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Mittwoch, 21. Juni 2017

"Das Mädchen mit dem Löwenherz"

Eine gefährliche Gabe: "Das Mädchen mit dem Löwenherz"!

Jürgen Seidel
Das Mädchen mit dem Löwenherz
978-3-570-15955-2
cbj Verlag
Alter: 12+

Das Jahr 1537: Anna erzählt in einer Reihe von Briefen an Martin Luther ihre Geschichte:
Das intelligente Waisenmädchen wächst bei einer Türmer-Familie auf und bringt sich selbst das Lesen und Schreiben bei. Anna verfügt über ein fotografisches Gedächtnis. Eine Gabe Gottes oder Teufelswerk? Sie gelangt in die Dienste eines reisenden Erzdiakons. Dieser Erzdiakon ist der Reformation zugetan. Der Ablasshandel ist ihm zuwider. Er führt eine Gruppe Kinder (Irm, Solveg und den blinden Matts) auf seinen Reisen mit sich, die ihm unterschiedliche Dienste erweisen. Vor allem die hübsche Irm mit der engelsgleichen Stimme hat es ihm angetan. Er geißelt sich für seine unkeuschen Gedanken. Fasziniert von Annas Gabe, setzt er das Mädchen als Spionin ein. Als Junge verkleidet, reist sie mit seinem weltlichen Berater Zangl, muss sich Inhalte von Briefen und Dokumenten einprägen und auf Befehl wortgetreu wiedergeben. Die anderen Kinder sind neidisch, weil sie bevorzugt behandelt wird. Vor allem von Irm wird sie anfeindet und sogar des Diebstahls beschuldigt. Von Solveg wird sie verprügelt, aber sie zeigt Gnade gegenüber ihren Peinigern. Wie durch ein Wunder kehrt die Sehkraft von Matts stückweise zurück, dafür geht es mit der Gesundheit des Erzdiakons bergab. Schon immer plagte ihn ein heftiges Knieleiden, die Bader quälten ihn mit grausamen Operationen, doch nun redet er mit Vögeln und Flöhen, sieht überall Boten des Teufels und Verräter, ist geistig völlig verwirrt. Zangl tut sein Bestes, um den Zustand des Erzdiakons geheim zu halten. Anna hilft Zangl, das verwerfliche Verhalten etlicher Geistlicher aufzudecken, die in Frauenhäusern verkehren, Leute betrügen und Kinder quälen. All diese Informationen drucken sie in Fulda auf Flugblätter, die sie in große Gefahr bringen. Die Kinder werden als Geiseln genommen, um von Zangl die Herausgabe der Flugblätter zu erpressen. Er fügt sich. Zangl, Anna und ihre Freunde gewinnen immer mehr Verbündete, die sich ihrem Widerstand anschließen, doch auch die Zahl ihrer Feinde wächst. Denen fallen sie in die Hände und sollen vor Gericht. Anna wird als wegen ihrer Gabe als Hexe beschimpft. Sie hungern im Verlies und Matts stirbt. Anna entkommt mit Gottes Hilfe oder Hexerei. Sie ist plötzlich wieder in Zons, ihrem Heimatort, und nimmt Rache an dem Schultheiß, der damals dort ihren Kindheitsfreund Felix erschlagen ließ. Sie entführt dessen verwöhnte, sechsjährige Tochter Johanna. Johanna wächst ihr jedoch ans Herz, zudem verliebt sie sich in Johannas Bruder Til. Mit Johanna sucht Anna Zuflucht in einem Frauenkloster, wo sie der Kleinen das Lesen beibringt. Hier begegnet sie erstmals ihrem zukünftigen Todfeind, dem Advokat. Er verachtet Hexen und Frauen generell, sowie gemeines Volk, das lesen kann. Anna ist eine Gefahr für ihn. Er lässt das Kloster überfallen und verursacht viel Leid. Nach dem Tod der Priorin wird Anna deren Nachfolgerin. Anna gerät immer wieder in Gefangenschaft, wird gefoltert und gedemütigt, aber gibt nie auf. Sie lernt Luthers Frau, Katharina von Bora, kennen und auch Luther selbst, als sie sich als Junge verkleidet bei einer Vorlesung unter seine Studenten mischt. Der Advokat lässt sie nicht in Ruhe. Er will ihre Gabe für seine Zwecke nutzen. Anna versucht, den Erzdiakon um Hilfe bitten, doch der ist nun völlig verwirrt, lässt sich als Papst verkleidet von Schaustellern umhertragen und sagt Leuten die Zukunft voraus. Er ist keine Hilfe. Anna ist verzweifelt. Der Advokat erpresst sie. Sie soll Luther vergiften … .
Mal ganz ohne Fantasy! Ein spannender, historischer Roman, passend zum Luther-Jahr!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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