Anna
Woltz, übersetzt von Andrea Kluitmann
Meine
wunderbar seltsame Woche mit Tess
978-3-551-55099-6
Carlsen
Verlag
Alter:
10+
Die
Ferien auf der Insel Texel fangen nicht so toll an für den
zehnjährigen Samuel. Es ist Anfang Mai und noch recht kühl, sein
älterer Bruder Jorre fällt am Strand in eine Kuhle und bricht sich
den Fuß, und grasende Schafe scheinen der touristische Höhepunkt
des Insellebens zu sein. Doch dann lernt er die elfjährige Tess
kennen. Ihre Mutter ist Sprechstundenhilfe bei dem Arzt, der Jorre
behandelt. Tess ist schon etwas seltsam. Die beiden Kinder helfen
spontan einem alten, traurigen Nachbarn bei der Beerdigung seines
Kanarienvogels Remus. Außerdem bittet Tess Samuel, mit ihr Wiener
Walzer auf dem Parkplatz zu tanzen und fragt ihn, ob er Trompete
spielt oder schon mal einen Schnitzkurs besucht hat. Bald erfährt
er, was dahinter steckt. Tess hat eine Mission. Sie kennt ihren Vater
nicht. Ihre Eltern waren auf Weltreise, haben sich dann aber
getrennt, und er erfuhr nie von Tess. Ihre Mutter wollte ihr nicht
mal seinen Namen verraten, aber durch ein altes Fotoalbum hat sie ihn
trotzdem herausgefunden und Hugo Faber gegoogelt. Von seiner
Facebook-Seite kennt sie all seine Hobbys und Interessen. Dann hat
sie ihn und seine Freundin Elise mit einem Trick auf die Insel
gelockt. Sie wohnen im Ferienhaus von Tess Mutter, die nichts davon
weiß, und glauben, den Aufenthalt gewonnen zu haben. So will Tess
ihren Vater erst mal unauffällig beschnuppern. Zunächst ist sie
enttäuscht, weil sie gar nichts fühlt, als sie ihn sieht. Er trägt
alberne T-Shirts und sieht kein bisschen wie ein Vater aus. Da
Samuels Bruder seinen Fuß hochlegen und sich schonen muss, verbringt
Samuel viel Zeit mit Tess. Jorre ärgert ihn immer nur und nennt ihn
Professor, weil er immer so viel nachdenkt. Tess ist manchmal aber
auch nicht gerade nett und lässt ihn einmal einfach
mutterseelenallein in den Dünen stehen. Als er mit seiner Mutter in
der Stadt Fahrräder ausleihen will, kommt es zu einem unfreiwilligen
Wiedersehen, und schon ist er mit Tess und einem Picknickkorb
unterwegs zu ihrem Vater. Der erkennt den Korb wieder, doch Samuel
hilft Tess, sich raus zureden, von wegen Allerweltskorb und so.
Samuel macht sich oft Gedanken über den Tod. Der Vater einer
Freundin ist kürzlich gestorben, und die Beerdigung geht ihm immer
noch durch den Kopf. Er denkt, wenn er jetzt schon immer viel allein
ist, ist die Trauer nachher nicht so schlimm. Denn je weniger Freunde
man hat, auf desto weniger Beerdigungen muss man später gehen. Er
grübelt auch oft darüber nach, wie sich der letzte Dinosaurier vor
dem Aussterben gefühlt haben muss. Tess und der alte Nachbar mit dem
Vogel, bzw. jetzt ohne, sagen ihm, wie dumm das ist. Tess hat eine
Schnitzeljagd für Hugo organisiert, die total auf ihn und seine
Hobbys abgestimmt ist, doch dann verletzt Tess ihren Vater
versehentlich beim Schnitzen mit dem Messer. Die Hand muss genäht
werden, aber wie sollen sie ihn an Tess Mutter vorbei zum Arzt
schaffen? Samuel muss die Mutter mit einem Trick ablenken. Tess
entschließt sich, Hugo bei einem Strandspaziergang alles zu sagen,
doch dann lässt der unbeabsichtigt einen fiesen Kommentar über
Kinder fallen. Er meint, es sei gut, dass er keine hätte. Tess ist
verletzt und gekränkt und sagt nun doch nichts. Hugo reist ab und
will die Insel verlassen. Das kann Samuel nicht zulassen und fängt
ihn an der Fähre ab. Wenn Tess ihrem Vater schon nicht die Wahrheit
sagt, muss er das eben tun. Wie wird Hugo wohl auf die plötzliche
Vaterschaft reagieren?
Eine
wunderschöne Sommer- und Freundschaftsgeschichte! Einerseits
locker-leicht, andererseits voller tiefgründiger Gedanken über
Leben und Tod!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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