Ein Brief aus der Vergangenheit: "Feldpost für Pauline"!
Maja Nielsen
Feldpost für Pauline
978-3-8369-5775-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 13+
Großer Aufruhr vor dem
Haus der Familie Lichtenberg: Ein Feldpostbrief, der beinahe hundert
Jahre lang unterwegs war, wird feierlich zugestellt. Die Empfängerin
ist die vierzehnjährige Pauline, bzw. eigentlich deren verstorben
Urgroßmutter, die ebenfalls Pauline hieß. Der Schreiber des
(Liebes-)Briefes ist ein gewisser Wilhelm. Pauline wird neugierig und
forscht zusammen mit ihrer Oma Lieschen (die die Tochter der
Urgroßmutter Pauline ist) nach. Dabei erfährt sie einiges über
diesen Wilhelm, die andere Pauline und den Ersten Weltkrieg. Sie
öffnen eine Schachtel mit weiteren Briefen und alten
Erinnerungsstücken und tauchen ein in eine andere Zeit. Pauline
bekommt einen Einblick in Wilhelms Kindheit und Jugend. Wilhelm ging
in eine Klasse mit Paulines Bruder Gustav. In seinen Briefen
beschreibt Wilhelm seine Ausbildung zum Soldaten und berichtet später
auch von den Schrecken des Krieges. Aber auch die Liebe spielt eine
Rolle und Oma erzählt, wie Wilhelm Paulines Herz erobert und wie sie
sich verlobt haben. Sie erfährt, dass Wilhelm Cello gespielt hat,
genau wie sie selbst es tut. Zur Zeit allerdings ist ihr der ganze
Cello-Stress etwas zu viel. Sie übt für einen wichtigen Wettbewerb
in Berlin, hat eigentlich keine Lust ständig nur zu üben, fühlt
sich eingesperrt und steht unter großem Druck. Cello spielen soll
doch Spaß machen, aber sie quält sich seit einiger Zeit nur noch
durch die gefürchtete Bach-Sonate. Das Cello ist jedoch nicht die
einzige Parallele zwischen ihren Geschichten. Wie damals Wilhelm und
Pauline, ist auch die Pauline von heute zum ersten Mal verliebt. Ihr
Freund Nick ist 15, läuft gern Parcours und spielt in einer Band.
Diese Band covert gerade „1916“ von Motörhead und hätte gern
Pauline am Cello mit dabei. Pauline findet Parallelen im Liedtext und
in Wilhelms Erinnerungen vom Krieg. Da sie nicht ihr wertvolles Cello
mit zu den Bandproben nehmen kann, nimmt sie das, was sie kürzlich
auf dem Dachboden entdeckt hat, nichts ahnend, dass das Wilhelms
altes Cello ist. Oma erzählt ihr dann, dass ihm dieses Cello einst
in Frankreich das Leben gerettet hat. Außerdem erfährt Pauline,
dass Wilhelm ihr Urgroßvater, also Omas Vater, war. Oma berichtet,
wie sie nach dem Krieg mit Steckrüben großgezogen wurde und
gemeinsam lesen sie in den Briefen über „die Hölle von Verdun“,
wo Wilhelm einem Freund das Leben rettete. Endlich fasst Pauline den
Entschluss, ihren Eltern zu sagen, dass sie nicht bei dem Wettbewerb
spielen möchte. Die sind total entsetzt und meinen, sie würde ihr
Talent wegwerfen. Doch Pauline hätte gern mehr Zeit für andere
Hobbys und für Nick. Nach einem Gespräch mit ihm überlegt sie es
sich aber nochmal und fährt doch nach Berlin – und Nick kommt mit.
Geschickt verknüpft
diese Geschichte die Erinnerungen eines jungen Mannes im Ersten
Weltkrieg mit den Erlebnissen eines Mädchens aus unserer Zeit. Man
erfährt jede Menge Interessante Details über die Vergangenheit und
kann gleichzeitig an Paulines Leben und ihrer ersten Liebe teilhaben.
Für so ein dünnes Buch steckt wirklich jede Menge drin. Ganz hinten
ist auch noch eine Zeittafel der Jahre 1879-1919. Mit einem
langweiligen Geschichtsbuch, wie man es aus der Schule kennt, hat
dieses Buch zum Glück nichts gemein. Mein Liebling in der Geschichte
ist übrigens Oma Lieschen, die die ganze Zeit wie ein Schlot
Zigarren qualmt, aber total lieb ist und jede Menge weiß. Die ist
irgendwie cool ;-). Was mich an dem Buch jedoch gestört hat, war der
Geruch. Ich weiß nicht, ob das nur mein Leseex. betrifft, aber das
Teil stinkt. Fand ich beim Lesen richtig unangenehm, weiß nicht, ob
das am Papier, der Druckfarbe etc. liegt. Aber das Wichtigste ist ja
der Inhalt (da kann man auch mal ignorieren, das ein Buch müffelt
oder, dass das da auf dem Umschlag keine Uniform aus dem Ersten
Weltkrieg ist … ) und der Inhalt ist klasse!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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