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Mittwoch, 9. September 2015

"Der Tiger in meinem Herzen"

Eine Geschichte aus Kambodscha: "Der Tiger in meinem Herzen"!

Patricia McCormick, übersetzt von Maren Illinger
Der Tiger in meinem Herzen
978-3-596-85580-3
Fischer KJB Verlag
Alter: 14+

Früher, als Arns Vater noch lebte, war seine Familie reich. Jetzt reicht das Geld nicht einmal mehr für den Besuch einer guten Schule, und Arn muss in die Tempelschule gehen. Er verdient sich etwas Geld, indem er Eis und andere Dinge verkauft, geht gern ins Kino und spielt mit seinen Freunden Krieg. Als der echte Krieg vorbei ist, ist Arn froh. Noch ahnt er nicht, dass er keinen Grund zur Freude hat. Arn ist elf Jahre alt, als 1975 die Roten Khmer in seinem Heimatland Kambodscha die Macht übernehmen. Arn, seine Tante und seine Geschwister müssen ihr Zuhause verlassen und auf dem Feld Zwangsarbeit leisten. Angeblich können sie nach drei Tagen wieder zurück, doch es vergehen Wochen. Alle müssen schwarze Kleidung tragen. Alle sind gleich. Die, die früher zur Elite gehörten, werden weggebracht und kommen nicht zurück. Alle Wertgegenstände müssen abgegeben werden. Das gehört jetzt alles der Angka. „Die Angka wird für Euch sorgen.“, heißt es. Arn hat keine Ahnung, wer oder was diese Angka sein soll. Die Familie hungert. Jede Familie bekommt nur eine halbe Dose Reis am Tag, und Arns Tante streckt die Suppe mit Dreck. Arn wird von seiner Familie getrennt und kommt in ein anderes Lager, wo nur Kinder seines Alters sind. Wieder muss er auf dem Feld arbeiten. Sie bauen Reis an, aber der wird fort gebracht. Sie selbst bekommen nur wässrige Suppe zu essen. Die Kinder hungern und werden krank. Viele haben Malaria oder starken Durchfall. Einige fallen einfach bei der Arbeit tot um. Als Arn sich vor der Arbeit drückt, wird er von einem anderen Jungen verraten und muss die Nacht auf dem Leichenberg verbringen. Hier ist sich jeder selbst der Nächste. Hinter dem Lager, in einem alten Stall, befindet sich ein Gefängnis. Täglich werden Leute hingerichtet. Der Tod ist allgegenwärtig. Eines Nachts sieht Arn einen Jungen am Leichenberg, der am Arm eines Toten nagt. Die Anführer verspeisen die Lebern der Getöteten. Arn und einige andere Kinder werden auserwählt, Musik zu machen, wenn die neuen Anführer zur großen Versammlung kommen. Arn ist musikalisch, immerhin war sein Vater einst Operndirektor, doch die anderen tun sich schwer. Auch nach der Versammlung müssen sie nun jeden Tag musizieren. Laute, schnelle Propaganda-Lieder. So laut, dass man die Hinrichtungen nicht mehr hört. Die Jahre, vergehen, die Anführer wechseln, das Leben und Sterben geht weiter. Dank der Musik gelingt es Arn zu überleben. Doch dann kommen die Vietnamesen! Arn und viele der anderen Kinder werden als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Die Vietnamesen kommen mit Panzern, Kanonen und ausgebildeten Soldaten. Arn und die anderen sind nur kleine Jungs mit großen Gewehren. Um zu überleben, muss Arn töten. Die Menschen in den Dörfern sehen ihn an wie einen Mörder, wie einen der Roten Khmer, doch er hat keine Wahl. Er sieht schreckliche Dinge. Die einzige Chance, dem Krieg zu entkommen, ist die Flucht nach Thailand. Thailand ist ein Land, wo die Menschen nicht hungern und bunte Kleider tragen. Arn gelingt es tatsächlich, über die Grenze zu kommen, und er landet in einem Flüchtlingslager. Er und viele andere dort sind krank und halb verhungert. Ins Lager kommt oft ein Mann, den Arn den „weißen Jesus-Mönch“ nennt. Sein wirklicher Name ist Peter Pond, und er nimmt Arn mit nach Amerika, wo ein neues Leben auf ihn wartet … .
Dies ist eine wahre Geschichte! Heute kämpft Arn Chorn-Pond für die Menschenrechte! Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht wirklich etwas über den Völkermord in Kambodscha wusste, und fand Arns Geschichte sehr interessant und bewegend.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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