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Mittwoch, 18. September 2013

"Feldpost für Pauline"

Ein Brief aus der Vergangenheit: "Feldpost für Pauline"!

Maja Nielsen
Feldpost für Pauline
978-3-8369-5775-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 13+

Großer Aufruhr vor dem Haus der Familie Lichtenberg: Ein Feldpostbrief, der beinahe hundert Jahre lang unterwegs war, wird feierlich zugestellt. Die Empfängerin ist die vierzehnjährige Pauline, bzw. eigentlich deren verstorben Urgroßmutter, die ebenfalls Pauline hieß. Der Schreiber des (Liebes-)Briefes ist ein gewisser Wilhelm. Pauline wird neugierig und forscht zusammen mit ihrer Oma Lieschen (die die Tochter der Urgroßmutter Pauline ist) nach. Dabei erfährt sie einiges über diesen Wilhelm, die andere Pauline und den Ersten Weltkrieg. Sie öffnen eine Schachtel mit weiteren Briefen und alten Erinnerungsstücken und tauchen ein in eine andere Zeit. Pauline bekommt einen Einblick in Wilhelms Kindheit und Jugend. Wilhelm ging in eine Klasse mit Paulines Bruder Gustav. In seinen Briefen beschreibt Wilhelm seine Ausbildung zum Soldaten und berichtet später auch von den Schrecken des Krieges. Aber auch die Liebe spielt eine Rolle und Oma erzählt, wie Wilhelm Paulines Herz erobert und wie sie sich verlobt haben. Sie erfährt, dass Wilhelm Cello gespielt hat, genau wie sie selbst es tut. Zur Zeit allerdings ist ihr der ganze Cello-Stress etwas zu viel. Sie übt für einen wichtigen Wettbewerb in Berlin, hat eigentlich keine Lust ständig nur zu üben, fühlt sich eingesperrt und steht unter großem Druck. Cello spielen soll doch Spaß machen, aber sie quält sich seit einiger Zeit nur noch durch die gefürchtete Bach-Sonate. Das Cello ist jedoch nicht die einzige Parallele zwischen ihren Geschichten. Wie damals Wilhelm und Pauline, ist auch die Pauline von heute zum ersten Mal verliebt. Ihr Freund Nick ist 15, läuft gern Parcours und spielt in einer Band. Diese Band covert gerade „1916“ von Motörhead und hätte gern Pauline am Cello mit dabei. Pauline findet Parallelen im Liedtext und in Wilhelms Erinnerungen vom Krieg. Da sie nicht ihr wertvolles Cello mit zu den Bandproben nehmen kann, nimmt sie das, was sie kürzlich auf dem Dachboden entdeckt hat, nichts ahnend, dass das Wilhelms altes Cello ist. Oma erzählt ihr dann, dass ihm dieses Cello einst in Frankreich das Leben gerettet hat. Außerdem erfährt Pauline, dass Wilhelm ihr Urgroßvater, also Omas Vater, war. Oma berichtet, wie sie nach dem Krieg mit Steckrüben großgezogen wurde und gemeinsam lesen sie in den Briefen über „die Hölle von Verdun“, wo Wilhelm einem Freund das Leben rettete. Endlich fasst Pauline den Entschluss, ihren Eltern zu sagen, dass sie nicht bei dem Wettbewerb spielen möchte. Die sind total entsetzt und meinen, sie würde ihr Talent wegwerfen. Doch Pauline hätte gern mehr Zeit für andere Hobbys und für Nick. Nach einem Gespräch mit ihm überlegt sie es sich aber nochmal und fährt doch nach Berlin – und Nick kommt mit.
Geschickt verknüpft diese Geschichte die Erinnerungen eines jungen Mannes im Ersten Weltkrieg mit den Erlebnissen eines Mädchens aus unserer Zeit. Man erfährt jede Menge Interessante Details über die Vergangenheit und kann gleichzeitig an Paulines Leben und ihrer ersten Liebe teilhaben. Für so ein dünnes Buch steckt wirklich jede Menge drin. Ganz hinten ist auch noch eine Zeittafel der Jahre 1879-1919. Mit einem langweiligen Geschichtsbuch, wie man es aus der Schule kennt, hat dieses Buch zum Glück nichts gemein. Mein Liebling in der Geschichte ist übrigens Oma Lieschen, die die ganze Zeit wie ein Schlot Zigarren qualmt, aber total lieb ist und jede Menge weiß. Die ist irgendwie cool ;-). Was mich an dem Buch jedoch gestört hat, war der Geruch. Ich weiß nicht, ob das nur mein Leseex. betrifft, aber das Teil stinkt. Fand ich beim Lesen richtig unangenehm, weiß nicht, ob das am Papier, der Druckfarbe etc. liegt. Aber das Wichtigste ist ja der Inhalt (da kann man auch mal ignorieren, das ein Buch müffelt oder, dass das da auf dem Umschlag keine Uniform aus dem Ersten Weltkrieg ist … ) und der Inhalt ist klasse!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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