Heute: Bücher, die ich "seltsam" fand! Das erste Buch trägt auch gleich den passenden Titel.
Feen, Steampunk und allerlei seltsame Dinge: "Die Seltsamen"!
Stefan
Bachmann, übersetzt von Hannes Riffel
Die Seltsamen
978-3-257-06888-7
Diogenes Verlag
Alter: 12+
Nach einem Krieg zwischen
Feen und Engländern, den die Engländer gewonnen haben, leben die
meisten Feen und Feenmischlinge, genannt „die Seltsamen“, in
Armut. Sie haben keine Möglichkeit, in ihre Heimat zurückzukehren.
In der Krähengasse, im Elendsviertel von Bath, lebt der
Mischlingsjunge Bartolomew Kettle mit seiner Mutter und seiner
kleinen Schwester Hettie. Er könnte vielleicht noch als Mensch
durchgehen, aber Hettie hat statt Haaren ein Geweih aus Zweigen auf
dem Kopf. Ihre Mutter sorgt sich um ihre Kinder und versteckt sie.
Von der Dachkammer aus beobachtet Bartolomew, wie eine vornehme Dame
im pflaumenfarbenen Kleid zu den Nachbarn geht. Wenig später ist der
Nachbarjunge verschwunden. Der neugierige Bart (ich kürze den Namen
jetzt einfach mal ab) springt in einen Pilzkreis und landet in einem
fremden Zimmer, wo er Vögel aus Metall sieht. Er kann fliehen, bevor
er entdeckt wird. In der ganzen Stadt verschwinden Mischlingskinder
und werden später als leere, tote Hüllen aus dem Fluss geborgen.
Die Polizei ist ratlos. Der Parlamentsabgeordnete Arthur Jelliby ist
bei Justizminister Lickerish, einem unsympathischen Hochelfen
(Sidhe), eingeladen und verläuft sich auf dem Weg zum Klo. Er sieht
einen Korridor und eine fremde Dame und belauscht heimlich ein
Gespräch zwischen Lickerish und dieser Dame, Melusine. Daraus geht
hervor, dass Lickerish in den Tod von neun Mischlingen verwickelt
ist. Währenddessen plant Bart, einen Hausgeist herbeizurufen, der
seiner armen Mutter bei den Näharbeiten und im Haushalt hilft. Er
befolgt genau ein altes Ritual, aber es scheint nicht zu
funktionieren, oder doch? Ist Hetties neuer imaginärer Freund, der
„Lumpenkerl“, der nachts durchs Schlüsselloch kommt, der
Hausgeist? Doch Hettie hat Angst vor ihm und er scheint böse zu
sein. Bart schreibt ihm einen Brief und als Antwort steht am nächsten
Tag nur die Zahl 10 auf dem Zettel. Was bedeutet das? Bart will ihm
nachts eine Falle stellen. Auch Jelliby, der unfreiwillige Spion, ist
einem Rätsel auf der Spur. Er entdeckt die Metallvögel, die
Nachrichten überbringen und fängt eine ab: „Kind #10 folgt bald.
Schick es auf den Mond.“. Er ahnt nicht, dass er einer großen
Sache auf der Spur ist, bei der es um einen Plan zum Öffnen eines
Tores in die Feenheimatwelt geht, zu dem als Werkzeug nur noch das
richtige Kind fehlt. Er muss den Empfänger der Botschaft finden und
wendet sich an den Mechaniker Mr. Zerubabel. Dort wird er jedoch von
Lickerishs Butler gesehen. Er fühlt sich verfolgt und bedroht und
das ganz zu recht. In seinem Schlafzimmer wird er von Laken und
Teppichen, Möbeln und Messern angegriffen. Auf seiner Flucht
begegnet er Bart, der verzweifelt nach seiner Schwester sucht, die
nun ebenfalls entführt wurde. Bart erzählt ihm, was er weiß. Ist
er Kind Nummer 10? Warum trägt Hettie die Zahl 11? Wohin wurde sie
verschleppt? Jelliby will Bart helfen, doch sie werden von der Dame
angegriffen. Es stellt sich heraus, dass Melusine nur eine
Schachfigur ist, die von einem Parasiten, einem Feenegel besessen
ist. Sie fliehen vor der Polizei, besorgen sich Waffen auf dem
Feenmarkt und reisen nach Nord Yorkshire zur Empfängerin der
rätselhaften Nachricht. Von der scheinbar freundlichen Grünhexe,
die aber tief in der Sache mit drin steckt, erfahren sie, wie alles
zusammenhängt. Eine gewaltige Pforte
in London würde alles zerstören, Menschen und Feen werden sterben.
Sie müssen Hettie finden und Lickerish aufhalten. Die Spur führt zu
dem Luftschiff „Die Wolke, die den Mond verbirgt“, das 100 Meter
über der Stadt schwebt. Wie gelangen sie da hinauf? Und können sie
es überhaupt rechtzeitig schaffen?
Der
Autor war 16, als er diese hochgelobte Steampunk-mit-Feen-Geschichte
schrieb. Ich fand es zwar ganz spannend und unterhaltsam, aber es hat
mich nicht dermaßen von Hocker gehauen wie die schwärmenden
Kritiker und Fans. Die Fortsetzung „Die Wedernoch“ wird im
September 2014 erscheinen.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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