Tobias Elsäßer
One – Die einzige
Chance
978-3-7373-6712-7
FischerSauerländer
Verlag
Alter: 12+
Samuel hat gerade sein
Abi gemacht und ist auf dem Weg nach Europa, um BWL zu studieren.
Bisher lebte er bei seinem Vater, einem wohlhabenden und viel
beschäftigten Geschäftsmann, in Hongkong. Dieses Leben will er nun
hinter sich lassen, packt seine Sachen und seinen betagten Kater
Badawi (der ist schon 18) ein und steigt ins Flugzeug. Er möchte zu
seiner Mutter nach London, vorher ein kurzer Zwischenstopp in
Deutschland. Doch sobald er in Frankfurt gelandet ist, läuft alles
schief. Die europäische Wirtschaft steckt tief in der Krise, Busse
und Bahnen fahren nicht, Benzin ist vielerorts ausverkauft, das
Handynetz streikt. Es herrscht ein ziemliches Chaos, es gibt
Studentenunruhen, Stromausfälle und eine Protestbewegung manipuliert
das Finanzsystem. Internetbekanntschaft Nina, bei der Samuel
übernachten wollte, ist unerreichbar, also versucht er sein Glück
bei einem alten Freund seines Vaters. In dessen Wohnung trifft er
jedoch nur eine Leiche an. Samuel flieht. Im Hilton sind Katzen nicht
erlaubt, eine andere Unterkunft findet er nicht. Er gerät in eine
Demo und wird von Polizisten verprügelt. Dann taucht auf einmal
Fabienne auf, die sich vorher am Flughafen mit ihm ein Taxi geteilt
hat. Fabienne ist irgendwie seltsam. Samuel erfährt, dass sie zu
einer Gruppe gehört, die die europäische Wirtschaft und ganze
Weltwirtschaft radikal umgestalten will. Auf der Basis des
Computerspiels „One“ wollen sie ein faires, neues System
erschaffen, in dem es Gerechtigkeit für alle gibt. Ob arm oder
reich, gebildet oder nicht, jeder verdient eine realistische Chance
voranzukommen. Sie wollen Integration statt Ausgrenzung und fordern
eine Sozialreform. Ein System, das Gewinn macht, indem es mit
Arbeitsplätzen und Menschenleben spekuliert, muss ihrer Meinung nach
gestürzt und die Karten völlig neu gemischt werden, sowohl in der
Wirtschaft als auch in der Politik und beim Bildungssystem. Reichtum
soll aus Mitgefühl umverteilt werden, ohne dass sich die Reichen
deshalb gleich groß einschränken müssen und die Gemeinschaft
entscheidet, wer in der Politik vorne steht. Samuel sieht die Sache
eher skeptisch und bezeichnet Fabienne und ihre Freunde als
Sozialisten. Die sehen sich jedoch eher als eine neue, bessere
Occupy-Bewegung. Im geheimen Hauptquartier in Berlin lernt Samuel den
Anführer Kyoti kennen, der versucht, Samuel von der Sache zu
überzeugen. Der will jedoch nur noch zu seinem Onkel Justus, der in
Berlin lebt, doch als er dort ankommt, ist der Onkel tot. Der nun als
Mörder gesuchte Samuel muss fliehen, mit Fabienne und Badawi im
Schlepptau. Bei einem Zwischenfall an einer Tankstelle wird Samuel
verletzt und sie verstecken sich in einer Hütte im Wald, wo Samuel
endlich das Geburtstagsgeschenk von seinem Vaters öffnet. Darin befindet
sich ein Buch und der Schlüssel zu einem Schließfach in Zürich.
Mit einem Motorrad machen sie sich auf den Weg dorthin, überqueren
illegal die Grenze und erreichen schließlich die Bank mit dem
Schließfach. Samuel fällt aus allen Wolken, als er erfährt, dass
das Spiel „One“ auf der Diplomarbeit seines Vaters basiert. Der
hat alles vorausgesehen, das geteilte Europa, die Bankenkrise … .
Fabienne wusste schon vorher über seinen Vater Bescheid, schließlich
ist „One“, wo gerechte Wirtschaft nur ein Spiel ist, die Basis
für die Revolution, bei der sie und ihre Freunde das Spiel
Wirklichkeit werden lassen wollen. Samuel wird klar, dass auch die
beiden Ermordeten mit „One“ zu tun hatten und das Leben seines
Vaters in großer Gefahr ist. Tatsächlich ist der Auftragskiller
Kayan schon unterwegs und er hat nicht nur Samuels Vater im Visier.
Doch wer ist sein Auftraggeber?
Ein wahnsinnig spannender
Thriller, der uns eine erschreckend realistische und sehr nahe
Zukunft zeigt. Wer die Nachrichten in Sachen Finanzen, Wirtschaft und
Politik verfolgt, kann deutlich sehen, wie nah wir einem solchen
Szenario schon gekommen sind. Einer meiner Lieblingscharaktere in dem
Buch ist der Killer Kayan, der in einem argentinischen Armutsviertel
aufwuchs und von einem eigenen Restaurant träumt und natürlich mag
ich als Katzenfreundin Badawi, den alten Kater, der sich sogar
Schäferhunden in den Weg stellt. Von dem Buch war ich wirklich sehr
positiv überrascht, da ich eher mit einer typischen
Computerspiel-Geschichte gerechnet hätte.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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