Zukunft ohne Bücher?: "Die Scanner"!
Robert
M. Sonntag
Die
Scanner
978-3-596-85537-7
Fischer
Kinder und Jugendbuchverlag
Alter:
12+
Das
Jahr 2035: Kaum jemand liest noch gedruckte Bücher. Wozu auch?
Selbst e-books gelten als „prähistorisch“, seit man alle
Informationen überall und jederzeit und kostenlos im Ultranetz
abrufen kann. Außerdem ist es sowieso bequemer, sich mit dem
Animator Filme anzuschauen oder sogar im Kino virtuell mitzuspielen,
als sich mit Texten abzumühen. Über die Mobril hat man Kontakt zu
Freunden und Premiumfreunden in sozialen Netzwerken und Zugang zum
gesamten Ultranetz. Man trifft sich in virtuellen Parks und ernährt
sich von künstlichen Nahrungsmitteln, die mit Aromen angereichert
werden. Je nach Status lebt man in der A-, B- oder C-Zone und wenn
man dann mal alt ist, bekommt man „Nador“, das einen satt und
glücklich (oder stoned und träge) macht und vegetiert so in einem
Pflegeheim bis zum Tod vor sich hin. Oh schöne neue Welt!
Tatsächlich gibt es aber noch ein paar Sonderlinge, die Bücher
lesen. Die Aufgabe des Scanners und „Buchagenten“ Rob ist es,
diesen Leuten ihre Bücher abzukaufen und bei der Scan AG abzugeben.
Dort wird alles eingescannt, damit es im Ultranetz frei für alle
Menschen zur Verfügung steht (und dabei natürlich kräftig gekürzt
und rezensiert). Die Printausgaben werden danach vernichtet. Für Rob
und seinen besten Freund Jojo ist das einfach nur ein Job. Bücher
interessieren ihn nicht, er hat noch nie eins gelesen. Sein Weltbild
bekommt jedoch gewaltige Risse als er Arne Bergmann, dem Anführer
der Büchergilde, begegnet. Was der über den Konzern, das Ultranetz
und die Scan AG behauptet, kann er einfach nicht glauben. Immer
tiefer wird er in die Welt dieser sogenannten Terroristen
hineingezogen und verliebt sich sogar in eine von ihnen – Fanni.
Die Büchergilde streitet ab, etwas mit den E-Bombenanschlägen zu
tun zu haben, die seit kurzem die Zonen in Angst versetzen. Sie
behaupten, der Konzern stecke dahinten, um den Leuten Angst vor
Terroristen zu machen und teure Sicherheitsupgrades für die Mobrils
zu verkaufen, die jeder E-Bombenexplosion standhalten. Rob ist hin
und hergerissen, ob er der Büchergilde helfen oder sie für ein
immenses Kopfgeld verraten soll. Was sie behaupten, klingt so
unglaubwürdig. Dieses ganze altmodische Gequatsche über Bücher,
Buchhändler, Autoren und Verlage und, dass Buchagenten früher
Verlage für Autoren gesucht haben, statt Bücher zu scannen und zu
vernichten. Er ahnt nicht, dass er allein durch seinen Kontakt mit
ihnen bereits auf der Abschussliste des Konzerns steht. Nachdem erst
sein Abteilungsleiter und dann sein bester Freund Jojo unter
merkwürdigen Umständen ums Leben kommen, wird ihm klar: Er ist der
nächste! Kann er dem Konzern entkommen?
Willkommen
in meinem Alptraum! Ich sehe mich schon im Jahr 2035 in einer Welt
ohne Bücher, natürlich arbeitslos, irgendwo in der C-Zone,
berauscht von Nador, mehr tot als lebendig. Hilfe! Leute, lest
Bücher! Kauft Bücher! Lasst es nicht so enden! Dieses Buch kann
einem (nicht nur, wenn man Buchhändlerin ist) echt Angst machen.
Allerdings ist es wirklich toll geschrieben, total spannend, wenn
auch etwas zu dünn für meinen Geschmack (unter 200 Seiten).
Beeindruckt hat es mich aber trotzdem sehr. Jeder, der Bücher liebt,
sollte dieses Buch unbedingt lesen! Es lohnt sich!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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