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Mittwoch, 13. April 2016

"Der Geruch von Häusern anderer Leute"

Schicksalhafte Begegnungen: "Der Geruch von Häusern anderer Leute"!

Bonnie-Sue Hitchcock, übersetzt von Sonja Finck
Der Geruch von Häusern anderer Leute
978-3-551-56021-6
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Fairbanks (Alaska), Ende der 60er, Anfang der 1970 Jahre:
Ruth hat eine glückliche Kindheit, obwohl ihre Eltern nicht reich sind. Ihr Vater schafft es als Jäger gerade so, seine Familie zu ernähren. Er setzt sich dafür ein, dass Alaska Territorium bleibt und kein Bundesstaat wird, jedoch ohne Erfolg. Als Ruth gerade fünf ist, kommt er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Ruths Mutter bleibt nach der Geburt der kleinen Lily im Krankenhaus, da sie psychisch am Ende ist. Die Kinder bleiben bei ihrer strengen und sehr katholischen Großmutter, die ihnen keinerlei Spaß gönnt. Eitelkeit ist ihr ein Gräuel. Sie schneidet Ruth die Haare ab und verbietet ihr den Ballettunterricht. Jetzt ist Ruth sechzehn und mit dem reichen und beliebten Ray zusammen. Sie schämt sich vor ihm für ihre Armut. Sie treffen sich immer bei ihm, nie bei ihr. Da Verhütung eine Sünde ist, haben sie Sex ohne Kondom, und Ruth wird prompt schwanger. Ray sucht sich eine neue Freundin, und Ruth wird von ihrer Großmutter in ein kanadisches Kloster geschickt, wo sie das Kind zur Welt bringen und an Adoptiveltern abgeben soll. Im Kloster erfährt sie, dass ihre Großmutter hier aufgewachsen ist, und die Nonnen erzählen, dass die früher immer offen und fröhlich war, was Ruth sehr wundert. Bei einem Ausflug in die Stadt trifft Ruth auf die beiden Brüder Hank und Jack, ein Ereignis, das noch weitreichende Folgen haben wird. Die beiden Jungen haben vor kurzem auf einer Fähre jemanden kennen gelernt, der vor vielen Jahren ein ausgesetztes Baby fand. Dieses Baby war Selma, die heute Ruths beste Freundin ist … . Alyce ist eine leidenschaftliche Balletttänzerin. Als sie jünger war, hatte sie gemeinsame Ballettstunden mit Ruth. Sie möchte gerne Tanz studieren, hat aber keine Zeit, sich mit ihren Freundinnen auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten, da sie ihrem Vater den ganzen Sommer über auf seinem Fischerboot helfen muss. Weil sie ihren Vater nicht enttäuschen will, kommt sie ohne zu murren mit. Auf dem Meer wird Alyce Zeuge, wie ein Junge von einer Fähre fallt. Es ist Sam, der mit seinen Brüdern Hank und Jack von zuhause weggelaufen ist. Alyce rettet Sam das Leben. Er bleibt auf dem Boot und hilft ihr, ihrem Vater und ihrem Onkel. Die beiden kennen Sams Vater von früher. Sam ermutigt Alyce, ihrem Vater zu sagen wie viel ihr Tanzen bedeutet. Sams Brüder befürchten indes, Sam wäre ertrunken wie einst ihr Vater … . Dora hat Angst vor ihrem gewalttätigen Vater, der Alkoholiker ist. Auch ihre Mutter trinkt gern und viel, daher hat die Familie kaum Geld. Doras beste Freundin ist Dumpling, und sie wohnt zur Zeit bei ihr. Dora gewinnt 2000 Dollar bei der Eislotterie, da sie richtig errät, wann das Eis brechen wird. Das hat sie eigentlich dem verrückten Penner an der Straßenecke zu verdanken, der immer singt und Zahlen schreit. Doras Vater will das Geld und bedroht sie, daher verbringt Dora den Sommer mit Dumplings Familie bei deren Fischgründen. Doch dann hat Dumpling einen Unfall und fällt ins Koma, und das nur, weil sie für Ruth einen Brief an deren Mutter zustellen sollte. Dora entwickelt daher einen Hass auf Ruth und ihre Familie. Dumplings Familie ist jedoch wie ihre eigene. Man muss nicht verwandt sein, um Familie zu sein.
Am Ende laufen in Fairbanks die Geschichten aller drei Mädchen zusammen, und auch die drei Brüder werden wieder vereint. Drei Geschichten werden zu einer.
Trotz, oder gerade wegen, der wechselnden Perspektive bleibt es bis zum Schluss spannend. Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783551560216

"Im Jahr des Affen"

Außen gelb und innen weiß?: "Im Jahr des Affen"!

