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Mittwoch, 10. Juni 2015

"Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen"

Auf der Suche nach der Wahrheit: "Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen"!

Susan Juby, übersetzt von Eva Müller-Hierteis
Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
978-3-570-15998-9
cbj Verlag
Alter: 12+

Normandy schreibt für die Schule ein Essay (mit massenhaft Fußnoten) und erzählt darin von ihrem Leben. Sie besucht die 11. Klasse der Akademie für Kunst und angewandtes Design. Normandys beste Freunde sind die hübsche Dusk und Neil. Dusks Eltern sind unzufrieden, weil sie Künstlerin werden will und keine Ärztin. Neil malt (hauptsächlich Frauen) und fährt auf seltsame 70er Jahre Mode ab. Am 1. Schultag nach den Ferien stellen sie fest, dass Klassenkameradin Aimee sich Nase und Brüste hat machen lassen. Neil fragt sie ganz offen danach. Die Wahrheitskommission ist geboren! Einer muss jetzt jede Woche jemandem eine Frage nach der Wahrheit stellen, z.b. der Schulsekretärin Dekker. Alle, auch die Lehrer, haben Angst vor der mürrischen Frau im Poncho. Dusk fragt sie, ob sie Schüler und Lehrer wirklich hasst. Nein, ist nur immer in Sorge um die Strauße, die sie züchtet. Dann fragt Neil Tyler, der alle Mädchen abblitzen lässt, ob er schwul ist. Als nächstes ist Protestkünstlerin Zinnia an der Reihe, die einen „Schlampenmarsch“ organisiert. Aber warum eigentlich? Um dagegen zu demonstrieren, dass Mädchen, die sich freizügig kleiden, sexuell belästigt werden. Ihre Schwester zog im Internet blank und wurde dafür übel gemobbt. Das führt dazu, dass die halbe Schule sich auf der Demo auszieht, sogar ein paar Lehrer. Nächstes Zielobjekt auf dem Feldzug zur Wahrheit ist die chronische Lügnerin Lisette. Die kann einfach nicht sie selbst sein. An einem Tag ist sie eine Lesbe, am nächsten stammt sie plötzlich von den Ureinwohnern ab. Normandy soll nun herausfinden, was an dem „Indianerding“ dran ist. Sie will sie auf Facebook fragen, aber kneift dann, was einen Streit in der Kommission nach sich zieht, denn sie hat als Einzige noch niemand gefragt. Sie macht sich Gedanken über die Wahrheitskommission: Ein Philosophisches Experiment oder einfach nur Klatsch und Tratsch? Die Kommission ist mittlerweile berühmt an der Schule, doch sie nehmen keine „Auftragsarbeiten“ an und geben auch keine Geheimnisse weiter. Normandy wird von einem Lehrer nahegelegt, die einzige wichtige Wahrheit sei die Wahrheit über einen selbst! Doch sie sucht sich lieber ein neues „Opfer“. Nimmt Brian tatsächlich Drogen? Die Wahrheit ist wie ein Rausch. Sie fragt dann die Sportlerin Prema nach ihrem Liebeskummer und den kursierenden Gerüchten über eine verzwickte Dreiecksgeschichte, bekommt aber eine wütende Abfuhr. Sie solle in Sachen Wahrheit wegen ihrer Schwester mal vor der eigenen Tür kehren. Das ist auch das eigentliche Hauptthema des Buches: die ältere Schwester! Keira, berühmt für ihre Graphic Novels „Diana-Choniken“, ging früher auf die gleiche Schule. Sie ist eine verpeilte, etwas überirdische Künstlerin und hat ein großes Geheimnis. Eines Tages verließ sie das College und kam nachhause zurück. Seitdem schreibt und lebt sie im Wandschrank. In den Geschichten über das magische Reich Vermeer kommen ihre Familienmitglieder nicht sehr schmeichelhaft rüber. Normandy z.b. ist das Vorbild der fetten Flandern, auch Flunder genannt. Keira kommt eines Abends zu Normandy ins Bett und vertraut ihr Stück für Stück ihr Geheimnis an. Die Eltern ignorieren, dass Keira Probleme hat, selbst als sie tagelang verschwunden und danach kaum ansprechbar ist. Normandy findet schließlich ihr Skizzenbuch und erfährt so die Wahrheit über das, was zwischen Keira und ihrem Dozenten vorgefallen ist. Sie will ihrer Schwester helfen, doch dann kommt alles anders!
Eine faszinierende Geschichte über Wahrheit und Lüge, mit einem total überraschenden Ende! Damit hätte ich echt nicht gerechnet! (Nur die Fußnoten sind ein bisschen nervig.)
Viel Spaß beim Lesen!!!

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