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Mittwoch, 17. April 2013

"Wir sind verbannt"

Eine Insel unter Quarantäne: "Wir sind verbannt"!

Megan Crewe, übersetzt von Birgit Salzmann
Wir sind verbannt
978-3-596-85453-0
Fischer Jugendbuch Verlag
Alter: 14+

Seit Leo weg ist, fühlt sich Kaelyn auf der kleinen Insel vor der Küste Kanadas, wo sie lebt, ziemlich einsam. In ihrem Tagebuch, das sie als Briefe an Leo formuliert, schreibt sie sich ihren Frust von der Seele. Sie ahnt nicht, dass die Probleme, die ihr jetzt zu schaffen machen, bald völlig unbedeutend sein werden. Dass es bald nicht mehr wichtig ist, ob sie es schafft, endlich in der Schule beliebt zu sein und ein neues, positives Image aufzubauen. Denn auf der Insel ist eine Krankheit ausgebrochen. Erst beginnt alles ganz harmlos. Die Betroffenen leiden unter Erkältungssymptomen und Juckreiz. Doch dann geht es rapide abwärts: Enthemmung, Wahnsinn, Tod! Der Vater ihrer Freundin Rachel gehört zu den ersten Opfern und bald ist auch Rachel krank. Kaelyns Vater ist Arzt und versucht im Krankenhaus ein Heilmittel, bzw. einen Impfstoff zu finden. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die er für seine Familie trifft, kann er nicht verhindern, dass seine Frau, Kaelyns Mutter, erkrankt. Bald darauf ist sie tot. Die Seuche fordert immer mehr Opfer und die Situation auf der Insel eskaliert. Die Regierung verhängt eine Quarantäne, keiner darf mehr die Insel verlassen oder betreten. Es kommt zu Panik, Unruhen, Plünderungen … . Kaelyns Onkel Emmett wird am Hafen erschossen. Seine kleine Tochter Meredith kommt bei Kaelyns Familie unter. Kaelyn fühlt sich hilflos. Zusammen mit Tessa, mit der sie sich in der Schule eigentlich nie wirklich gut verstanden hat, versucht sie, den Menschen zu helfen. Sie plündern leerstehende Sommerhäuser und bringen die erbeuteten Nahrungsmittel und Medikamente ins Krankenhaus. Außerdem züchtet Tessa, die sich super mit Pflanzen auskennt und ein Gewächshaus besitzt, im Auftrag von Kaelyns Vater eine besondere Pflanze, die gegen das Virus helfen könnte. Tessa ist zurzeit ganz allein, da ihre Eltern auf Reisen auf dem Festland sind, so dass Tessa und Kaelyn viel Zeit miteinander verbringen und fast so etwas wie Freunde werden. In all diesem Chaos passiert auch etwas, mit dem Kaelyn nie gerechnet hätte. Sie verliebt sich. Immer wieder begegnet sie Gav, der auch hilft, wo er kann. Zusammen mit seinem Freund Warren organisiert er Lebensmittel, wenn auch nicht immer auf legalem Weg, und verteilt sie an die Bevölkerung. Noch immer bleiben die von der Regierung angekündigten Hilfslieferungen aus. Die Menschen sterben weiter, wie die Fliegen und schließlich infiziert sich auch Kaelyn mit dem tödlichen Virus. Doch anders als die meisten anderen überlebt sie die Krankheit. Gemeinsam mit ihrem Vater versucht sie, herauszufinden, warum sie und einige andere nicht gestorben sind. Vielleicht könnte das endlich zu einem wirksamen Impfstoff führen. Hat es vielleicht mit gewissen Vorerkrankungen zu tun, die alle Überlebenden gemeinsam haben? Kaelyn ist glücklich, als die Regierung plötzlich die Quarantäne aufhebt und Leo auf die Insel zurückkehrt. Doch die Hoffnung auf eine Heilung und ein Happy End wird brutal zerstört. Das Virus hat sich auf dem gesamten Festland ausgebreitet!
Ein wirklich super spannender Katastrophenthriller! So realistisch geschrieben, dass man schon selbst Angst bekommt, sich mit dem Virus zu infizieren. Als ich in der Mittagspause im Aufenthaltsraum dieses Buch las, fiel mir plötzlich auf, dass meine Kollegen irgendwie ständig gehustet oder sich gekratzt haben. Mich hat es selber schon überall gejuckt. Die „Warnung“ hinten auf dem Buch stimmt also. Paranoia inklusive ;-). Das offene Ende hat übrigens seinen Grund. Im Herbst geht es weiter mit dem 2. Band „Und wenn wir fliehen“. Bin mal gespannt, ob es am Ende doch noch gut ausgeht und was aus Kaelyn und Gav wird.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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