J.J.
Johnson, übersetzt von Maren Illinger
Eve
sieht es anders
978-3-86873-819-3
Knesebeck
Verlag
Alter:
12+
Eve
lebt mit ihrer antiautoritären Hippie-Mutter Martha in einer
geodätischen Kuppel, sie halten Bienen, Hühner und eine Kuh, haben
keinen Fernseher, und Eve war noch nie auf einer öffentlichen
Schule. Das soll sich nun ändern. Statt weiterhin von Martha zuhause
unterrichtet zu werden, möchte Eve ihr letztes Schuljahr vor dem
Abschluss auf einer echten Highschool absolvieren. Der Kulturschock
ist groß, und Eves Erwartungen werden schwer enttäuscht. Willkommen
in der harten Realität! Schon in der ersten Stunde schafft sie es,
dass alle sie für seltsam halten. Zum Glück hat sie kurz vorher
Jacinda und deren Cousin Rajas kennengelernt und muss den
Highschool-Wahnsinn nicht allein durchstehen. Außerdem hat sie sich
in Rajas verknallt. Schon bald knutschen die beiden regelmäßig in
der Pause im Werkraum. Mit ihren ethischen, politischen und
ökologischen Ansichten und ihrem rebellischen Verhalten eckt Eve
überall an. Die Lehrer halten sie für widerspenstig. Sie will
einfach nicht mit dem Strom schwimmen, wie die anderen, die sich
schon längst an die Zustände gewöhnt haben. An der Schule gibt es
keine Demokratie, die (Schüler-)Toiletten sind völlig verdreckt,
das Mittagessen ungenießbar und ungesund, die Schüler bekommen zu
wenig Luft und Sonne, und die Schlange im Terrarium im Biologieraum
sehnt sich genauso nach Freiheit, weswegen Eve ihr dazu verhilft. Und
warum darf man in der Mittagspause nicht telefonieren, aber im
Internet surfen schon? So werden die Schüler ohne Smartphone
benachteiligt. Viele Regeln erscheinen Eve unlogisch und sie verfasst
einen Leserbrief an die Schülerzeitung mit Vorschlägen, wie eine
faire, gesunde und nachhaltige Schule funktionieren könnte. Da die
Schülerzeitung sich weigert, den Brief abzudrucken, greift Eve zu
anderen Mitteln. Gemeinsam mit Jacinda ruft sie im Internet PLUTOS
ins Leben, eine Seite gegen die soziale Ungerechtigkeit und vor allem
gegen den Machtmissbrauch der Lehrer. Als erstes bekommt die
Sportlehrerin ihr Fett weg. Die diskriminiert nämlich alle Mädchen,
die ihrer Meinung nach zu dick sind und redet die ganze Zeit nur von
Kalorien und BMI. Besonders die Cheerleader haben unter ihr zu
leiden. Also klebt nun ein roter Blitz mit der Blogadresse an ihrer
Tür. Alle können lesen, was im Blog über sie steht. Die Schule
leitet eine Untersuchung ein. Der Direktor vermutet ganz richtig,
dass Eve hinter dieser Aktion steckt und macht deutlich, dass solche
Handlungen Konsequenzen haben. Durch Zufall erfährt Eve, dass ihre
Freundin Jacinda etwas mit einem Lehrer hat. Eve und Rajas wollen
etwas dagegen unternehmen. Als am nächsten Tag auch an Mr. Brookners
Tür ein Blitz klebt, gerät sofort Eve unter Verdacht, doch die war
es nicht. Wer steckt dahinter? Brookner wird suspendiert, Jacinda
redet kein Wort mehr mit Eve und bald darauf ist nach einem heftigen
Streit auch Schluss mit Rajas. Am nächsten Tag hat Eve selbst einen
Blitz am Spind. Heuchlerin!, steht da. Verzweifelt löscht sie den
Blog, doch das kann die Kaskade an Blitzen an der Schule nicht
stoppen. Eves Revolution ist gewaltig nach hinten los gegangen. Sie
wollte den Schülern eine Plattform für Wahrheit, Gerechtigkeit und
freie Meinungsäußerung bieten, aber doch keine Mobbing-Lawine
auslösen … .
An
sich sind Eves Ideen von Freiheit und Gerechtigkeit und ihr Plan, die
Welt zu verbessern nicht verkehrt, allerdings wirkt sie, was den
Alltag an einer Schule angeht, erschreckend naiv. Das Ende der
Geschichte fand ich nicht so toll, weil es einfach unrealistisch war,
und das Cover kann leider auch keinen Blumentopf gewinnen :-(.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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