Gabrielle Charbonnet und
James Patterson, übersetzt von Ulrich Thiele
Witch & Wizard 1 –
Verlorene Welt
978-3-7855-7894-0
Loewe Verlag
Alter: 11+
Die Geschwister Whit und
Wisty, 17 und 15 Jahre alt, wachen über Nacht in einem totalitären
Staat auf. Der „Eine, der der Einzige ist“ hat die Macht
übernommen und die N.O., die „Neue Ordnung“, ausgerufen.
Soldaten stürmen das Haus und nehmen die Geschwister mit. Bei den
Soldaten ist auch ihr Schulkamerad Byron, ein Schleimer, der schon
immer sein Fähnchen nach dem Wind gehängt hat. Whit und Wisty
sollen von ihren Eltern getrennt werden und sich dem Gesetz fügen.
Sie dürfen nur 2 Dinge mitnehmen. Ihre Eltern geben ihnen ein leeres
Buch und einen alten Trommelstock mit. Der „Eine“ erscheint und
verkündet, dass das neue System Bücher, Musik, Filme und ganz
besonders Magie verbietet und die Kinder der Hexerei angeklagt seien.
Whit und Wisty glauben nicht an Magie, wissen nichts von Hexen und
Zauberei. Ihre Eltern sagten zwar schon immer, dass sie etwas
Besonderes seien, aber sie sind eben Eltern und außerdem ein
bisschen hippiemäßig drauf. Wisty meint, sie leben immerhin im 21.
Jahrhundert und nicht im 17., also sei diese Hexenverfolgung ja wohl
ein schlechter Witz. Das ändert sich, als sie auf einmal unsichtbar
wird und anfängt Flammen zu sprühen. Gibt es Magie vielleicht
wirklich? Sie werden von einer Art Sturmtruppen ins Gefängnis
verschleppt, wo noch andere Jugendliche sind. In letzter Zeit sind
viele Kinder und Jugendliche spurlos verschwunden, auch Whits
Freundin und große Liebe Celia. Gibt es da einen Zusammenhang? Wisty
erkennt, dass sie Feuer entzünden und Blitze schleudern kann. Auch
Whit entdeckt magische Fähigkeiten bei sich. Er kann Dinge
verlangsamen und stoppen. Beide haben jedoch kaum Kontrolle über
ihre neuen Kräfte. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung vor dem
„Einen“, die die reinste Farce ist und sie werden zum Tod durch
den Strang verurteilt, sobald sie 18 sind, was bei Whit nicht mehr
lange dauert. Dann werden sie in eine ehemalige Nervenklinik, die
jetzt ein Hochsicherheitsgefängnis ist, verlegt. Die dortige Oberin
ist die Schwester des Richters/ des „Einen“ und sie werden von
dem fiesen „Besucher“ verhört. Wisty glaubt kurz, dass sie
durchgedreht und wirklich in der Klapse gelandet ist, doch die
Realität ist viel schlimmer. Sie sitzen in einer Zelle ohne Ausweg,
in der Magie angeblich nicht funktioniert. Doch warum leuchtet Wisty
dann? Um Essen zu bekommen, müssen sie sich an bissigen Bluthunden
vorbei kämpfen. Keine Chance auf Flucht! Tests an ihnen ergeben
nichts. Physisch sind sie ganz normal, aber der Richter glaubt, sie
hätten jemanden bestochen, der die Tests fälscht. Er hält es für
ausgeschlossen, dass sie normale Teenager sind. Sie werden von Byron
befragt, dem schleimigen Wiesel mit Scheitel und Bügelfalten, dem
ehemaligen Leiter der Pausenaufsicht, der sich auch jetzt ganz toll
und wichtig vorkommt. Die genervte Wisty schwingt den Trommelstock
wie einen Zauberstab und droht, ihn in einen Kürbis zu verwandeln,
doch stattdessen wird plötzlich ein Löwe aus ihm und dann ein
echtes Wiesel. Whit träumt von Celia, die ihm erzählt, dass sie tot
ist und er erkennt, dass er feste Materie durchdringen kann.
Gemeinsam mit Celias Geist fliehen sie in die Schattenwelt. Dorthin
können nur besondere Menschen, die „Kurven“ genannt werden. Die
„Geradlinigen“ können ihnen nicht folgen. Dafür kommt einer der
Bluthunde mit in die Schattenwelt, doch der ist auf einmal ganz lieb
und sie nennen ihn Feffer. Sie kommen in einer anderen Welt wieder
raus. Hier befindet sich in einem alten Kaufhaus ein Stützpunkt mit
hunderten von Kindern. Sie schmieden einen riskanten Plan. Sie wollen
die Kinder aus dem Gefängnis in der Oberwelt befreien und außerdem
ihre Eltern suchen und retten. Mit der Zeit funktioniert ihre Magie
immer besser, sogar die Schamanin Jamilla ist begeistert. Wisty hat
ihre Flammen unter Kontrolle und nutzt ihre Gabe, als die alte Hexe
Mrs. Highsmith sie in einem Imbiss verraten will. Doch warum sollte
eine Hexe eine andere verraten? Whit und Wisty erfahren von einer
Prophezeiung, die sagt, dass sie die „Befreier“ sind. Sie müssen
dringend etwas gegen den „Einen“ unternehmen, der alle hinrichten
lässt, die seinem Regime nicht in den Kram passen, hauptsächlich
Teenager. Sie sterben durch Verglühen. Ist der „Eine“ selbst ein
Hexer? Um die Kinder zu befreien, verwandelt Wisty ihren Bruder in
einen Wachmann mit allem drum und dran und sich selbst in eine Maus.
Außerdem lässt sie die echten Wachen mit einem Kinderlied
einschlafen. Doch plötzlich wird Wisty mit riesigen Ratten
konfrontiert und Whit steht mit einem Lieferwagen voller geretteter
Kinder mitten auf einem U-Bahn-Gleis. Sie Chancen auf ein Happy End
stehen schlecht, besonders wenn man die „Vorschau“ im allerersten
Kapitel bedenkt, wo Whit, Wisty und ihre Eltern öffentlich in einem
Stadion hingerichtet werden sollen. Apropos, wo sind eigentlich ihre
Eltern … ?
Magisch, spannend,
genial! Der erste Teil dieser neuen Reihe hat mich sofort in seinen
Bann gezogen. Weiter geht es mit "Verbotene Gabe" (Teil 2) und demnächst folgt auch noch Teil 3, "Verborgenes Feuer". Mit der Altersangabe bin ich aber nicht so ganz
einverstanden. Aufgrund des Themas (totalitärer Staat etc.) und des
Alters der Helden (17 und 15) würde ich da etwas höher ansetzen,
mindestens bei 12+. Für Manga-Fans gibt es „Witch & Wizard“
übrigens auch als Manga-Reihe beim Tokyopop-Verlag!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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