Ein Buch über das Leben, den Tod und eine wunderbare Freundschaft: "Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte"!
Chrystal Chan, übersetzt
von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Bird und ich und der
Sommer, in dem ich fliegen lernte
978-3-7348-4703-5
Magellan Verlag
Alter: 12+
Jewels Bruder John,
genannt Bird, verunglückte im Alter von fünf Jahren tödlich, als
er beim Spielen von einer Klippe sprang. Genau an dem Tag wurde Jewel
geboren. Jewels Familie, die im ländlichen Iowa lebt, ist das, was
man „multikulti“ nennt. Die Eltern ihres Vaters stammen aus
Jamaika, die ihrer Mutter kommen aus Mexiko. Ihr Vater ist sehr
abergläubisch. Er sieht überall Duppys, also böse Geister, und er
baut Pflanzen wie Rosmarin an, um diese zu vertreiben. Opa streut zu
diesem Zweck Reis vor die Tür, während Jewels Mutter nicht an
solche Dinge glaubt, obwohl auch sie eine mexikanische
„Xolo-Hund“-Figur hat, die sie beschützen soll. Dem Opa wird die
Schuld für Birds Tod gegeben, da er ihm mit diesem Spitznamen die
Idee in den Kopf gesetzt hätte, er könne fliegen. Er selbst denkt,
er sei verflucht und seit Birds Tod hat er kein Wort mehr gesprochen.
Dafür reden (und streiten) die Eltern um so mehr. Immer geht es
dabei um Bird. Die beiden scheinen vergessen zu haben, dass sie auch
noch eine lebendige Tochter haben. So denkt sich das jedenfalls
Jewel. Jewel ist unglücklich. Sie findet, dass sie komisch aussieht
und hätte lieber einen normalen Namen wie Jenny. Sie ist es leid,
dass alle sie immer fragen, „was“ sie ist und nicht „wer“.
Sie hat einen geheimen Platz an der Klippe, wo sie Sorgen und Steine
vergräbt. Dort hat sie auch einen Steinkreis mit 12 Steinen gelegt,
einen für jeden Geburtstag, erst kürzlich den für den 12.
(gefeiert wurde nicht großartig, weil es Birds Todestag ist). Sie
interessiert sich für Steine und möchte Geologin werden, aber
niemand nimmt diesen Wunsch ernst. Ihre Eltern wollen, dass sie etwas
Bodenständiges wie Lehrerin wird. Manchmal sitzt sie auf einem Baum.
Eines Abends sitzt da auch ein Junge. Er heißt John. Das kann kein
Zufall sein. John ist tiefschwarz, adoptiert und gerade zu Besuch bei
seinem Onkel, weil seine Mutter jetzt ein eigenes Kind bekommt. Über
seine echten Eltern weiß er nichts. Er fühlt sich genauso ungeliebt
wie Jewel. Sie verstehen sich gut und teilen ihre Geheimnisse. Er
will Astronaut werden und weiß alles über Sterne und Planten.
Früher wollte er Feuerwehrmann werden und seine Eltern fanden es
schön, dass er auch Menschen helfen wollte, wie sie, die ihn in
ihrer Güte aufgenommen haben. John hat ein geheimes Versteck. Das
Haus im Baum nennt er „Ereignishorizont“. Einmal kommt er mit zu
Jewel nachhause und ihr Großvater schlägt ihn, da er ihn für einen
Duppy hält und sie beschützen will. Außerdem kommt es zu einer
Wasserschlacht in der Küche, als John ihr den Wasserdruck erklären
will. Jewels Mutter und Vater sind auch nicht begeistert von dem
Namen John, fühlen sich sofort an ihren Sohn erinnert und der Vater
fängt natürlich wieder mit den Duppys an. Der Opa ist die meiste
Zeit in seinem Zimmer und hört mit Kopfhörern seine alten
Kassetten. Einmal kommt Jewel nachhause und kann ihn gerade noch
retten, da er Diabetiker ist und so unterzuckert, dass er bewusstlos
wurde. Obwohl sie ihn rettet, gibt die Familie ihr die Schuld, weil
sie zu dem Zeitpunkt nicht zuhause war. Jewel zeigt John die Klippe
und den Steinkreis und erzählt von Bird. Als er eines Tages etwas
bei ihr vergisst, geht sie zu seinem Onkel und der kennt angeblich
keinen John. Erst später erfährt sie, dass John eigentlich Eugene
heißt. Er kannte die Geschichte von Bird also schon vorher. Warum
nennt er sich dann John? Jewel ist sauer und enttäuscht von ihm.
Außerdem hat sie Ärger mit den Eltern. Die haben von dem Steinkreis
erfahren und zerstören ihn. Zusätzlich verliert ihre Mutter ihren
Job bei der Stadt. Jewel glaubt, dass Eugene ihr Geheimnis um den
versteckten Platz und den Steinkreis verraten hätte, aber so ist es
nicht. In ihrer Verzweiflung und Trauer kommt Jewel ihrem Opa näher,
was sie nie für möglich gehalten hätte. Eines Tages liegt der
Kassettenrecorder in ihrem Zimmer. Sie mag Opas Musik sehr, obwohl
sie da noch nicht weiß, dass er selbst es ist, der da singt und
spielt. Opa hat auch Kassetten, auf denen die Familie zu hören ist,
auch der kleine Bird. Sie hat noch nie vorher Opas Stimme gehört.
Sie kennt den Mann nicht, den Bird auf den Bändern Opi nannte und
der sang und fröhlich war. Noch ahnt sie nicht, dass er eines Tages
auch für sie singen wird. Schließlich verträgt sich Jewel wieder
mit Eugene, doch es ist nicht wie vorher. Beide haben ihre Probleme.
Er erklärt, warum er sie belogen hat und dass er sie nie verletzen
wollte. Er hielt das mit dem Namen John einfach für eine witzige
Idee, und wer will schon Eugene heißen? Dann hört Jewel, wie ihre
Eltern beim Streiten sagen, sie hätten sie nie gewollt. Sie wollten
nur ihren Sohn zurück. Jewel rennt weg und klettert auf die Klippe,
höher als je zuvor. Eugene klettert ihr nach und stürzt ab … !
Eine wundervoll erzählte
Geschichte! Obwohl Trauer eines der zentralen Themen ist, geht es
auch um Familie und Freundschaft und vor allem um das Leben.
Eugene/John und Jewel verbindet eine Freundschaft, die sowohl aus
Gegensätzen als auch aus Gemeinsamkeiten besteht und die beinahe
zerbricht. Jewels Eltern sind in Trauer und Aberglauben gefangen. Ich
habe die ganze Zeit gehofft, dass Jewel sich endlich mit ihnen
aussprechen kann. Ihre Eltern müssen sie akzeptieren, wie sie ist
und Bird endlich fliegen lassen!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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