus auf. Sie ist sehr intelligent und hat
viel Fantasie. Nun hat sie die Schule abgeschlossen, und man macht
ihr klar, dass man sie lange genug durchgefüttert hat. Jedoch statt
einfach auf die Straße geworfen zu werden, bekommt Jerusha eine
einmalige Chance. Ein reicher Gönner, der anonym bleiben möchte,
will ihr den Besuch der Universität ermöglichen, wo aus ihr eine
Schriftstellerin werden soll. Als Dank dafür erwartet der
geheimnisvolle Fremde lediglich regelmäßige Briefe, in denen
Jerusha über ihre Fortschritte und ihr Leben an der Uni schreiben
soll. Die Briefe sollen, an seinen Sekretär geschickt werden. Mit
Antwort solle Jerusha jedoch nicht rechnen. Sie hat ihn nur einmal
kurz von hinten gesehen bzw. seinen Schatten. Wegen seiner langen
Beine, nennt sie ihn „Daddy Long Legs“ (dt.: Weberknecht) und
stellt sich ihren Gönner als älteren Herrn mit Glatze und buschigen
Augenbrauen vor. Auf der Uni fängt Jerusha ein völlig neues Leben
an und nennt sich fortan Judy. Offen, witzig, und oft mit einer
gehörigen Portion Unverschämtheit, berichtet sie ihrem Gönner
alles in ihren Briefen. Das Studium fällt ihr leicht, doch im
sozialen Bereich hat sie Defizite. Ein Heim für Findelkinder ist
eben kein Internat für höhere Töchter. Was für die anderen
Mädchen normal ist, ist für sie außergewöhnlich: Ein
Einzelzimmer, neue Kleider statt abgelegter, karierter Hemden und
Kleiderspenden … . Dank des großzügigen Taschen- und
Weihnachtsgeldes, kann sie sich sogar Seidenstrümpfe leisten. Ihren
neuen Freundinnen Sallie und Julia erzählt sie nicht die Wahrheit
über ihre Herkunft und erfindet eine Familie. Sie berichtet „Daddy
Long Legs“ von neuen, schicken Hüten, ihrer Aufnahme ins
Basketball-Team, und immer öfter schreibt sie auch von Jervis
Pendleton, Julias jungem, netten und sehr attraktiven Onkel. In den
Semesterferien soll sie eigentlich zurück ins Waisenhaus und dort
arbeiten, doch „Daddy Long Legs“ arrangiert, dass sie stattdessen
auf einer Farm aushelfen kann. Wie es der Zufall will, gehört diese
Farm dem ehemaligen Kindermädchen von Jervis Pendleton. Judy liest
alles, was sie in die Finger bekommt, schreibt Gedichte und
Geschichten. Jervis lädt sie, Julia und Sallie nach New York ein, wo
sie sich ein Theaterstück ansehen. Schon die Zugfahrt ist ein
Erlebnis. Judy packt das Fernweh. Sie würde so gern die Welt sehen.
Im nächsten Semester zieht sie mit Julia und Sallie zusammen, und
die nächsten Ferien will sie bei Sallie und ihrer Familie
verbringen. Doch „Daddy Long Legs“ schickt sie wieder auf die
Farm. Wie schön, dass Jervis dort zu Besuch kommt und ihr
Gesellschaft leistet. Sie reiten aus, und Judy ist so glücklich wie
noch nie. Nach vielen Absagen, wird auch endlich eine ihrer
Geschichten veröffentlicht. Man bekommt sie nun für 10 Cent in
jedem Kiosk, und Judy erhält 50 Dollar Honorar. Außerdem bekommt
sie ein Stipendium wegen außergewöhnlicher Leistungen im Fach
Englisch angeboten. „Daddy Long Legs“ ist das gar nicht recht. Er
lässt ihr mitteilen, sie solle das Stipendium ablehnen, er wolle sie
weiter fördern. Doch Judy bleibt stur. Sie will gern unabhängig
sein. Sie schreibt in ihren Briefen vom Schwimmunterricht, neuen
Kleidern und Hüten, dem Theaterclub, und davon, dass sie darüber
nachdenkt, Sozialistin zu werden. Sie gesteht „Daddy Long Legs“,
dass sie mittlerweile auch einen regen Briefwechsel mit Jervis
betreibt, von dem nicht einmal Julia weiß. Schließlich kommt der
Tag, an dem sie ihrem Gönner zum ersten Mal gegenüber steht. Und es
ist kein Unbekannter … .
Ist ein
Briefroman, der erstmals 1912 erschien, heute noch lesenswert? Ja,
absolut!!!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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