Die Sommerferien sind vorbei. Ab jetzt heißt es: "Back to School!"
Die Schule spielt daher eine große Rolle in den Büchern, die ich für heute ausgewählt habe.
Los geht es mit dem brandneuen Mats Wahl: "Wie ein flammender Schrei"!
Mats Wahl, übersetzt von
Angelika Kutsch
Wie ein flammender Schrei
978-3-446-24640-9
Hanser Verlag
Alter: 13+
Ellen ist neu in der 8.
Klasse der Branting-Schule. Eine Gruppe Schüler, Nicko und seine
Kumpels Daniel, Peter und Robin, terrorisieren dort ihre Mitschüler
und die Lehrer. Sie erscheinen entweder gar nicht in Unterricht oder
stören ihn nur. Sie verprügeln, bedrohen, betatschen … . Ihr
Lieblingsopfer in Ellens Klasse ist Gustav. Außerdem erpressen sie
jüngere Mitschüler, damit die den Feueralarm für sie auslösen.
Ellen musste mit ihrer Mutter umziehen, weil diese Alkoholikerin ist
und die Miete nicht bezahlt hat. Auch in der neuen Wohnung rückt
ihnen gleich das Sozialamt auf die Pelle. Die Mutter hat keinen Job.
Die Kartons sind noch nicht ausgepackt. Ellens Opa ist Pfarrer und
mischt sich ebenfalls ein. Die Mutter soll einen Entzug machen und er
würde so lange auf Ellen aufpassen. Ellen zeichnet gern Vögel.
Schlangenvogel, so würde sie gerne heißen. Mona, aus ihrer Klasse,
will, dass Ellen in ihrer Girl-Band mitspielt, doch sie hat nicht
wirklich Lust. Sie schwänzt gleich am ersten Tag die Schule und
lernt den Außenseiter Max kennen, dessen Mutter Putzfrau ist und der
gern Schach spielt. Er verspricht, es auch ihr beizubringen. In der
Schule herrschen weiterhin die vier Jungs in Kapuzen. Lehrerin Frau
Lindqvist ist machtlos. Die neue Rektorin, Yvonne Kreon, versucht, die
Situation in den Griff zu bekommen, ein unrealistischer Plan. Es gibt
eine Lehrerkonferenz, aufgrund der negative Presse. Nach Weihnachten
sollen Kameras montiert werden. Das Unternehmen Pädkon hat eine
verheerende Statistik über die Schule erstellt. Die Liste reicht von
„derbe Sprache“ über „Diebstahl“ bis zu „schwere sexuelle
Belästigung“. Die Lehrer haben dafür Fragebögen ausgefüllt. Das
passt der neuen Rektorin gar nicht. Sie sagt, der Auftrag sei beendet
und schickt die Frau von Pädkon weg. Ellen lernt Max Bruder Douglas
kennen, der schon studiert und sehr gut aussieht. Max sagt, er sei
schwul, damit Ellen nicht auf dumme Gedanken kommt. Er mag sie
nämlich sehr gern. Douglas begeistert sie für Theater erzählt ihr
von dem Stück Antigone, das sie bald aufführen. Nicko beklaut und
bedroht unterdessen seine Mutter: „Morgen krieg ich Geld für eine
neue Jacke, sonst polier ich dir die Fresse.“ Seine Mutter wehrt
sich nicht. In der Schule greift Peter Mona zwischen die Beine. Alle
anderen sehen nur zu, doch Ellen greift ein und kassiert dafür einen
Faustschlag. Daniel meint: Du bist tot! Die Rektorin spricht von
Veränderungen. Sie will die Schrankhalle neu streichen lassen und
stößt damit auf Desinteresse seitens der Schüler. Die würden sich
mehr über Klopapier in den Toiletten freuen. Das fehlt da nämlich
fast immer. Auf eine Klassensprecherwahl hat auch niemand Lust. Ellen
wartet bei später bei Douglas auf Max. Douglas kifft und backt und
sie spielen zusammen Klavier. Max ist eifersüchtig. Nicko verlangt
am nächsten Tag Schutzgeld von Ellen, um sie vor Peter und Daniel zu
schützen. Soll heißen, er bedroht sie! Donnerstags wird bald eine
TheaterAG stattfinden und Ellen will mitmachen. Max hat da leider
schon Schachclub. Ellen wird von Peter und Daniek sexuell belästigt.
Sie begrapschen sie und wollen wissen „wie feucht ihre Fotze“
sei. Ellen berichtet es Rektorin Kreon. Sie erzählt auch von Mona
und Nickos Schutzgelderpressung. Doch sie erzählt es weder ihrer
Mutter noch Opa. Den Opa besuchen sie am Wochenende, inklusive
Gottesdienst. Er wird zu Ellen ziehen, ins Wohnzimmer, weil er
schnarcht, und ihre Mutter wird in eine Klinik gehen. Ellen lässt
sich Haare kurz schneiden. Die fiesen Jungs hängen unterdessen vor
dem Einkaufzentrum ab und klauen mit einem Kanister und einem
Schlauch Benzin. Dabei reden sie über Mädchen und Sex und darüber,
wie sie die Schule abfackeln. Yvonne Kreons Eltern reden mit ihr über
die neue Stelle an dieser heruntergekommenen Schule und sind damit
gar nicht glücklich. Ellen hat Alpträume und der alte Lehrer
Erikson verteilt Fragebögen in seiner 9. Klasse. Er lässt eine
Statistik mit Diagrammen erstellen und tarnt das ganze als normale
Unterrichtsübung, da Kreon diese Maßnahme abgeblockt hat, weil eine
Umfrage zu teuer sei. Die Jungs verprügeln Max und Ellen, weil Ellen
sie verpetzt hat. Vom Regen durchnässt gehen sie zu Max und
schwänzen lieber die Schule. Wieder ist Lehrerkonferenz. Eine
schwangere Lehrerin hat Angst, Aufsicht in der Schrankhalle zu
machen. Neue Möbel für Schrankhalle scheinen Kreon wichtiger.
Erikson hat heimlich ans Ministerium geschrieben und Kreon ist sauer.
Bald soll in der Gegend eine Privatschule eröffnet werden. Sie
werden eine Menge Schüler dorthin verlieren. Auch Ellen und Max
wollen wechseln. 3-4 Lehrerstellen müssten dann gestrichen werden.
Das erste Treffen der TheaterAG findet im Keller der Schule statt.
Nicko und Freunde zünden die Schule an. Die Schüler der
Theatergruppe sind im Keller gefangen. Nur Ellen ist auf dem Weg in
Richtung Schulhof, um auf Max zu warten, der vom Schachclub zu ihnen
stoßen wollte. Aus dem Keller kommen Hilferufe per SMS: „Hier ist
so viel Rauch!“ … .
Mats Wahl schreibt
einfach genial! Seine Krimis mit Kommissar Fors habe ich geliebt und
auch dieses Buch ist spannend wie ein Krimi. Erschreckend realistisch
wird vom Alltag in einer schwedischen Schule erzählt, von der
Grausamkeit einer brutalen Schülergang, der Angst der Mitschüler
und der Hilflosigkeit der Lehrer und von Ellen, die mitten in dieses
Geschehen gerät.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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