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Mittwoch, 15. April 2015

"Niemand liebt November"

November ist auf der Suche: "Niemand liebt November"!

Antonia Michaelis
Niemand liebt November
978-3-7891-4295-6
Oetinger Verlag
Alter: 16+

Die siebzehnjährige November Lark (oder Amber, wie sie alle nennen) lebt auf der Straße, bzw. derzeit in einem Hausflur. Eine alte Dame, der sie was von einem Schulprojekt erzählt, lässt sie ab und zu in ihre Wohnung. Die Frau hat Schwierigkeiten mit ihrem Gedächtnis, denn überall kleben Zettel: Herd aus? Boiler aus? Fenster zu? Sie hat auch jemanden verloren, genau wie Amber. Die sucht nämlich verzweifelt nach ihren Eltern, Wolf und Lenja, die vor Jahren kurz vor Ambers 6. Geburtstag spurlos verschwanden. Sie wurde wenig später von der Polizei aufgegriffen, als sie einfach in einen Zug gestiegen und losgefahren war. Seitdem lebte sie bei diversen Pflegeeltern und in Heimen. Aus ihrem letztem Zuhause, einer betreuten WG, ist sie abgehauen. Ambers beste Freundin, die sie schon ihr Leben lang begleitet, ist eine namenlose Katze. Sie spricht mit der Katze, und die antwortet. Amber sieht immer wieder einen lesenden Jungen in einem hell erleuchtetem gelben Iglu-Zelt im Hinterhof, doch immer wenn sie sich ihm nähert, verschwindet er mitsamt dem Zelt spurlos. Die Spur auf der Suche nach ihren Eltern, führt Amber in die Kneipe „Bottled“. Die Adresse stand auf einer Streichholzschachtel. Hat ihr Vater hier gearbeitet? Es heißt, er ging vor 11 Jahren dort rein und kam nie wieder raus. Und ihre Mutter? Der Wirt des „Bottled“, Katja (ja ein Kerl, lange Geschichte), der ein Tattoo mit dem Namen Katja trägt, ist nett und Amber mag ihn auf Anhieb. Er nimmt sie ein wenig unter seine Fittiche, und sie beginnt dort zu arbeiten. Nebenbei hat sie jede Menge Sex, meist gegen Geld, und schiebt mit einem Typen ziemlich heftige SM-Nummern. Sie nennt sich beim Sex „Lucy“ und sagt, sie sei 21, schminkt sich stark und donnert sich auf, verkleidet sich. Nach Amber wird gesucht, aber nach Lucy nicht. Sie trinkt zu viel und isst zu wenig, stürzt immer weiter ab und merkt nicht, dass sie langsam kaputt geht. Sie sehnt sich verzweifelt nach Liebe. Seit einiger Zeit bekommt sie Drohbotschaften. Wer steckt dahinter? Außerdem taucht der geheimnisvolle lesende Junge immer wieder auf. Sie meint, ihn von früher zu kennen. Hat er nicht ihrer Katze damals im Kinderheim das Leben gerettet? Bei der Elternsuche gibt es wage Hinweise, und seltsame Zufälle scheinen sie schließlich zu ihnen zu führen. Ihr Vater Wolf hat wohl in einem Physiotherapiezentrum namens „Lichtblau“ gearbeitet. Das ermutigt sie zu weitere Recherchen. Es muss sich doch jemand an den Mann mit den heilenden Händen erinnern. Doch die Spur führt weiter zu einer Adresse, die es nicht zu geben scheint. Wolf lebte dort unter dem Namen Stefan Wagner. Bei ihren Nachforschungen geht Amber auf einem Dampfer über Bord. Sie wird richtig krank, und Katja pflegt sie. Er ist es auch, der eine Spur zu Ambers Mutter durch eine Kontaktanzeige findet. Amber erhält weitere Drohbriefe. Aus Angst will sie sich mit Sex eine Pistole kaufen, um sich zu schützen. Daher stürzt sie sich immer mehr in eine zerstörerische Beziehung, lässt sich schlagen, fesseln und würgen. Dann wird sie schwanger … . Wird sie ihre Eltern letztendlich finden? Und was ist mit dem Jungen aus dem Zelt mit dem rotem Pullover, den sie Jan nennt, und den niemand sonst sehen kann?
Eine ziemlich wirre Story! Was ist nun wirklich und was existiert nur in Novembers Einbildung? Teilweise zieht sich die Geschichte, und die Sexszenen waren mir für ein Jugendbuch etwas heftig. Das Ende war dann total unglaubwürdig. Sprachlich super, eben typisch Michaelis (auch wieder mit tollen Gedichten), aber der Rest hat mich jetzt nicht so angemacht.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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