Normal ist langweilig: "Das Zebra unterm Bett"!
Markus
Orths & Kerstin Meyer
Das
Zebra unterm Bett
978-3-89565-310-0
Moritz
Verlag
Alter:
6+ (Erstleser)
Die
kleine Hanna staunt nicht schlecht, als sie eines Morgens ein
sprechendes Zebra unter ihrem Bett findet. Bräuninger, so heißt das
Zebra, kann nicht nur sprechen, sondern auch klettern und frisst viel
lieber Nutella-Brote als Gras. Als Bräuninger Hanna zur Schule
begleiten will, ist sie begeistert. Sie ist nämlich gerade erst neu
in die Stadt gezogen und hat noch keine Freunde. Dazu kommt, dass
Hannas Familie ein klein wenig anders ist. Statt einer Mama und einem
Papa, hat Hanna zwei schwule Papas, Papa Paul und Papa Konrad. Manche
Leute finden das ein bisschen komisch, aber Hanna findet ihre Papas
„homosensationell“. Das Zebra sorgt in der Schule natürlich für
Aufregung, zumal es am Unterricht teilnehmen will. Lehrerin Frau
Jeremias schlägt erst einmal in ihrem Schulrechtbuch nach, ob Zebras
in die Schule dürfen. Als sie dort nicht fündig wird, holt sie
Schuldirektor Dr. Flausch, der sie für verrückt hält, bis er
Bräuninger mit eigenen Augen sieht. Dr. Flausch duldet kein Zebra in
der Schule, weil das nicht „normal“ ist. Außerdem muss man, um
in die Schule zu gehen, sprechen, lesen und schreiben können, sich
mit Erdkunde auskennen und Turnen können. Bräuninger beweist, dass
er das alles kann, sogar sehr gut kann. Doch der Direktor will ihn
noch immer nicht in der Schule haben. Er meint, Bräuninger sei
überqualifiziert für die 2. Klasse. Die Kinder, vor allem Hanna,
setzen sich für Bräuninger ein, und sogar Frau Jeremias meint, man
könne doch mal eine Ausnahme machen, und Bräuninger als
Austauschschüler aus Afrika betrachten. Zähneknirschend zieht der
Direktor ab. Die Kinder haben den tollsten Schultag ihres Lebens. Es
macht viel mehr Spaß, auf Bräuningers weiße Streifen zu schreiben,
als an die Tafel. Beim Turnen fungiert Bräuninger als Bock, und die
Kinder springen über seinen Rücken. Außerdem verlangt er, dass ein
neues Schulfach namens „Träumen“ eingeführt wird, denn Zeit zum
Träumen ist wichtig. Also erzählt er eine Geschichte, und die
Kinder machen eine tolle Fantasiereise. Doch dann platzt Direktor
Flausch ins Klassenzimmer, mit zwei Zoowärtern, die Stöcke mit
Schlingen dabei haben und Bräuninger mitnehmen. Der Direktor
triumphiert. „So.“, meint er. „Jetzt ist es weg, das komische
Biest!“ Hanna meint, dass Bräuninger kein komisches Biest, sondern
einfach Bräuninger ist. Warum kann der Direktor das nicht einfach
akzeptieren? Plötzlich setzt sich der nette Helge neben Hanna. Hanna
mag Helge und wäre gern mit ihm befreundet, aber bisher ergab sich
noch keine Gelegenheit für die beiden, sich näher kennenzulernen.
Jetzt hat Helge eine tolle Idee, und Hanna lädt ihn zu sich
nachhause ein. Gemeinsam schmieden sie Pläne, wie man Bräuninger
aus dem Zoo befreien könnte … .
Gewöhnlich
bespreche ich ja Jugendbücher und keine Erstlesebücher, doch dieses
hier hat es mir einfach angetan. Ich fand die Geschichte so witzig
und überraschend tiefgründig für so ein dünnes Buch. Schließlich
geht es vor allem um Freundschaft und Toleranz. Außerdem hebt sich
die Erstlese-Reihe vom Moritz Verlag klar von den anderen, typischen
Erstlese-Büchern ab, und ich kann sie wirklich sehr empfehlen. Die
Geschichte vom „Zebra unterm Bett“ habe ich kürzlich bei einer
Bücherkoffer-Übergabe in der Buchhandlung einer Gruppe von über 60
Erstklässlern vorgelesen, und sie kam sehr gut an.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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