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Mittwoch, 17. Juni 2015

"Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess"

Vater gesucht: "Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess"!

Anna Woltz, übersetzt von Andrea Kluitmann
Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess
978-3-551-55099-6
Carlsen Verlag
Alter: 10+

Die Ferien auf der Insel Texel fangen nicht so toll an für den zehnjährigen Samuel. Es ist Anfang Mai und noch recht kühl, sein älterer Bruder Jorre fällt am Strand in eine Kuhle und bricht sich den Fuß, und grasende Schafe scheinen der touristische Höhepunkt des Insellebens zu sein. Doch dann lernt er die elfjährige Tess kennen. Ihre Mutter ist Sprechstundenhilfe bei dem Arzt, der Jorre behandelt. Tess ist schon etwas seltsam. Die beiden Kinder helfen spontan einem alten, traurigen Nachbarn bei der Beerdigung seines Kanarienvogels Remus. Außerdem bittet Tess Samuel, mit ihr Wiener Walzer auf dem Parkplatz zu tanzen und fragt ihn, ob er Trompete spielt oder schon mal einen Schnitzkurs besucht hat. Bald erfährt er, was dahinter steckt. Tess hat eine Mission. Sie kennt ihren Vater nicht. Ihre Eltern waren auf Weltreise, haben sich dann aber getrennt, und er erfuhr nie von Tess. Ihre Mutter wollte ihr nicht mal seinen Namen verraten, aber durch ein altes Fotoalbum hat sie ihn trotzdem herausgefunden und Hugo Faber gegoogelt. Von seiner Facebook-Seite kennt sie all seine Hobbys und Interessen. Dann hat sie ihn und seine Freundin Elise mit einem Trick auf die Insel gelockt. Sie wohnen im Ferienhaus von Tess Mutter, die nichts davon weiß, und glauben, den Aufenthalt gewonnen zu haben. So will Tess ihren Vater erst mal unauffällig beschnuppern. Zunächst ist sie enttäuscht, weil sie gar nichts fühlt, als sie ihn sieht. Er trägt alberne T-Shirts und sieht kein bisschen wie ein Vater aus. Da Samuels Bruder seinen Fuß hochlegen und sich schonen muss, verbringt Samuel viel Zeit mit Tess. Jorre ärgert ihn immer nur und nennt ihn Professor, weil er immer so viel nachdenkt. Tess ist manchmal aber auch nicht gerade nett und lässt ihn einmal einfach mutterseelenallein in den Dünen stehen. Als er mit seiner Mutter in der Stadt Fahrräder ausleihen will, kommt es zu einem unfreiwilligen Wiedersehen, und schon ist er mit Tess und einem Picknickkorb unterwegs zu ihrem Vater. Der erkennt den Korb wieder, doch Samuel hilft Tess, sich raus zureden, von wegen Allerweltskorb und so. Samuel macht sich oft Gedanken über den Tod. Der Vater einer Freundin ist kürzlich gestorben, und die Beerdigung geht ihm immer noch durch den Kopf. Er denkt, wenn er jetzt schon immer viel allein ist, ist die Trauer nachher nicht so schlimm. Denn je weniger Freunde man hat, auf desto weniger Beerdigungen muss man später gehen. Er grübelt auch oft darüber nach, wie sich der letzte Dinosaurier vor dem Aussterben gefühlt haben muss. Tess und der alte Nachbar mit dem Vogel, bzw. jetzt ohne, sagen ihm, wie dumm das ist. Tess hat eine Schnitzeljagd für Hugo organisiert, die total auf ihn und seine Hobbys abgestimmt ist, doch dann verletzt Tess ihren Vater versehentlich beim Schnitzen mit dem Messer. Die Hand muss genäht werden, aber wie sollen sie ihn an Tess Mutter vorbei zum Arzt schaffen? Samuel muss die Mutter mit einem Trick ablenken. Tess entschließt sich, Hugo bei einem Strandspaziergang alles zu sagen, doch dann lässt der unbeabsichtigt einen fiesen Kommentar über Kinder fallen. Er meint, es sei gut, dass er keine hätte. Tess ist verletzt und gekränkt und sagt nun doch nichts. Hugo reist ab und will die Insel verlassen. Das kann Samuel nicht zulassen und fängt ihn an der Fähre ab. Wenn Tess ihrem Vater schon nicht die Wahrheit sagt, muss er das eben tun. Wie wird Hugo wohl auf die plötzliche Vaterschaft reagieren?
Eine wunderschöne Sommer- und Freundschaftsgeschichte! Einerseits locker-leicht, andererseits voller tiefgründiger Gedanken über Leben und Tod!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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