Auf der Suche nach der Wahrheit: "Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen"!
Susan
Juby, übersetzt von Eva Müller-Hierteis
Der Tag,
als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
978-3-570-15998-9
cbj
Verlag
Alter:
12+
Normandy
schreibt für die Schule ein Essay (mit massenhaft Fußnoten) und
erzählt darin von ihrem Leben. Sie besucht die 11. Klasse der
Akademie für Kunst und angewandtes Design. Normandys beste Freunde
sind die hübsche Dusk und Neil. Dusks Eltern sind unzufrieden, weil
sie Künstlerin werden will und keine Ärztin. Neil malt
(hauptsächlich Frauen) und fährt auf seltsame 70er Jahre Mode ab.
Am 1. Schultag nach den Ferien stellen sie fest, dass
Klassenkameradin Aimee sich Nase und Brüste hat machen lassen. Neil
fragt sie ganz offen danach. Die Wahrheitskommission ist geboren!
Einer muss jetzt jede Woche jemandem eine Frage nach der Wahrheit
stellen, z.b. der Schulsekretärin Dekker. Alle, auch die Lehrer,
haben Angst vor der mürrischen Frau im Poncho. Dusk fragt sie, ob
sie Schüler und Lehrer wirklich hasst. Nein, ist nur immer in Sorge
um die Strauße, die sie züchtet. Dann fragt Neil Tyler, der alle
Mädchen abblitzen lässt, ob er schwul ist. Als nächstes ist
Protestkünstlerin Zinnia an der Reihe, die einen „Schlampenmarsch“
organisiert. Aber warum eigentlich? Um dagegen zu demonstrieren, dass
Mädchen, die sich freizügig kleiden, sexuell belästigt werden.
Ihre Schwester zog im Internet blank und wurde dafür übel gemobbt.
Das führt dazu, dass die halbe Schule sich auf der Demo auszieht,
sogar ein paar Lehrer. Nächstes Zielobjekt auf dem Feldzug zur
Wahrheit ist die chronische Lügnerin Lisette. Die kann einfach nicht
sie selbst sein. An einem Tag ist sie eine Lesbe, am nächsten stammt
sie plötzlich von den Ureinwohnern ab. Normandy soll nun
herausfinden, was an dem „Indianerding“ dran ist. Sie will sie
auf Facebook fragen, aber kneift dann, was einen Streit in der
Kommission nach sich zieht, denn sie hat als Einzige noch niemand
gefragt. Sie macht sich Gedanken über die Wahrheitskommission: Ein
Philosophisches Experiment oder einfach nur Klatsch und Tratsch? Die
Kommission ist mittlerweile berühmt an der Schule, doch sie nehmen
keine „Auftragsarbeiten“ an und geben auch keine Geheimnisse
weiter. Normandy wird von einem Lehrer nahegelegt, die einzige
wichtige Wahrheit sei die Wahrheit über einen selbst! Doch sie sucht
sich lieber ein neues „Opfer“. Nimmt Brian tatsächlich Drogen?
Die Wahrheit ist wie ein Rausch. Sie fragt dann die Sportlerin Prema
nach ihrem Liebeskummer und den kursierenden Gerüchten über eine
verzwickte Dreiecksgeschichte, bekommt aber eine wütende Abfuhr. Sie
solle in Sachen Wahrheit wegen ihrer Schwester mal vor der eigenen
Tür kehren. Das ist auch das eigentliche Hauptthema des Buches: die
ältere Schwester! Keira, berühmt für ihre Graphic Novels
„Diana-Choniken“, ging früher auf die gleiche Schule. Sie ist
eine verpeilte, etwas überirdische Künstlerin und hat ein großes
Geheimnis. Eines Tages verließ sie das College und kam nachhause
zurück. Seitdem schreibt und lebt sie im Wandschrank. In den
Geschichten über das magische Reich Vermeer kommen ihre
Familienmitglieder nicht sehr schmeichelhaft rüber. Normandy z.b.
ist das Vorbild der fetten Flandern, auch Flunder genannt. Keira
kommt eines Abends zu Normandy ins Bett und vertraut ihr Stück für
Stück ihr Geheimnis an. Die Eltern ignorieren, dass Keira Probleme
hat, selbst als sie tagelang verschwunden und danach kaum ansprechbar
ist. Normandy findet schließlich ihr Skizzenbuch und erfährt so die
Wahrheit über das, was zwischen Keira und ihrem Dozenten vorgefallen
ist. Sie will ihrer Schwester helfen, doch dann kommt alles anders!
Eine
faszinierende Geschichte über Wahrheit und Lüge, mit einem total
überraschenden Ende! Damit hätte ich echt nicht gerechnet! (Nur die
Fußnoten sind ein bisschen nervig.)
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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