Weg mit der Sonnenbrille: "Schau mir in die Augen, Audrey"!
Sophie
Kinsella, übersetzt von Anja Galic
Schau
mir in die Augen, Audrey
978-3-570-17148-6
cbj
Verlag
Alter:
12+
Die
vierzehnjährige Audrey leidet unter Angstattacken und Depressionen.
Was ist die Ursache? Etwas Schlimmes ist an ihrer alten Schule
vorgefallen, doch sie lässt den Leser über die Details im Unklaren.
Sie kann seitdem weder das Haus verlassen, noch jemandem in die Augen
sehen, nicht mal den Mitgliedern ihrer eigenen Familie, mit Ausnahme
ihres vierjährigen, knuffeligen Bruders Felix. Obwohl sie eindeutig
große Probleme hat, richtet sich die Aufmerksamkeit ihrer Mutter
voll und ganz auf ihren älteren Bruder Frank. Der ist ihrer Meinung
nach computerspielsüchtig, und sie versucht, ihn für Sport,
Cello-Spielen, Charles Dickens, gesunde Ernährung, Brettspiele,
Mädchen und dergleichen zu begeistern. Sie hat einfach keinen
Schimmer, wie fünfzehnjährige Jungs ticken. Als alles nichts hilft,
greift sie zu drastischeren Maßnahmen, konfisziert das Netzkabel und
droht, den Computer aus dem Fenster zu werfen. Audrey dokumentiert
das chaotische Leben der Familie Turner mit ihrer Kamera, die
übermotivierte Mutter, den stillen und etwas antriebslosen
Steuerberater-Vater, bei dem allerdings ab und an noch der Rockstar
aus der Studentenband durchkommt, und ihre Brüder. Ihre Therapeutin
Sarah hatte ihr nahegelegt, auf diesem Weg mit ihrer Umwelt in
Kontakt zu treten. Erst soll sie nur „Mäuschen spielen“, später
aktiv zu Interviews etc. übergehen. Doch sie hat eine Todesangst
davor, auf Menschen zuzugehen, selbst mit der Kamera dazwischen. Sie
hat das Gefühl, festzustecken, obwohl Sarah von Besserungen spricht.
Dann begegnet sie Linus, Franks bestem Kumpel, der öfter zum Zocken
am PC (die Jungs trainieren für ein „wichtiges“ Turnier)
vorbeikommt. Linus ist gar nicht so übel. Obwohl Audrey erst einmal
die Flucht ergreift, kommen die beiden sich näher. Anfangs
kommunizieren sie per Zettel, und der kleine Felix darf Postbote
spielen, doch irgendwann reden sie von Angesicht zu Angesicht.
Audreys Mutter macht ihre Drohung war und wirft Franks geliebten
Computer tatsächlich aus dem Fenster, nachdem er trotz Verbot die
Nächte durchgespielt hat. Audrey befürchtet, dass Linus jetzt nicht
mehr vorbeikommen wird. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und
schreibt ihm eine SMS. Er schlägt vor, sich bei Starbucks zu
treffen. Sie schafft es zwar irgendwie dorthin, und das Treffen läuft
ganz gut, doch dann bekommt sie einen Nervenzusammenbruch und
flüchtet. Linus macht sich Vorwürfe. Er denkt, es sei seine Schuld.
Doch dann geht es für die beiden aufwärts. Erst berühren sie sich
nur mit den Fußspitzen, dann schließlich mit den Lippen. Nach dem
Kuss ist Audrey derart euphorisch, dass sie ihre Medikamente absetzt.
Linus tut ihr gut. Er bringt sie dazu, mit anderen Menschen in
Kontakt zu treten, indem er ihr kleine Aufgaben stellt, z.B. muss sie
einen Typen bei Starbucks fragen, ob er hier WLAN hat. Audrey nimmt
wieder Kontakt zu ihrer ehemals besten Freundin Natalie auf, doch die
scheint sie für eine durchgeknallte Irre zu halten und den
hanebüchenen Geschichten zu glauben, Audrey habe sich die Augen
ausgestochen etc.. Ihr Bruder Frank interessiert sich plötzlich fürs
Kochen, nachdem er für eine Wohltätigkeitsveranstaltung einem
Sternekoch beim Gemüse schnippeln assistieren durfte. Die Mutter ist
erfreut. Obwohl ihre Eltern und ihre Therapeutin dagegen sind, will
Audrey sich mit Izzy, einer ihrer ehemaligen „Peinigerinnen“
treffen. Ob das wirklich so eine gute Idee ist?
Ich
war angenehm überrascht! Bei dieser Autorin, die sonst
„Lustige-Frauen-Romane“ schreibt, hatte ich mit dem größten
Kitsch gerechnet, aber es hat mir total gut gefallen!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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