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Mittwoch, 7. Juni 2017

"Easygoing "

Leben mit Chaos im Kopf: "Easygoing"!

Jenny Jägerfeld, übersetzt von Birgitta Kicherer
Easygoing
978-3-446-25298-1
Hanser Verlag
Alter: 14+

Joanna hat ADHS. Ohne ihr Ritalin herrscht in ihrem Kopf das Chaos. Joannas Familie ist arm. Ihr depressiver Vater klebt im Jogginganzug im Fernsehsessel fest, könnte genauso gut im Koma liegen, und ihre Mutter, eine erfolglose Schriftstellerin, will die Realität nicht sehen. Der Kühlschrank ist leer. Joanna hat immer Hunger. Sie klaut sogar Brot. Um Geld zu verdienen, verkauft Joanna in der Schule abgelaufene Kondome an ihre Mitschüler, die sie vom Matheus bekommt. Der ist ihr Freund, aber mehr so ein „Fuck-Buddy“, den sie gelegentlich zum „Ficken“ aufsucht. Ihr Studiengeld bekommt ihre Mutter, um Essen zu kaufen. Joanna schämt sich vor ihren reichen Freunden, die immer die coolsten Klamotten und die neuesten Handys haben und trotzdem nie zufrieden sind und erfindet Ausreden, wenn sie mal wieder nicht mit ihnen weggehen kann, weil das Geld fehlt. Sie ist fasziniert von Audrey, die einen ziemlich üblen Ruf als Brandstifterin und Tierquälerin hat, und die rätselhafter-weise bei Joanna ein Kribbeln im Bauch auslöst. In Audreys Nähe bekommt sie kaum einen vernünftigen Satz heraus. Eines Tages verkündet Joannas Mutter, dass kein Geld für neues Ritalin da ist. Damit ist die Freakshow im Kopf vorprogrammiert. Ein paar Tage Galgenfrist hat Joanna noch. Obwohl sie kein Geld fürs Kino hat, zieht es sie immer wieder dorthin, weil Audrey da an der Kasse arbeitet. Audrey nimmt sie mit zum Tanzen, und irgendwann landen die beiden im Bett. Joanna wird klar, dass sie verliebt ist. Mit Matheus macht sie umgehend Schluss. Er bittet und bettelt, er liebt sie wirklich, doch sie hatte noch nie echte Gefühle für ihn. Seit sie zu Audrey gefunden hat, ist sie glücklich, doch sie macht sich Sorgen. Sie hat nur noch eine einzige Tablette. Was wird ihre geliebte Audrey sagen, wenn sie die „Chaos-Zappel-Joanna“ kennenlernt? Es wird Zeit für extreme Maßnahmen. Joanna weiß, dass ihr Mitschüler Valle mit Gras dealt. Da sie neulich zufällig im Computerraum eine seiner Mails gelesen hat, weiß sie, wann und an wen er das Zeug verticken will. Also klaut sie den Stoff aus Valles Spind und geht an seiner Stelle zum Treffpunkt. Als der Deal steigt, bekommt sie Panik und haut ab, mit den Stoff UND dem Geld, 17500 Kronen! Am nächsten Tag sieht sie sich in der Schule einem wütenden Valle gegenüber. Doch der hat noch gar nicht gecheckt, dass sein Stoff weg ist, weil er gerade ganz andere Sorgen hat. Seine Freundin Aisha ist schwanger! Diese verfluchten, abgelaufenen Kondome, die Joanna ihm verkauft hat, sind schuld. Eines dieser Mist-Dinger ist nämlich gerissen. Verzweifelt erzählt sie Audrey, in was für einer Scheiße sie steckt. Die schaut erst mal im Internet, wie man einen Joint baut, und die beiden „testen“ das Gras. Sie haben einen solchen Lachflash, dass sich sogar Joannas Vater aus dem Fernsehsessel erhebt und an ihre Tür klopft. Joanna weiß nicht, wohin mit dem Gras, und das gestohlene Geld auszugeben, ist ihr irgendwie unangenehm. Sie stockt lediglich ihren Ritalin-Vorrat wieder auf. In der Schule hat sie Angst vor Valle. Dann fliegt auch noch die Sache mit dem Kondomhandel auf, und die Direktorin zitiert sie in ihr Büro. Audrey „rettet“ sie, indem sie einen Papierkorb in Brand steckt. Joanna spendet das gestohlene Geld. Valle lauert ihr auf, schlägt sie zusammen und bedroht sie und ihre Familie. Er will das Geld und das Gras. Aisha will das Kind behalten. Valle wird also Vater. Das wird nicht billig. Joanna überlegt, einen Schnell-Kredit aufzunehmen, doch die Zinsen sind Wucher. Wie soll sie nur aus diesem Schlamassel jemals wieder herauskommen?
Genial erzählt! Ein Buch voller Probleme und dennoch oft zum Schreien komisch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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