Eine Geschichte aus Kambodscha: "Der Tiger in meinem Herzen"!
Patricia
McCormick, übersetzt von Maren Illinger
Der
Tiger in meinem Herzen
978-3-596-85580-3
Fischer
KJB Verlag
Alter:
14+
Früher,
als Arns Vater noch lebte, war seine Familie reich. Jetzt reicht das
Geld nicht einmal mehr für den Besuch einer guten Schule, und Arn
muss in die Tempelschule gehen. Er verdient sich etwas Geld, indem er
Eis und andere Dinge verkauft, geht gern ins Kino und spielt mit
seinen Freunden Krieg. Als der echte Krieg vorbei ist, ist Arn froh.
Noch ahnt er nicht, dass er keinen Grund zur Freude hat. Arn ist elf
Jahre alt, als 1975 die Roten Khmer in seinem Heimatland Kambodscha
die Macht übernehmen. Arn, seine Tante und seine Geschwister müssen
ihr Zuhause verlassen und auf dem Feld Zwangsarbeit leisten.
Angeblich können sie nach drei Tagen wieder zurück, doch es
vergehen Wochen. Alle müssen schwarze Kleidung tragen. Alle sind
gleich. Die, die früher zur Elite gehörten, werden weggebracht und
kommen nicht zurück. Alle Wertgegenstände müssen abgegeben werden.
Das gehört jetzt alles der Angka. „Die Angka wird für Euch
sorgen.“, heißt es. Arn hat keine Ahnung, wer oder was diese Angka
sein soll. Die Familie hungert. Jede Familie bekommt nur eine halbe
Dose Reis am Tag, und Arns Tante streckt die Suppe mit Dreck. Arn
wird von seiner Familie getrennt und kommt in ein anderes Lager, wo
nur Kinder seines Alters sind. Wieder muss er auf dem Feld arbeiten.
Sie bauen Reis an, aber der wird fort gebracht. Sie selbst bekommen
nur wässrige Suppe zu essen. Die Kinder hungern und werden krank.
Viele haben Malaria oder starken Durchfall. Einige fallen einfach bei
der Arbeit tot um. Als Arn sich vor der Arbeit drückt, wird er von
einem anderen Jungen verraten und muss die Nacht auf dem Leichenberg
verbringen. Hier ist sich jeder selbst der Nächste. Hinter dem
Lager, in einem alten Stall, befindet sich ein Gefängnis. Täglich
werden Leute hingerichtet. Der Tod ist allgegenwärtig. Eines Nachts
sieht Arn einen Jungen am Leichenberg, der am Arm eines Toten nagt.
Die Anführer verspeisen die Lebern der Getöteten. Arn und einige
andere Kinder werden auserwählt, Musik zu machen, wenn die neuen
Anführer zur großen Versammlung kommen. Arn ist musikalisch,
immerhin war sein Vater einst Operndirektor, doch die anderen tun
sich schwer. Auch nach der Versammlung müssen sie nun jeden Tag
musizieren. Laute, schnelle Propaganda-Lieder. So laut, dass man die
Hinrichtungen nicht mehr hört. Die Jahre, vergehen, die Anführer
wechseln, das Leben und Sterben geht weiter. Dank der Musik gelingt
es Arn zu überleben. Doch dann kommen die Vietnamesen! Arn und viele
der anderen Kinder werden als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Die
Vietnamesen kommen mit Panzern, Kanonen und ausgebildeten Soldaten.
Arn und die anderen sind nur kleine Jungs mit großen Gewehren. Um zu
überleben, muss Arn töten. Die Menschen in den Dörfern sehen ihn
an wie einen Mörder, wie einen der Roten Khmer, doch er hat keine
Wahl. Er sieht schreckliche Dinge. Die einzige Chance, dem Krieg zu
entkommen, ist die Flucht nach Thailand. Thailand ist ein Land, wo
die Menschen nicht hungern und bunte Kleider tragen. Arn gelingt es
tatsächlich, über die Grenze zu kommen, und er landet in einem
Flüchtlingslager. Er und viele andere dort sind krank und halb
verhungert. Ins Lager kommt oft ein Mann, den Arn den „weißen
Jesus-Mönch“ nennt. Sein wirklicher Name ist Peter Pond, und er
nimmt Arn mit nach Amerika, wo ein neues Leben auf ihn wartet … .
Dies ist
eine wahre Geschichte! Heute kämpft Arn Chorn-Pond für die
Menschenrechte! Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht wirklich
etwas über den Völkermord in Kambodscha wusste, und fand Arns
Geschichte sehr interessant und bewegend.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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