Los geht es mit: "Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe"!
A.J. Betts, übersetzt
von Katharina Diestelmeier und Anja Malich
Die Unwahrscheinlichkeit
von Liebe
978-3-596-85661-9
Fischer KJB Verlag
Alter: 12+
Zac liegt im Krankenhaus.
Er hat Krebs, genauer Leukämie, und bekommt eine
Knochenmarkttransplantation. Zusammen mit seiner Mutter, die ihn
nicht allein lassen will, ist er in einem Zimmer isoliert. Die
Mutter strickt die ganze Zeit, nervt mit Rätseln und Scabble und
prüft peinlich genau seinen Stuhlgang. Sie ist auch über-fürsorglich
gegenüber Mitpatienten und deren Familien. Im Zimmer nebenan zieht
die wütende Mia ein, die einen Tumor im Fuß (Osteosarkom) hat. Sie
hört nervtötend laut Lady Gaga, immer den selben Song und streitet
laut mit ihrer Mutter. Zac wird fast wahnsinnig. Doch dann beginnen
die beiden mittels Klopfzeichen zu kommunizieren. Zunächst kommt es
zu Missverständnissen, was eine CD und einen besonderen Leuchtstern
angeht. Will sie ihn nicht verstehen? Zac kommuniziert mit seinen
Freunden in dieser Zeit ausschließlich über Facebook. Sie nennen
ihn „Helga“, wegen seiner deutschen Knochenmarkspende (Die Story
spielt in Australien). Er ist auch oft in Foren und Chatrooms über
Krebs unterwegs. Wenn Zac einen Wunsch frei hätte, würde er gern
mal Emma Watson treffen. Seine Mutter kauft ihm eine total uncoole
Mütze, dabei hatte er doch aufgemalt, wie sie aussehen soll. Er
fühlt sich aufgedunsen und hässlich. Zac ist leider zu alt für die
Kinder-Onkologie, wo alles bunt ist ,mit Clowns etc., und er
langweilt sich fast zu Tode, weil die meisten anderen Patienten uralt
sind. Im Zimmer nebenan lag vorher der Surfer Cam, mit dem sich Zac
angefreundet hatte. Zac hatte ihm einen Zettel mit seiner
Facebook-Kontaktdaten gegeben. Diese Nachricht findet jetzt Mia und
und schickt Zac eine Freundschaftsanfrage über Facebook. Sie ist
ihren „Freunden“ auf Facebook gegenüber übrigens nicht ehrlich,
was ihren Zustand angeht. Da steht nichts von Krebs, angeblich chillt
sie im sonnigen Süden. Das Äußere ist ihr sehr wichtig. Sie ist
hübsch, hat den perfekten Freund, das perfekte Leben und jetzt, kurz
vor dem Schulball, muss ausgerechnet sie Krebs bekommen! Zac und Mia
beiden reden über alles mögliche. Sie nennt ihn auch „Helga“
(er hat übrigens eine bayrische „Brezel-Schönheit“ als
Profilbild ;-).) und fragt anfangs, ob er denn nun ein Mädchen oder
ein Junge sei. Die beiden sind nachts zur gleichen Zeit wach. Er kann
ihre Toilettenspülung hören. Dann kommt es zu Komplikationen und
Fieber bei Zac. Alles muss raus aus seinem Zimmer, inklusive seiner
Mutter. Er ist allein, hat nur Mia. Sie telefonieren. Eines Tages
wird sie zur OP abgeholt. Sie hat Angst, eine Narbe zurückzubehalten
und will außerdem den großen Ball nicht im Rollstuhl verbringen.
Als Zac wieder o.k. ist und kurz darauf nachhause darf, ist Mia schon
weg. Zac wohnt auf einer „Oliven- und Streichelfarm“ mitten im
Nirgendwo. Seine ältere Schwester ist schwanger. Auf der Farm laufen
eine Menge Erntehelfer und Touristen herum und Zac langweilt sich,
weil er nichts tun darf. Sonst hat er immer kräftig mit angepackt.