Que Du Luu
Im Jahr des Affen
978-3-551-56019-3
Königskinder Verlag
Alter: 14+

1992/ Jahr des Affen: Mini (so nennen sie zumindest ihre Freunde, die ihren richtigen, chinesischen Namen nicht aussprechen können) lebt in einer westfälischen Kleinstadt, im 7. Stock eines Hochhauses. Sie schämt sich für die schäbige Wohnung und geht lieber zu ihren Freundinnen statt sie einzuladen. Ihr Vater spricht kaum Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant namens „Hongkong“. Minis beste Freundin, die blonde und etwas pummelige Sarah, ist unglücklich verliebt, doch ihr Schwarm Bela mag ausgerechnet Mini lieber. Mini verliebt sich auch in ihn. Leider hat sie nicht viel Zeit für ihn, denn sie muss die ganzen Ferien im Restaurant arbeiten, damit sie und ihr Vater über die Runden kommen. Eine Mutter hat Mini nicht mehr. Mini war noch ganz klein, als ihre Familie 1976 aus Vietnam (ja es gibt auch Chinesen, die in Vietnam leben) fliehen musste. Sie erinnert sich nicht mehr an die Flucht auf dem Boot und die Zeit im Flüchtlings-Lager in Thailand. Als Minis Vater nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt, muss Mini den Laden schmeißen und sich mit den Angestellten Bao und Ling herumschlagen. Thekenkraft Ling hat keine Arbeitserlaubnis, und der mürrische Koch Bao, der sich weigert abzuspülen, wohnt im Restaurant-Keller. Ihr Vater entlässt sich selbst schon bald aus dem Krankenhaus um wieder zu arbeiten. Dann kommt auch noch Minis Onkel Wu aus Australien zu Besuch. Er liebt das deutsche Mineralwasser, aber kritisiert ansonsten beinahe alles und jeden, auch Mini. Für ihn ist sie eine Banane, außen gelb und innen weiß. Mini hat das Gefühl, nirgends hinzugehören. Sie ist nicht chinesisch genug, um Chinesin zu sein, spricht zwar halbwegs kantonesisch, aber isst lieber mit Messer und Gabel als mit Stäbchen und hat kaum Bezug zur Kultur, da sie praktisch keine anderen Chinesen kennt. Richtig deutsch ist sie aber auch nicht. Ihr fremdländisches Aussehen sorgt nicht selten für fiese und herablassende Kommentare. Ihr Onkel meint, in Australien gäbe es massenhaft Chinesen, und die bleiben unter sich. Es gibt dort auch richtiges chinesisches Essen, nicht das, was extra für die Europäer erfunden wurde. Ihr Vater arbeitet hart, damit Mini studieren kann, obwohl sie das gar nicht unbedingt will. Obwohl es nicht gut läuft im Restaurant, tut er gegenüber Wu so, als sei alles bestens. Es dauert nicht lange und Minis Vater kippt um und landet wieder im Krankenhaus. Mini und Wu müssen das Restaurant führen. Onkel Wu will den China-Imbiss am Bahnhof ausspionieren, weil dort immer so viele Gäste sind. Eines Tages taucht Bela plötzlich im Restaurant auf. Er hilft Mini, Essen aus dem Imbiss zum Testen zu beschaffen und testet auch gerne mit. Minis Onkel redet im Schlaf und Mini erfährt so einiges über die Vergangenheit ihrer Familie. Auch mit Bao kommt sie über die Vergangenheit ins Gespräch, und Mini wird klar, warum er ihr und ihrem Vater gegenüber immer so unwirsch ist. Weil Minis Vater ihn und seine Mutter um Geld betrogen hat, konnte Baos Mutter damals nicht mit auf das Boot. Sie ist noch immer in Vietnam. Bao möchte sie gern holen, doch er hat keine Wohnung, kein Geld, keinen Schulabschluss und will doch, dass sie stolz auf ihn ist. Mini erzählt Onkel Wu davon und Bao ist wütend darüber. Ihr Vater entlässt sich wieder mal selbst und zu dritt schmieden sie Pläne (Weniger Gerichte, andere Öffnungszeiten und ein Take-Away-Angebot), um das Restaurant zu retten … .
Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo ist meine Heimat? Diese und noch mehr Fragen bewegen Mini. Eine schöne Geschichte über die Suche nach sich selbst!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 6. April 2016

"Henrietta, mein Geheimnis"

Warum ist die Liebe nur so kompliziert?: "Henrietta, mein Geheimnis"!

