Fedor
de Beer, übersetzt von Bettina Bach
Das
Buch der 1269 Wünsche
978-3-423-76154-3
dtv
Verlag
Alter:
12+
Marits
Oma Johanna ist gestorben. Die Neunundsechzig-jährige kam ums Leben,
als ihr Segelflugzeug im Amazonas abstürzte. Die Oma war
Archäologin, abenteuerlustig und immer unterwegs, irgendwie ruhelos,
bei vielen galt sie als exzentrisch. Marit ist schwer enttäuscht,
dass ihre Mutter, eine berühmte Konzertviolinistin, bei Omas
Beerdigung nur kurz vorbeischaut, während das Taxi wartet. Ist ihr
die Tournee wichtiger, oder ist das die Rache, weil Oma auch nie Zeit
für sie hatte? Von ihrer Uroma bekommt Marit Omas Medaillon. In der
Nacht tauchen plötzlich drei Kinder in altmodischen Kleidern in
ihrem Zimmer auf. Es sind Emanuel, Kitty und Saartje Spier, die Marit
erzählen, der Name ihre Oma sei nicht Johanna, sondern Rachel
gewesen. Rachel war ihre kleine Schwester! Emanuel gibt Marit den
Rat, sich im Schrank der Oma umzusehen. Dort entdeckt Marit am
nächsten Tag einen Karton mit Postkarten und das Buch der Wünsche.
So erfährt Marit von den 1269 Kindern eines Kindertransports, die
1943 in einem KZ umkamen. Darunter waren auch Rachels Geschwister.
Nur sie selbst, erst wenige Monate alt, überlebte - als Johanna. Sie
wurde katholisch getauft und hatte so die Chance aufzuwachsen, eine
Chance, die die anderen Kinder nicht hatte. Sie war deshalb so
rastlos, weil sie den toten Kindern ihre Wünsche erfüllen wollte.
Sie tat, was sie nicht mehr tun konnten, erlebte, was sie nicht mehr
erleben konnten: Ein Fünffach-Doppeldecker-Brot essen, ein
Seifenkistenrennen gewinnen, alle Kerzen auf dem Geburtstagskuchen
auf einmal ausblasen, in Weiß heiraten … . An jedes der ermordeten
Kinder schrieb sie eine Postkarte, auf der sie vom Erlebten
berichtete und sammelte diese Karten in einem Karton. Marit
konfrontiert ihre Uroma mit ihrem Wissen, und die erzählt, wie es
damals war. Bevor sie Uropa Willem heiratete, war sie mit einem
jungen Mann verlobt, der im Widerstand war. Weil sie ihren Hans nicht
verraten wollte, kam sie in ein Lager. Sie fanden Hans auch ohne sie
und erschossen ihn. Als sie wieder aus dem Lager entlassen wurde,
drückte der Bahnhofsvorsteher ihr ein Baby in den Arm. Emanuel
Spier hatte ihm seine kleine Schwester anvertraut, bevor er und die
anderen abtransportiert wurden. Mit der Uroma besucht Marit das
Lager. Emanuels Geist zeigt ihr, wie es damals war, und die
Vergangenheit wird lebendig. Später erzählt die Uroma, wie sie
Johanna aufzog und Uropa Willem heiratete. Sie besuchte nach dem
Krieg das Haus von Rachels Familie und fand eine Geige hinter der
Küchenwand versteckt, die sie mitnahm. Sie gehörte Rachels Mutter.
An Johannas dreizehntem Geburtstag gab sie ihr das Medaillon und
erzählte ihr die ganze Geschichte. Die Geige bekam später Eva,
Marits Mutter, die seither auf all ihren Konzerten darauf spielt.
Doch Eva kennt Johannas/Rachels Geschichte nicht. Marit findet, dass
es Zeit wird, dass sie alles erfährt und ruft ihre Mutter an. Die
ist fix und fertig. Sie hat gerade ein Päckchen von Oma Johanna
bekommen mit einem alten Foto, einem Baby-Strampler, auf den der Name
Rachel gestickt ist und einem Brief, den sie erst bei ihrer Familie
zuhause öffnen soll. Sie nimmt den nächsten Flug. Nachdem sie die
ganze Geschichte kennt, begreift Eva, warum ihre Mutter nie da war.
Auch Marit erkennt, welche Bürde ihre fröhliche und lebenslustige
Oma eigentlich trug, wie sie Träume verwirklichte, die nicht ihre
waren. Ein Wunsch im Buch der 1269 Wünsche ist aber immer noch
offen, der von Emanuel … .
Beim
Aufdecken dieses Familiengeheimnisses wird die Vergangenheit
lebendig!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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