Charlotte Inden
Anna und Anna
978-3-446-24172-5
Hanser Verlag
Alter: 12+
Anna (12) vermisst Jan,
Oma Bloom vermisst ihr linkes Bein. Anna und ihre Oma, die ebenfalls
Anna mit Vornamen heißt, schreiben sich Briefe. Oma schreibt auch
Briefe an ihr verlorenes Bein (Nein, das war kein Unfall mit einem
Hai oder dergleichen. Oma hat ihr Bein wegen Diabetes verloren) und
ihre verlorene Jugendliebe Henri, doch die schickt sie nie ab. Sie
sind für sie mehr so etwas wie ein Tagebuch. Anna kann ihrer Oma
alles erzählen. Sie erzählt, dass Jan weggezogen ist, Jan, mit dem
sie seit dem Kindergarten befreundet war und in den sie sich jetzt
verliebt hat. Es ist ihre erste Liebe und sie leidet, weil Jan jetzt
fort ist. Warum schreibt er ihr nicht, wo er es doch versprochen hat?
Selbst als Oma Bloom Anna und ihre Eltern besucht, schreiben sich die
beiden weiter Briefe und benutzen eine Schublade als „Toten
Briefkasten“. Anna liebt ihre einbeinige Piratenoma, mit der sie
über alles reden kann und die ihr immer zuhört. Neuerdings hat Anna
aber auch eine beste Freundin, Marie-Luise, mit der sie sich super
versteht. Marie-Luise ist ein richtiges Mädchen, klettert nie auf
Bäume und hält auch nichts von Piraten. Wer dafür auf Bäume
klettert, ist die Oma. Leider fällt sie runter, weil ihr schwindelig
wurde, aber sie hat sich zum Glück nicht schwer verletzt. Dann
bekommt Anna endlich einen Brief von Jan, einen richtigen Brief,
keine E-Mail. Da freut sie sich riesig. Ab und zu begegnet sie Jans
Vater. Der vermisst seinen Sohn auch, seit er mit seiner Mutter nach
Amsterdam gezogen ist. In den Ferien besucht Anna Jan und die Oma
kommt auch mit. Während Anna Zeit mit Jan verbringt, trifft sich Oma
mit – Henri! Ja, genau. Mit Henri, den seit Ewigkeiten nicht mehr
gesehen hat und der zufällig auch in Amsterdam wohnt. Doch dann sind
die Pfingstferien vorbei und Anna vermisst Jan wieder, aber nicht für
lange, denn in den Sommerferien machen die beiden gemeinsam einen
Segelkurs für Jugendliche. Da funkt es dann richtig und Anna bekommt
ihren ersten Kuss. An Weihnachten kommt Jan zu Besuch und Oma geht
mit ihrem Henri auf Weltreise. Natürlich werden weiterhin fleißig
Briefe geschrieben. Aber dann küsst Jan Cecilie und Annas Welt
bricht zusammen. Allerdings hat auch sie fremdgeküsst. Zwar war das
nur bei der Schulaufführung und eigentlich hat Bengt ja auch
„Seeräuber-Jenny“ geküsst und nicht Anna, aber trotzdem. Warum
muss das denn mit dem Küssen, der Liebe und dem erwachsen werden
überhaupt so kompliziert sein? Zum Glück hat Anna ja ihre Oma, und
die weiß immer Rat.
Da soll noch mal einer
sagen, Briefromane wären out. Ehrlich, das ist ein ganz tolles Buch,
das nicht nur wunderbar von einer Freundschaft zwischen Großmutter
und Enkelin berichtet, sondern auch zeigt, dass man trotz E-Mail und
SMS immer noch Briefe schreiben kann und sollte. Ich bin auch eine
fleißige Schreiberin von Briefen und Postkarten und finde es toll,
welche zu bekommen. Trotzdem war auch ich anfangs überrascht, als
ich das Buch aufschlug und Briefe vorfand. Die ganze Handlung besteht
wirklich nur aus Briefen, aber es gibt natürlich eine richtige,
zusammenhängende Handlung. Ich habe versucht, sie oben so gut es
geht zusammenzufassen. Natürlich habe ich mit Gedanken gemacht, ob
so was jemand kauft und wem ich es empfehlen sollte, auch das
schlichte Cover ist wahrscheinlich nichts für jeden Geschmack (Mir
gefällt es aber echt total gut!), aber als ich es dann ganz gelesen
hatte, war ich total begeistert! Übrigens ist dieses Buch nicht nur
etwas für „Enkelinnen“, sondern auch ein prima Geschenk für
„Omas“!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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