Maja Hjetzzell, übersetzt von Stephanie Elisabeth Baur
Henrietta, mein Geheimnis
978-3-440-14912-6
Kosmos Verlag
Alter: 12+

Möwe ist schon seit Ewigkeiten in Henrietta verliebt. Das blonde Haar die hellen Augen, alles an Henrietta findet Möwe wunderbar. Möwe fällt aus allen Wolken, als Henrietta eines Tages plötzlich sagt: „Ich habe gehört, du bist in mich verliebt. Wollen wir mal einen Kaffee trinken?“ Panisch ergreift Möwe die Flucht und geht auch nicht ans Telefon als Henrietta anruft. Wer an der ganzen Misere schuld ist, ist klar. Möwes beste Freundin Rebecka konnte ihre Klappe nicht halten, als sie kürzlich mit Henrietta gesprochen hat. Außer Rebecka und dem besten Kumpel Robin hat Möwe keine Freunde. Am liebsten wäre Möwe nicht länger verliebt, doch die Liebe lässt sich nicht abschalten. Henrietta flirtet in der der Schule ein bisschen mit Möwe, doch Möwe bekommt in Henriettas Gegenwart kein vernünftiges Wort raus. Es ist zum Verzweifeln. Außer Rebecka weiß niemand von Möwes Verliebtheit. Möwe hat Angst, dass die Eltern es nicht verstehen würden, und selbst gegenüber der Lieblingstante macht Möwe nur Andeutungen. Eines Tages bekommt Möwe eine SMS von Henrietta. Sie wollen sich im Kino treffen, doch dann kommt Henrietta zu spät und setzt sich auch noch hinter Möwe statt daneben. Der Film ist grottenschlecht, und anschließend bekommt Möwe mal wieder keinen Ton heraus, so dass Henrietta lieber noch mit ihren Freundinnen, die zufällig vorbeikommen, was trinken geht und Möwe stehen lässt. Um Henrietta nicht ständig zu begegnen, beginnt Möwe, die Schule zu schwänzen, was natürlich sowohl den Eltern als auch den Lehrern irgendwann auffällt. Doch die Begegnungen in der Schule sind immer so peinlich. Und dann hängt Henrietta in letzter Zeit auffallend oft mit Fredrik herum. Sind sie etwa ein Paar? Rebecka muntert Möwe mit Gedichten auf. Sie ist ein ziemlicher Nerd, ist dauernd in der Bücherei, liest und schreibt Gedichte und war bislang nur in Romanfiguren verknallt, bis sie dann einen Tages Tomas trifft. Wäre es doch für Möwe auch so einfach. Möwe beneidet die glücklichen Pärchen, den Jungen und das Mädchen, die im Café Händchen halten. Rebecka meint, die große Party sei die letzte Chance für Möwe, Henrietta endlich näher zu kommen, doch ausgerechnet jetzt zicken Möwes Eltern, denn leider hat ausgerechnet an diesem Samstag Onkel Gunnar Geburtstag. Möwe könne ja später noch auf die Party, doch dann sind sämtliche Erwachsenen besoffen, und keiner kann Möwe mehr fahren. Onkel Gunnars Haus liegt mitten in der Pampa. Unter den zahlreichen Gästen ist auch Eva, die bestimmt schon über zwanzig ist. Von ihr bekommt Möwe an diesem Abend den ersten richtigen Kuss. Eva scheint instinktiv zu wissen, wie Möwe tickt und meint: „Nur Mut. Es wird schon werden“. Möwe wünscht sich nichts sehnsüchtiger, als von Henrietta so geküsst zu werden. Möwe redet mit Robin über das Thema Liebe, und der denkt zunächst, Möwe wäre in ihn verliebt. Möwe lässt ihn im Unklaren, wer es wirklich ist und hält die Fragen theoretisch. Schließlich fasst Möwe einen Entschluss, schreibt einen Zettel und befestigt ihn an Henriettas Fahrrad. Es ist die Einladung zu einer Party. Möwe sieht, dass Henrietta den Zettel liest. Doch auf der Party tauchen alle möglichen Leute auf, nur Henrietta nicht, aber dann kommt sie doch noch. Endlich reden die beiden Klartext, und es kommt zu einem wunderbaren ersten Kuss. Doch wie geht es nun weiter? Wie werden die anderen auf ihre Beziehung reagieren?
Eine ganz besondere Geschichte über die erste Liebe, die mit total gut gefallen hat! Was der Leser erst auf der letzten Seite erfährt, wusste ich allerdings schon auf der ersten ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Anna und der Schwalbenmann"

Du bist verloren, wenn Du gefunden wirst: "Anna und der Schwalbenmann"!

