Mehr als nur ein Spiel: "Die Puppenkönigin"!
Holly Black, übersetzt
von Anne Brauner
Die Puppenkönigin –
Das Geheimnis eines Sommers
978-3-570-15643-8
cbj Verlag
Alter: 10+
Die Freunde Alice, Poppy
und Zach (alle zwölf Jahre alt) sind eigentlich schon zu groß, um
noch mit Puppen zu spielen. Trotzdem treffen sie sich immer noch
regelmäßig und spielen „das Spiel“. Sie haben eine Fantasiewelt
erschaffen, in der ihre Puppen und Action-Figuren die tollsten
Abenteuer erleben. Die Herrscherin über dieses Reich ist die
unheimliche Porzellanpuppe, vor der sie sich als kleine Kinder immer
so gefürchtet haben. Doch nun ist das Spiel vorbei, zumindest für
Zach. Sein Vater hat die „kindischen“ Actionfiguren kurzerhand
entsorgt. Nicht nur, dass Zach dadurch die Helden seiner Kindheit
verloren hat, er kann auch Poppy und Alice nicht mehr unter die Augen
treten. Er traut sich nicht, ihnen zu gestehen, was wirklich
geschehen ist und vermeidet daher, über das Spiel zu reden und tut
so, als hätte er kein Interesse mehr daran, obwohl sie beim letzten
Mal an einer besonders spannenden Stelle aufgehört haben. Als Poppy
ihren Freunden erzählt, dass sie von einem Geist heimgesucht wird,
sind die beiden zunächst skeptisch. Sie sagt, der Geist wohne in der
Porzellanpuppe, da in ihr die Asche eines ermordeten Mädchens
versteckt sei. Der Geist könne erst Ruhe finden, wenn die Asche am
Ort ihres Todes begraben wird. Gemeinsam forschen die Freunde nach
und finden heraus, dass der Name des Mädchens Eleanor Kerchner war
und sie in East Liverpool/ Ohio lebte, wo ihr Vater eine
Porzellanmanufaktur besaß. Sie beschließen, den Geist zu erlösen
und mit dieser letzten Mission „das Spiel“ ein für allemal zu
beenden. Heimlich brechen sie bei Nacht und Nebel mit dem Bus auf,
den sie jedoch auf halber Strecke wegen eines unheimlichen Fahrgastes
verlassen. Sie schlagen sich zu Fuß weiter durch und merken schnell,
dass weder ihr Geld reicht, noch ihr Zeitplan aufgeht. Eigentlich
wollten sie wieder zurück sein, bevor die Erwachsenen etwas merken.
Auf ihrer Reise begegnen sie einigen Menschen, die die Puppe in ihrer
Gesellschaft wie ein richtiges Mädchen behandeln. Sie bezeichnen sie
als „eure Freundin“ oder sprechen sie mit „ihr vier“ an. Sie
stranden zunächst in East Rochester/ Pennsylvania. Ihre Mission hat
so gar nichts mit den Abenteuern aus ihren Lieblingsbüchern zu tun.
Pennsyvania ist nicht Mittelerde und es ist kalt, nass und sie haben
Hunger. Allerdings wird es doch noch ziemlich spannend, als sie, um
schneller voranzukommen, wie echte Piraten, ein Boot stehlen. Völlig
durchnässt erreichen sie schließlich ihr Ziel und landen auf der
Suche nach dem Friedhof in einer Bibliothek. Da sie dort mehr oder
weniger eingebrochen sind, gibt es mächtig Ärger, als sie von der
Bibliothekarin erwischt werden. Die verlangt von ihnen, ihre Eltern
anzurufen, sonst holt sie die Polizei. Was nun? Außerdem ist die
Puppenkönigin auf einmal spurlos verschwunden. Können die Freunde
ihre Mission doch noch zu Ende führen?
Eine spannende
Geschichte, die Abenteuer mit Fantasy genauso geschickt verknüpft,
wie die Themen Freundschaft und Erwachsenwerden! Die drei Freunde
haben sich im Laufe der letzten Jahre verändert und auch ihre
Gefühle. So erfährt man zum Beispiel, dass Alice in Zach verliebt
ist. Obwohl sie schon beinahe Teenager sind und keine kleinen Kinder
mehr, hängen sie doch sehr an ihrem gemeinsamen Spiel. Zach gesteht
seinen Freundinnen irgendwann auch, dass es nicht so ist, dass er
nicht mehr spielen will, sondern dass er nicht mehr spielen kann. Die
Geistergeschichte verleiht der ganzen Handlung noch einen gruseligen
Touch. Und, mal ehrlich, manche Puppen können schon ganz schön
unheimlich sein.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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