Pechvogel oder Superheld?: "Rupert Rau, Super-GAU"!
Michael
Gerard Bauer, übersetzt von Ute Mihr
Rupert
Rau, Super-GAU
978-3-423-64009-1
dtv
Verlag (Reihe Hanser)
Alter:
9+
Es ist so eine Sache mit
den Spitznamen. Leider kann man sie sich nicht selbst aussuchen, und
da sie oft von Leuten kommen, die einen nicht wirklich leiden können,
können sie auch ziemlich fies sein. Davon kann Rupert Rau ein Lied
singen. Er ist eigentlich ein ganz normaler Junge. In seiner Klasse
ist er mittelmäßig beliebt und den Lehrern fällt er nur unangenehm
auf, wenn er mal wieder überhaupt nicht zuhört. Was kann er denn
dafür, dass er lieber Superheldencomics über „Archie Achtung
Amber“ zeichnet, statt dem langweiligen Unterricht zu folgen?
Obwohl er mehrmals ermahnt wird, schweift er immer wieder zu seinem
Helden, der in üblen Schwierigkeiten steckt, ab, statt dem Lehrer
zuzuhören. Als dieser dann vom Aussterben der Dinosaurier und von
gefährdeten Arten spricht und dabei das Wort „Super-GAU“ fällt,
denkt Rupert, er hätte seinen Namen gehört, springt auf und
beteuert, aufmerksam zugehört zu haben. Alle lachen. Ab jetzt ist er
„Rupert Rau, Super-GAU“! Egal was er tut, alles wird mit seinem
neuen Spitznamen kommentiert. Ob Ketchup-Unfall beim Mittagessen oder
einem einzigen Fehler beim Rechtschreib-Test, plötzlich ist alles
ein „Super-GAU“. Rupert möchte diesen Namen schnellst möglichst
wieder loswerden. Im Gegensatz zu seinem besten Freund, der mit
seinem Spitznamen „Puff-Puff“ wunderbar leben kann, hält es
Rupert keine Sekunde mehr als „Super-GAU“ aus. Doch wie soll er
das hinkriegen? Klar ist, dass er etwas richtig Tolles machen muss,
damit die anderen den blöden „Super-GAU“ endlich vergessen. Zum
Glück sorgt erst mal die Neue in der Klasse für Ablenkung. Das
schüchterne Flüchtlingsmädchen Aasha Alsufi aus Somalia wird von
ihren Mitschülern herzlich aufgenommen, aber niemand gelingt es, sie
zum Lächeln oder gar zum Lachen zu bringen. Immer wirkt sie verwirrt
oder ängstlich. Rupert überlegt, bei einem Wettbewerb in Richtung
„Jugend Forscht“ anzutreten, doch mit welchem Projekt? Welches
Projekt könnte wohl gegen das Kunstwerk aus Meerschweinchenkötteln,
das sein Kumpel einzureichen gedenkt, bestehen? Rupert verwirft die
Idee und beschließt, stattdessen den Schwimmwettkampf zu gewinnen,
was mit seiner ultra-coolen, neuen Badehose doch wohl kein Problem
sein wird. Außerdem trainiert er hart. Dummerweise zieht er vor
lauter Aufregung am Tag des Wettkampfes statt der Badehose eine
peinliche Teddybären-Schlafanzugs-Shorts an. Und es kommt, wie es
kommen musste: „Super-GAU“!!! Völlig niedergeschlagen sitzt
Rupert allein im Klassenzimmer. Da kommt Aasha herein und Rupert
klagt ihr sein Leid. Es stellt sich heraus, dass sie Geschichten mag
und dann geschieht ein kleines Wunder … .
Ein Buch für Fans von
„Greg“ und Co.. Leider geht durch die Übersetzung ziemlich viel
von dem Witz verloren. Im Original heißt es nämlich „Eric Vale –
Epic Fail“. Trotzdem ist die Geschichte sehr lustig, und ich konnte
auch mit dem armen Rupert mitfühlen. Schließlich war ich in der
Schule eine Zeit lang „Der Bottich“. O.k., ich war ein Pummel,
aber ich fand das damals ziemlich fies. Wenn Euch der Autor bekannt
vorkommt, liegt das vielleicht daran, dass aus seiner Feder auch die
berühmten „Ismael“-Geschichten sowie der preisgekrönte „Running
Man“ stammen.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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