Willkommen im verschneiten Russland: "Wo Schneeflocken glitzern"!
Cathryn Constable,
übersetzt von Ilse Rothfuss
Wo Schneeflocken glitzern
978-3-551-52051-7
Chicken House Verlag
Alter: 11+
Das englische
Waisenmädchen Sophie Smith war schon immer fasziniert von allem, was
mit Russland zu tun hat. Sie träumt sogar von Russland. In ihrer
Fantasie stellt sie sich romantische, verschneite Wälder vor und
würde zu gern einmal dorthin reisen. An ihre Eltern kann sie sich
kaum erinnern, nur ein Wiegenlied, das ihr Vater ihr vorgesungen hat,
geht ihr immer im Kopf herum. Ihre einzigen Erinnerungsstücke sind
ein Foto von ihm und ein schillernder tropfenförmiger Anhänger aus
Glas, den sie an einer Schnur um den Hals trägt. Sophie ist
überrascht, als eine russische Dame das Internat besorgt und sich
ausgerechnet für die unscheinbare Sophie mit ihrem löchrigen
Pullover zu interessieren scheint. Doch das ist noch nicht alles.
Sophies größter Traum scheint wahr zu werden, als sie an einer
Schulreise nach Russland teilnehmen darf. Mit dabei sind auch ihre
beiden besten Freundinnen Delphine und Marianne. Doch statt in einer
Gastfamilie in St. Petersburg, landen die drei auf einem verfallenen
Schloss mitten im verschneiten Nirgendwo. Dort lebt die verarmte
Prinzessin Anna, die die Mädchen anfangs überschwänglich begrüßt,
doch ihnen nach einer Weile nur noch mit Abneigung zu begegnen
scheint. Sie scheint über irgendetwas enttäuscht zu sein und
behauptet vor allem von Sophie, dass sie zu nichts nütze sei. Als
Sophie beim Schlittschuhlaufen auf dem See behauptet, am Ufer einen
Wolf gesehen zu haben, regt sich die Prinzessin mächtig auf. Einzig
die Bediensteten im Schloss sind nett zu Sophie und freuen sich sehr
über ihre Anwesenheit. Obwohl Sophie nicht mit den Dienstboten
sprechen soll, unterhält sie sich mit dem Jungen Dimitri heimlich
über die Prinzessin und die alte Legende von den Wölfen, die früher
das Schloss und die Familie beschützt haben. Nach dem tragischen Tod
des Prinzen, floh die Prinzessin mit ihrem Baby in den Wald und wurde
nie wieder gesehen. Doch das ist schon sehr lange her. Sophie ist
erstaunt, als Dimitri ihr ein Lied vorsingt, in dem sie das
Wiegenlied ihres Vaters erkennt. Woher kannte ihr Vater dieses Lied?
Die Stimmung im Schloss wird immer schlechter, vor allem, als ein
übellauniger General eintrifft, bei dem die Prinzessin Schulden hat.
Er ist wütend, dass sie immer noch nicht die im Schloss versteckten
Diamanten gefunden hat. Sophie will der verzweifelten Prinzessin
helfen und hat plötzlich eine Idee. Die Spur führt sie zu dem
großen Kronleuchter. Doch Sophie hat einen Fehler gemacht. Sie hat
den Falschen vertraut und erkennt erst zu spät die Wahrheit. Anna,
die nämlich gar nicht die echte Prinzessin ist, macht sich mit dem
General und den Diamanten aus dem Staub. Doch wenn nicht Anna die
Prinzessin ist, wer ist es dann?
Eine spannende Geschichte
in der märchenhaften Atmosphäre des verschneiten Russlands! Leider
ist das, was Sophie erst am Ende herausfindet, von Anfang an
offensichtlich und man wartet beim Lesen nur darauf, dass es auch bei
ihr endlich Klick macht. Sonst ist die Story aber wirklich toll und
bietet ja auch noch mehr Rätsel, die es zu lösen gilt. Sophie ist
eine sehr sympathische Figur, wohingegen die „Prinzessin“ mir
gleich unsympathisch war. Auch die anderen Charaktere, wie der alte
Diener Iwan oder Dimitri und seine Familie haben mir sehr gut
gefallen. Eine Liebesgeschichte gibt es in diesem Buch ausnahmsweise
nicht, aber das muss ja auch nicht immer sein. Darum ist es auch
schon etwas für die jüngeren Leserinnen oder für die, die nicht so
auf Herz-Schmerz stehen. Alles in allem ist es ein tolles Buch, nicht
nur für Russland-Fans.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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