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Mittwoch, 4. Oktober 2017

"Bis die Sterne zittern"

Gegen den Strom: "Bis die Sterne zittern"!

Johannes Herwig
Bis die Sterne zittern
978-3-8369-5955-1
Gerstenberg Verlag
Alter: 14+

Leipzig 1936: Der sechzehnjährige Harro hat mit der HJ nichts am Hut. Seit sein bester Freund Paul, ein Jude, plötzlich weggezogen ist, hat Harro kaum Freunde. Als er sich eines Tage weigert, die Fahne zu grüßen und Ärger mit ein paar HJ-Jungs bekommt, kommen ihm sein Nachbar Heinrich und seine Freunde zu Hilfe. Er schließt sich der Clique an. Heinrich, Pitt, Egar, Willi und die anderen tragen bunte Kleidung, hören Jazz und machen einfach ihr eigenes Ding. Zwei Mädchen sind auch in der Gruppe, Hilma, die kurze Lederhosen trägt, und Josephine, die Zigaretten raucht. Harro verknallt sich auf den ersten Blick in Josephine. Sie ist ein Jahr älter als Harro und hat es zuhause nicht leicht. Ihre Eltern sind überzeugte Nazis, und Josephine versucht verzweifelt, den BDM und die Clique unter einen Hut zu bringen. Harros Eltern waren früher Sozialdemokraten, jetzt sind sie gar nichts mehr, aber schwimmen mit dem Strom, um nicht unterzugehen. Sie drängen Harro, nach den Ferien in die HJ einzutreten. Man müsse schließlich mit der Zeit gehen, und er wolle ja auch später mal studieren. Doch Harro will lieber gegen den Strom schwimmen. Er will nicht zu dieser braunen Schafherde gehören. Mit seinen neuen Freunden geht er am Wochenende Zelten und lernt am See die Gruppe von Max kennen. Max und seine Freunde denken wie er und seine Clique. Plötzlich hat er das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Immer wieder werden Harro und die anderen von der HJ angepöbelt und beschimpft. Auf einer Kirmes kommt es sogar zu einer heftigen Schlägerei. Seine gebrochene Nase erklärt Harro seinen Eltern damit, dass er angeblich vom Rad gestürzt sei, doch der Hausarzt fragt mit skeptischem Blick auf seine Kleidung, ob er etwa auch zu diesen schrecklichen Halbstarken gehört. Seine Eltern sind besorgt wegen seines Umgangs. Harro jedoch fühlt sich bei seinen Freunden wohl. Hier halten alle zusammen, man vertraut einander, ganz anders als in der HJ, wo Harro aufpassen muss, was er sagt und tut, weil überall Spitzel lauern, die jede Kleinigkeit petzen. Eigentlich wollte Harro ja die HJ infiltrieren und von innen aufmischen, aber bei dem müden Haufen, dem er zugeteilt wird, verwirft er den Plan wieder. Er macht einfach nur da mit, wo er unbedingt muss und hält sich aus dem Rest raus. Seine Freizeit verbringt er weiterhin mit seinen Freunden. Sie treffen sich vor den Kino oder hinter der Kirche. Sie überlegen, ob sie vor der Parade die Fahnen klauen sollen, aber dann schreiben sie doch lieber eine Glosse, die sie bei Nacht und Nebel in die Schaukästen hängen. Den Text versteht nur, wer ihn wirklich verstehen will. Während Heinrich mit Hilma zusammenkommt, entwickelt sich auch zwischen Harro und Josephine eine zarte Liebesgeschichte. Josephine tritt aus dem BDM aus, obwohl das nicht ratsam ist. Sie ist es einfach leid. Zum Geburtstag überrascht Harro sie mit einer romantischen Bootsfahrt auf dem Fluss und bekommt Ärger, weil er dafür den HJ-Sport geschwänzt hat. Seine Eltern erhalten eine schriftliche Mahnung und sind sehr besorgt. Um das Winterlager der HJ kommt Harro nicht herum, obwohl er die Zeit lieber mit seinen Freunden verbringen würde. Bei seinen HJ-Kameraden hat er einen schweren Stand. Irgendwann wird er aus der HJ geworfen. Ohne es zu wollen, verliebt er sich in Käthe aus Max Gruppe. Er macht mit Josephine Schluss, aber sie bleiben Freunde. Sie gibt ihm sogar Tipps, was sein Erstes Mal mit Käthe angeht. Doch dann steht eines Tages die Gestapo vor der Tür und nimmt ihn mit … .
Sie waren bunt und laut und schwammen gegen den Strom – die Leipziger Meuten!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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