Gavriel Savit, übersetzt von Sophie Zeitz
Anna und der Schwalbenmann
978-3-570-16404-4
cbt Verlag
Alter: 14+/All Age

Krakau 1939: der Vater der siebenjährigen Anna, ein jüdischer Professor, kommt nicht mehr nachhause. Anna bleibt eine Weile bei einem befreundetem Apotheker, doch der kann oder will sie nicht behalten. Vor der Apotheke trifft sie einen Mann, der für sie eine Schwalbe anlockt, weil sie so traurig ist. Wie ihr Vater spricht das hochintelligente Mädchen viele Sprachen, doch die der Vögel gehört nicht dazu. Der Schwalbenmann, wie Anna ihn fortan nennt, sagt, sie solle in Deckung bleiben, und sie sieht das als Aufforderung ihm zu folgen. Sie verlassen die Stadt und ziehen gemeinsam durchs Land. Anna darf ihn alles fragen wenn sie allein sind, doch seine Antworten werfen oft nur noch mehr Fragen auf. Der Schwalbenmann ist ein Meister der Tarnung. In der Stadt kleidet er sich elegant und bittet in fließendem Deutsch und mit überheblichen Ton deutsche Soldaten um Feuer. Auf dem Land gibt er sich arm und schlicht und trägt auch seine Brille nicht. Er hat kaum Gepäck, nur eine Arzttasche, denn er darf nicht auffallen. Auch Anna lernt sich anzupassen, doch es fällt schwer passende Kleidung und Schuhe für sie zu beschaffen, da sie ständig wächst. Der Schwalbenmann hat einen Babyschuh im Gepäck, den er nur heimlich auspackt und der ihn traurig macht und Tabletten, die er nimmt wenn er meint, dass Anna nicht hinsieht. Er hat keinen Namen. Sie darf ihm auch keinen geben, und sie darf nicht mehr Anna sein. Sie reisen als Vater und Tochter, namenlos. Anna lernt als erstes, dass es in diesen Zeiten bedeutet verloren zu sein wenn man gefunden wird. Ihre Waffen sind Wissen und Achtsamkeit. Der Schwalbenmann überlegt genau, welche Fremden er anspricht und bittet nie direkt um etwas, das er braucht. Anna schweigt für gewöhnlich und macht auf schüchtern, obwohl sie von Natur aus ein naseweises Mädchen ist. Er erklärt ihr, dass die deutschen Soldaten verkleidete Wölfe und die russischen verkleidete Bären sind und wie man mit ihnen umgeht. Es gibt nie Probleme an den Grenzen. Er manipuliert die Soldaten in ihrer Muttersprache und gibt vor, aus der selben Gegend zu stammen. Niemand schaut sich seine geklauten Pässe genauer an. Anna lernt auf ihrer Reise viel über die Natur, die wissenschaftliche Bezeichnungen von Tieren und Pflanzen. Der Schwalbenmann mag am liebsten die Vögel und sagt ihr, seine Mission sei es, eine gefährdete Spezies retten, von der nur noch ein einziges Exemplar übrig sei. Ihren zweiten Winter verbringen sie in einer Höhle und wagen sich nur hinaus, um Vorräte zu besorgen. Sie sind vom Tod umgeben, hören wie Menschen erschossen werden. Eines Tages trifft Anna den fröhlich albernen Reb Hirschl, der so ganz anders ist als der Schwalbenmann. Er ist betrunken und küsst seine Klarinette, die Anna zunächst für ein Gewehr hält. Obwohl der Schwalbenmann es für keine gute Idee hält, mit einem aus dem Ghetto getürmten Juden durch die Gegend zu ziehen, darf Hirschl sich ihnen anschließen. Die Grenzposten zu passieren wird nun schwieriger. Über den Fluss geht es in die Sowjetunion, später dann wieder zurück nach Polen, vorbei an Leichen und Massengräbern. Sie nehmen von den Toten was sie brauchen, und der Schwalbenmann schreckt nicht davor zurück, ebenfalls zu töten, um Anna zu schützen. Irgendwann geht Hirschl eigene Wege, die ihn geradewegs in den Tod führen. Auch um den Schwalbenmann steht es schlecht, denn seine Pillen sind ihm ausgegangen … .
Ein absolutes Lieblingsbuch, sowohl für jugendliche als auch für erwachsene Leser! Ich war total begeistert von dieser außergewöhnlichen Geschichte!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Hass gefällt mir"

Wenn Cyber-Mobbing eskaliert: "Hass gefällt mir"!

