Und zum Schluss noch ein dünnes, wirres Büchlein: "Marienbilder"!
Tamara
Bach
Marienbilder
978-3-551-58299-7
Carlsen Verlag
Alter: 14+
Mareikes Mutter Magda
liebt rote Haare. Sie erinnern sie an ihre erste Liebe. Magda wurde
damals mit achtzehn schwanger, was in ihrem Dorf als Schande galt.
Mareikes Vater lernte sie erst später kennen. Eines Tages ist
Mareikes Mutter verschwunden. Sie hat die Familie ohne jede Erklärung
verlassen. Mareike ist nun allein mit ihrem Vater. Ihre Geschwister
Frank und Nadine sind schon älter und wohnen woanders. Mareike war
ein Nachzügler. Die Familie verschweigt zunächst, dass die Mutter
weg ist, entschuldigt sie bei ihrem Arbeitgeber und hofft auf ihre
baldige Rückkehr. Doch sie kommt nicht zurück. Ihr Auto wird am
Bahnhof gefunden. Sie selbst bleibt verschwunden. Auf einer
Geburtstagsparty besäuft sich Mareike mit Wein und fummelt mit
Gregor herum, den sie kaum kennt. Obwohl die beiden keinen
„richtigen“ Sex haben, wird Mareike schwanger. Jetzt steht
Mareike am Bahnhof. Folgendes könnte passieren:
Der Zug kommt gleich.
Mareike besucht ihre
Schwester Nadine und die beiden gehen abends aus. Am nächsten Tag
lernt Mareike einen Jungen kennen, als sie in der Cafeteria der Uni
auf Nadine wartet. Später fährt sie mit dem Zug weiter zu Ellen,
einer Freundin ihrer Mutter, die ihr viel über deren Vergangenheit
erzählt. Dann besucht sie noch ihre Oma Marianne im Altersheim. Auch
die erzählt ihr einiges über ihre Mutter und auch über ihre eigene
Vergangenheit. Als Omas Mann damals aus dem Krieg zurückkehrte, war
Oma schwanger von einem anderen. Mareike erzählt ihrer Oma, dass sie
auch schwanger ist und die hält sie für Magda … .
Der Zug kommt zu spät.
Mareike schläft im Zug
ein und wacht erst an der Endstation wieder auf. Sie sitzt in einem
fremden Bahnhof und auf dem Gleis gegenüber fährt ein Zug ein. In
diesem Zug sieht Mareike ihre Mutter. Sie steigt ein und sucht nach
ihr, doch sie kann sie nicht finden … .
Der Zug fällt aus.
Wegen einer Störung
kommt der Zug nicht und Mareike verlässt den Bahnhof. Sie kauft
einen Schwangerschaftstest und geht zum Arzt, um ganz sicher zu
gehen. Als sie nur wenig später das Kind verliert, vertraut sie sich
ihrem Bruder Frank an. Ihr Vater soll nichts erfahren. Als ihre
Mutter plötzlich anruft, sagt sie ihr auch nichts davon. Auf einer
Party trifft sie Gregor wieder … .
Ein anderer Zug kommt.
Mareike steigt einfach in
einen EC, der in Richtung Süden fährt, Richtung Sonne und Strand.
Sie kommt nie mehr zurück. Mareike sucht sich Arbeit in einer
Taverne am Meer, bekommt dort ihr Baby und hat jetzt eine eigene
Familie. Nach Jahren bekommt sie Besuch von ihrer Mutter … .
Da ist ein Kind. Da ist
kein Kind. Steht sie noch am Bahnhof?
Letzte Möglichkeit:
Mareike wird gar nicht erst geboren, weil ihre Mutter sie abtreibt.
Das erste Buch von Tamara
Bach, „Marsmädchen“, fand ich echt klasse. „Was vom Sommer
übrig ist“, war auch noch ganz o.k., wenn auch etwas seltsam. Aber
„Marienbilder“ war richtig merkwürdig. Die verschiedenen
Möglichkeiten kommen ziemlich verwirrend rüber. Es gibt keine
endgültige Lösung und kein echtes Ende. Von der Idee her eigentlich
ganz witzig, aber mein Stil ist es nicht. Am besten, Ihr bildet Euch
selbst eine Meinung.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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