Finn hat Liebeskummer: "Wanted. Ja. Nein. Vielleicht."
Lena Hach
Wanted. Ja. Nein.
Vielleicht.
978-3-407-81157-8
Beltz Verlag
Alter: 12+
„SoFinn“, das war
einmal. Jetzt gibt es nur noch Finn. Sofie hat Schluss gemacht. „Du
bist ein ganz Lieber. … Lass uns Freunde bleiben.“ Der rot
gelockte Fünfzehnjährige leidet an Liebeskummer der allerhöchsten
Stufe. Finns schwuler Kumpel Moritz startet ein
Anti-Liebeskummer-Programm, kurz ALK, um ihn aufzuheitern. Er schickt
ihm SMS mit weisen Sprüchen und postet sie auch auf Finns Pinnwand.
Doch Finn will sich gar nicht besser fühlen. Er will Sofies
Profilbild anstarren und still vor sich hin leiden. Moritz schlägt
vor, dass Finn alles entsorgen soll, dass ihn an Sofie erinnert.
Danach ist sein Zimmer halb leer, denn so gut wie alles erinnert ihn
an sie: Die Muscheln auf der Fensterbank und die Fotos an der Wand,
selbst die, auf denen Sofie gar nicht drauf ist. Finn denkt nur noch
an Sofie, bis auf einmal Lara in sein Leben tritt, Lara, das Mädchen,
das überall diese verrückten Abrisszettel aufhängt. Man findet
diese Zettel überall in der Stadt. Ein Beispiel: auf einem Zettel
ist ein Bild von einem Pudel und der Text „Haben Sie diesen Hund
gesehen?“ Auf den Abriss-Stückchen steht: „Jetzt schon.“.
Diese Zettel bringen Finn zum Lachen. Ist das Kunst? Wer schreibt
diese Zettel? Zum ersten Mal fallen Moritz die Zettel auf, als er mit
Moritz aus dem Kino kommt. Wenig später sieht er sie wieder, im
Freibad, diesmal sieht er auch das Mädchen, das sie aufhängt und
ist sofort hin und weg von ihr. Sie sieht aus wie Mia Wallace aus
„Pulp Fiction“, zumindest, was ihre Frisur angeht. Finn will sie
unbedingt treffen, doch leider steht auf keinem der Zettel ihre
Telefonnummer. Da schreitet der hilfsbereite Moritz zur Tag und
plakatiert halb Berlin mit neon-gelben
„Wer-schreibt-diese-Zettel-?-Bitte-melden-!-Zetteln“ mit Finns
Handynummer darauf. Der Plan geht auf und das „Zettelmädchen“
sieht die Zettel. Lara und Finn schreiben sich SMS und es kommt auch
bald zum ersten Treffen. Finn ist begeistert von Laras
durchgeknallten Ideen. Die beiden spielen „Touristen in Berlin“,
halten Wildfremden einen uralten Stadtplan vor die Nase und fragen
immer wieder: „This Alexanderplatz?“. Finn ahnt nicht, welche
Probleme die nach außen so fröhliche Lara zuhause hat. Mit ihren
Eltern redet sie kaum noch. Die beiden stehen kurz vor der Trennung.
Seit dem Verschwinden ihrer Schwester Mira stimmt in Laras Familie
gar nichts mehr. Jeder trauert und leidet für sich allein. Ihre
Eltern klammern sich an die Hoffnung, dass Mira eines Tages
zurückkommt. Immer, wenn sie umziehen, was oft vorkommt, reservieren
sie das schönste Zimmer für sie. Lara erzählt niemandem davon,
dass ihre Schwester vermisst wird. Sie hat sich eine Geschichte
ausgedacht, dass Mira in Neuseeland sei, so eine „Work &
Travel“-Sache. Auch Finn erzählt sie diese Geschichte. Sie sammelt
Postkarten aus aller Welt, die sie hauptsächlich auf Flohmärkten
finden. Mit diesen Karten, Stadtplänen und und einer Weltkarte
erstellt Lara ein Album von Miras angeblicher Weltreise. Finn und
Lara werden ein Paar. Dadurch wird er für Sofie plötzlich wieder
interessant. Eines Tages vergisst Sofie ihre Trainingsklamotten fürs
Karate und Finn bringt sie ihr vorbei. Dadurch versetzt er leider
Lara. Nach einem Streit versöhnen sie sich wieder und Finn erfährt
endlich, was vor vier Jahren geschah. Lara erzählt ihm, wie sie auf
Klassenfahrt war und bei ihrer Rückkehr Mira fort war. Sie hatte
heimlich Miras Taschenlampe mitgenommen und machte sich dann
Vorwürfe. Was, wenn Mira die jetzt braucht? Das hat sie noch
niemandem erzählt. Finn kann sich gar nicht vorstellen, wie es wäre,
wenn seine Schwester, die nervige, kleine Feline, plötzlich nicht
mehr da wäre. Finns Ex Sofie steht eines Tages vor der Tür und will
Finn verführen, doch er bleibt Lara treu. Als es Sofie nach einer
Party echt schlecht geht, ruft sie Finn an, dass er sie abholen soll.
Er kommt zusammen mit Lara, mit der er gerade im Kino war, und Sofie
muss akzeptieren, dass die beiden jetzt zusammen sind. An Miras 18.
Geburtstag feiern Finn und Lara auf einem Hausdach, mit blauem
Kuchen, im Gedenken an Mira, die diesen Kuchen liebte. Übermütig
schreiben sie mit Farbe, die sie auf dem Dach finden, „Happy
Birthday“ in riesigen Buchstaben, so dass man es sogar vom Himmel
aus lesen könnte. Doch dann taucht auf einmal die Polizei auf und
verhaftet die beiden … .
Ein dünnes Büchlein,
aber trotzdem sehr gut. Es steckt wesentlich mehr drin, als man
glaubt. Es ist manchmal ernst, manchmal witzig und manchmal
romantisch. Die Erzählperspektive wechselt; die Kapitel sind
beschriftet mit „Lara“ und „Finn“ und jeweils
durchnummeriert. Obwohl es eine „Liebesgeschichte“ ist, wird es
nie kitschig, also können es auch Jungs bedenkenlos lesen ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!
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