Johanna Nilsson, übersetzt von Maike Dörries
Hass gefällt mir
978-3-407-82099-0
Beltz & Gelberg Verlag
Alter: 14+

Jonna ist etwas unscheinbar und hat nicht viele Freunde. Sie lebt mit ihrer Mutter und deren neuem Freund Abbe in einer schäbigen Wohnung in einer miesen Gegend. Ihren Vater kennt sie nicht, und sie sehnt sich nach einer richtigen Familie. Sie ist ein wenig neidisch auf ihre beste Freundin Gloria. Die ist super hübsch mit ihren blonden Locken, etwas moppelig vielleicht, dafür aber vollbusig, während Jonna flach wie ein Brett ist. Die beiden Freundinnen sind gern für sich und gehören zu keiner Clique. Gloria ist, wie viele Mädchen aus ihrer Schule, in Robin verknallt. Der spielt für seine Eltern den braven Pfarrerssohn, doch er kann ein ziemliches Ekel sein. Er nimmt Glorias Freundschaftsanfrage auf Facebook nur unter der Bedingung an, dass sie ihm Oben-Ohne-Bilder schickt und verspricht hoch und heilig, sie für sich zu behalten. Es ist Sitte, dass die Schüler ihre Lehrer am Lucia-Tag in aller Frühe wecken. Sie gehen von Haus zu Haus und nach der Aktion landen sie bei einem der Mitschüler zuhause. Trotz früher Stunde feiern sie mit reichlich Alkohol und die Jungs fangen an, die Mädchen zu begrabschen. Jonna hat bald genug und geht, doch Gloria will noch bleiben. Robin zwingt sie dazu, ihm einen zu blasen, und die anderen stehen dabei, schauen zu und filmen. Gloria will das alles eigentlich nicht, doch sie will, dass Robin sie mag. Sie fühlt sich danach schrecklich. Robin stellt das Video und die freizügigen Fotos unter „Hass die Hure“ ins Netz, und schon bald hagelt es fiese Kommentare. Ein reger Chat entsteht. Gloria ist natürlich am Ende. Jonna will ihrer besten Freundin helfen und macht ein Foto von Robins nacktem Hintern, als ihm jemand beim Fußball das Trikot runter zieht und ruft „Hass die Hure 2“ ins Leben. Beide Gruppen schaukeln sich in ihrem Hass gegenseitig hoch, übertreffen sich mit Klicks und Likes. Gloria und Robin werden beide gemobbt und beschimpft. Gloria fängt (wieder) an sich zu ritzen. Sie lebt zwar in einem wunderschönen Haus in einer scheinbar perfekten Familie, um die Jonna sie beneidet, doch sie ist und war nie wirklich glücklich. Sie hat zwei kleine Schwestern, Zwillinge, die schrecklich süß sind und an Model- und Talentwettbewerben im ganzen Land teilnehmen, doch dadurch hat ihre Mutter so gut wie nie Zeit für Gloria. Nachdem Glorias Rache-Mobbing gegen Robin immer extremer wird, bereut Jonna ihre Aktion mit dem Foto. Sie findet das, was Gloria da tut nicht richtig. Als Robin in der Schultoilette übel gequält, im Klo untergetaucht und zusammengeschlagen wird, steht Jonna ihm bei. Die anderen sehen sie zusammen, und prompt entsteht eine neue Gruppe, in der alle Jonna hassen. Das extreme Cyber-Mobbing bleibt auch der Direktorin nicht verborgen. Sie schließt den Chatroom auf der Schulwebsite. Kein Problem für die Lästermäuler. Die eröffnen einfach anderswo einen Chat. Der richtet sich jetzt auch gegen die Schule. Auch hier werden die Posts immer extremer. Irgendwer meint, man solle die Schule occupieren, die Lehrer einschließen und Forderungen stellen gegen Noten, gegen die Schulpflicht überhaupt, alles irrationale Gedanken und Wünsche. Als der verrückte Plan dann wirklich in die Tat umgesetzt wird, kommt es zur Katastrophe. In der Schule bricht ein Feuer aus, und es gibt eine Massenpanik. Die Schüler gehen auf Jonna los. Gloria gelingt es, vor dem wütenden Mob aufs Dach zu flüchten. Da steht bereits Robin - und will springen … .
Hasslawine im Netz! Schon bald weiß man nicht mehr, wer hier Täter und wer Opfer ist.
Vielleicht ein wenig zu dramatisch geschildert, jedoch auf jeden Fall spannend zu lesen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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