Leben mit Chaos im Kopf: "Easygoing"!
Jenny
Jägerfeld, übersetzt von Birgitta Kicherer
Easygoing
978-3-446-25298-1
Hanser
Verlag
Alter:
14+
Joanna
hat ADHS. Ohne ihr Ritalin herrscht in ihrem Kopf das Chaos. Joannas
Familie ist arm. Ihr depressiver Vater klebt im Jogginganzug im
Fernsehsessel fest, könnte genauso gut im Koma liegen, und ihre
Mutter, eine erfolglose Schriftstellerin, will die Realität nicht
sehen. Der Kühlschrank ist leer. Joanna hat immer Hunger. Sie klaut
sogar Brot. Um Geld zu verdienen, verkauft Joanna in der Schule
abgelaufene Kondome an ihre Mitschüler, die sie vom Matheus bekommt.
Der ist ihr Freund, aber mehr so ein „Fuck-Buddy“, den sie
gelegentlich zum „Ficken“ aufsucht. Ihr Studiengeld bekommt ihre
Mutter, um Essen zu kaufen. Joanna schämt sich vor ihren reichen
Freunden, die immer die coolsten Klamotten und die neuesten Handys
haben und trotzdem nie zufrieden sind und erfindet Ausreden, wenn sie
mal wieder nicht mit ihnen weggehen kann, weil das Geld fehlt. Sie
ist fasziniert von Audrey, die einen ziemlich üblen Ruf als
Brandstifterin und Tierquälerin hat, und die rätselhafter-weise bei
Joanna ein Kribbeln im Bauch auslöst. In Audreys Nähe bekommt sie
kaum einen vernünftigen Satz heraus. Eines Tages verkündet Joannas
Mutter, dass kein Geld für neues Ritalin da ist. Damit ist die
Freakshow im Kopf vorprogrammiert. Ein paar Tage Galgenfrist hat
Joanna noch. Obwohl sie kein Geld fürs Kino hat, zieht es sie immer
wieder dorthin, weil Audrey da an der Kasse arbeitet. Audrey nimmt
sie mit zum Tanzen, und irgendwann landen die beiden im Bett. Joanna
wird klar, dass sie verliebt ist. Mit Matheus macht sie umgehend
Schluss. Er bittet und bettelt, er liebt sie wirklich, doch sie hatte
noch nie echte Gefühle für ihn. Seit sie zu Audrey gefunden hat,
ist sie glücklich, doch sie macht sich Sorgen. Sie hat nur noch eine
einzige Tablette. Was wird ihre geliebte Audrey sagen, wenn sie die
„Chaos-Zappel-Joanna“ kennenlernt? Es wird Zeit für extreme
Maßnahmen. Joanna weiß, dass ihr Mitschüler Valle mit Gras dealt.
Da sie neulich zufällig im Computerraum eine seiner Mails gelesen
hat, weiß sie, wann und an wen er das Zeug verticken will. Also
klaut sie den Stoff aus Valles Spind und geht an seiner Stelle zum
Treffpunkt. Als der Deal steigt, bekommt sie Panik und haut ab, mit
den Stoff UND dem Geld, 17500 Kronen! Am nächsten Tag sieht sie sich
in der Schule einem wütenden Valle gegenüber. Doch der hat noch gar
nicht gecheckt, dass sein Stoff weg ist, weil er gerade ganz andere
Sorgen hat. Seine Freundin Aisha ist schwanger! Diese verfluchten,
abgelaufenen Kondome, die Joanna ihm verkauft hat, sind schuld. Eines
dieser Mist-Dinger ist nämlich gerissen. Verzweifelt erzählt sie
Audrey, in was für einer Scheiße sie steckt. Die schaut erst mal im
Internet, wie man einen Joint baut, und die beiden „testen“ das
Gras. Sie haben einen solchen Lachflash, dass sich sogar Joannas
Vater aus dem Fernsehsessel erhebt und an ihre Tür klopft. Joanna
weiß nicht, wohin mit dem Gras, und das gestohlene Geld auszugeben,
ist ihr irgendwie unangenehm. Sie stockt lediglich ihren
Ritalin-Vorrat wieder auf. In der Schule hat sie Angst vor Valle.
Dann fliegt auch noch die Sache mit dem Kondomhandel auf, und die
Direktorin zitiert sie in ihr Büro. Audrey „rettet“ sie, indem
sie einen Papierkorb in Brand steckt. Joanna spendet das gestohlene
Geld. Valle lauert ihr auf, schlägt sie zusammen und bedroht sie und
ihre Familie. Er will das Geld und das Gras. Aisha will das Kind
behalten. Valle wird also Vater. Das wird nicht billig. Joanna
überlegt, einen Schnell-Kredit aufzunehmen, doch die Zinsen sind
Wucher. Wie soll sie nur aus diesem Schlamassel jemals wieder
herauskommen?
Genial
erzählt! Ein Buch voller Probleme und dennoch oft zum Schreien
komisch!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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