Willkommen in Mauldawien: "Die erstaunlichen
Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich"!
Finn-Ole Heinrich
Die erstaunlichen
Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich
978-3-446-24304-0
Hanser Verlag
Alter: 10+
Maulina, die eigentlich
Paulina heißt, hatte bis vor kurzen ein perfektes Leben. Mit ihren
Eltern und ihren beiden Schildkröten lebte sie in einem großen,
gemütlichen Haus und hatte alles, was sie sich wünschte. Weil sie
trotzdem viel und gerne maulte, bekam sie ihren Spitznamen Maulina
und das Haus wurde zum Königreich Mauldawien. Doch jetzt ist alles
anders. Maulinas Welt liegt in Scherben. Ihre Eltern haben sich
getrennt. Sie ist wütend auf ihren Vater, der noch immer im
Königreich Mauldawien lebt, nur ohne sie und ihre Mutter. Sein Name
darf nicht mehr genannt werden, er ist nur noch „der Mann“.
Maulina vermisst ihr Zuhause. Warum mussten sie und ihre Mutter
ausgerechnet nach Plastikhausen ziehen, wo alle Häuser so langweilig
und gleich aussehen? Hier wirkt alles kalt, steril und viel zu
klein. Außerdem muss Maulina jetzt auf eine andere Schule. Wenn das
kein Grund zum Maulen ist! Sie vermisst ihre Freunde, mit denen sie
immer im Garten von Mauldawien gespielt hat. Heimlich schleicht sie
sich manchmal dorthin, aber wenn „der Mann“ da ist will sie
nicht hineingehen. Warum haben sie in Plastikhausen keinen richtigen
Garten? Wer soll denn auf den 1,5 qm Rasen spielen können? Das
reicht ja noch nicht mal für Lenny und Roy, Maulinas Schildkröten.
Maulina kommt aus dem Maulen gar nicht mehr heraus. Dann steht auf
einmal Paul vor der Tür, der auf Maulinas neue Schule geht und der
eigentlich ganz nett ist. Die beiden verstehen sich ganz gut und
Maulina erzählt im von „dem Mann“ und ihrem Ex-Königreich
Mauldawien. Sie zeigt es ihm sogar und stellt ihn ihren alten
Freunden vor. Die sind übrigens alle Geheimagenten und haben
zusammen mit Maulina schon die unglaublichsten Fälle gelöst,
angeblich sogar einen Mord aufgeklärt, aber das kann Paul nicht
glauben. Zusammen haben sie viel Spaß, als sie sich alle heimlich in
den Garten von Mauldawien schleichen. Paul nimmt Lenny und Roy hoch
und lässt sie Karussell fahren. (Die armen Schildkröten. Ob denen
das gefällt? Mein „Törtel“, so heißt meine Schildi, fände das
wahrscheinlich nicht so lustig.) Doch dann taucht „der Mann“ mit
seinem Fahrrad auf und Maulina traut ihren Augen nicht. Neben dem
„dem Mann“ und dem Fahrrad ist noch ein Fahrrad und darauf sitzt
eine Frau. Eine Frau! Maulina ist stinksauer. Wie kann „der Mann“
es wagen? Das ist ja Hochverrat! Und so etwas im Königreich
Maulwanien! Was soll Maulina jetzt bloß machen? Vielleicht weiß ja
ihr Opa, der General für Käse, einen guten Rat. Opa hat immer viel
zu erzählen, wenn die beiden zusammen Kaffee mit Milch und Milch mit
Kaffee trinken. Doch Maulina hat bald noch eine weitere, schlechte
Neuigkeit zu verkraften. Sie erfährt, warum sie ausgerechnet nach
Plastikhausen gezogen sind. Hier ist es nämlich nicht ungemütlich,
sondern praktisch. Es hat schon seinen Grund, warum im Badezimmer
überall Griffe an den Wänden sind, die Türklinken so niedrig sind
und es nirgends Treppen gibt. Das Haus ist ideal für jemanden, der
im Rollstuhl sitzt. Und so erfährt Maulina, dass ihre Mutter krank
ist, sehr krank! Sie hatte eine degenerative Muskelkrankheit und wird
schon bald nicht mehr selbstständig laufen können. Maulina ist
traurig und noch viel wütender als vorher. Sie ist nicht nur wütend auf
diese doofe Krankheit, sondern vor allem auf „den Mann“. Wie
konnte er ihre Mutter in so einer Situation nur verlassen? Dann
führen Maulina und ihre Mutter ein langes Gespräch … .
Niemals hätte ich bei
einem so dünnen Büchlein mit so viel „Inhalt“ gerechnet. Ist
anfangs noch alles ganz witzig, so entwickelt sich die Story mehr und
mehr zur Problemgeschichte, ohne allerdings gleich den ganzen Humor
zu verlieren. Maulina ist eine sympathische Heldin und man kann sich
gut in sie hinein versetzten. Dieses Buch hat mich auf jeden Fall sehr
positiv überrascht.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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