Er bekommt in der Schule einen Ehrenpreis für Sport. Das ist so eine
Mitleidssache, auf die er gut verzichten könnte. Eines Tages steht
überraschend Mia vor der Tür und bittet ihn um Geld. Er erkennt sie
kaum wieder mit ihrer blonder Perücke. Zac ahnt anfangs noch nicht,
dass ihre OP nicht wie gewünscht verlief und man unterhalb des Knies
amputieren musste. Mia ist von zuhause abgehauen, sozusagen auf der
Flucht, und sie hat schreckliche Schmerzen. Heimlich versteckt er sie
und seine Schwester Bec hilft ihm dabei. Mia wollte eigentlich zu
einer Tante. Sie ist sauer auf ihre Mutter, die Ärzte und die ganze
Welt. Die ganze Lügengeschichte, die sie für ihre Freunde aufgebaut
hatte, droht zusammenzubrechen. Sie hat den anderen an ihrer Schule
etwas von einem verstauchtem Knöchel und einem Netball-Unfall
erzählt. Statt im Krankenhaus war sie angeblich bei einem
Ausbildungsprogramm für Kosmetikerinnen etc.. Nur ihr Freund Rhys
kennt die Wahrheit, und der reagierte darauf nicht so toll. Er wollte
sie nicht mehr anfassen, geschweige denn mit ihr schlafen. Sie
machten Schluss. Mia fühlt sich jetzt nicht mehr schön und sexy,
sondern wie ein hässlicher Krüppel. Sie weiß, dass Zacs Prognose
viel schlechter als ihre ist, würde aber trotzdem tauschen, wenn sie
dafür ihren Fuß wiederbekäme. Mias Mutter macht sich Sorgen und
schickt dauernd SMS. Zac erfährt unterdessen, dass sein Kumpel Cam
gestorben ist. Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Zac will
zur Beerdigung und nimmt Mia mit. Unterwegs sehen sie
Vermisstenplakate mit ihrem Foto. Sie kommen bei Zacs Tante Trish
unter. Die versorgt Mia mit Schmerzmittel. Die Tante versteht die
frustrierte Mia gut. Ihr selbst musste vor einiger Zeit die Brust
amputiert werden. Mia fühlt sich nur in der Badewanne wohl, sonst
tut ihr Bein einfach zu weh. Irgendwann geht sie doch ins
Krankenhaus, wo sie endlich die passenden Medikamente und vor allem
eine passende Protese erhält. Bisher hatte sie nur so eine
provisorische. Sie hält weiterhin Kontakt mit Zac über Facebook.
Der erzählt ihr von einer Reise in die USA mit der ganzen Familie.
Er schreibt ihr Postkarten, und was er schreibt, klingt zu gut um
wahr zu sein. Außerdem fallen ihr Merkwürdigkeiten bei Poststempel
und Briefmarken (da sind noch die Twin Towers drauf) auf. Er schreibt
auch eine lustige Geschichte über seine Mutter bei Starbucks, dabei
trinkt die nur Tee, und Mia weiß das. Mai ahnt was wirklich los
ist. Zac ist wieder krank und will ihr die Wahrheit nicht zumuten.
Sie fährt zu ihm nachhause, um ihn damit zu konfrontieren … .
Für alle Fans von John
Greens „Schicksal“ und Co.! Der Fachbegriff für diese Art von
Literatur ist übrigens „Sick-Lit“! Es geht jedoch dabei
eigentlich mehr um die Menschen, als um die Krankheit. Die Geschichte
von Zac und Mia hat mir sehr gut gefallen. Die beiden haben eine sehr
unterschiedliche Art, mit ihrer Krankheit umzugehen und anfangs denkt
man, dass sie überhaupt nicht zusammenpassen. Dennoch werden sie
Freunde, sogar mehr als nur Freunde.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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