Elisabeth Zöller
Das Monophon
978-3-446-24310-1
Hanser Verlag
Alter: 10+
Eine kleine Stadt in
Deutschland, irgendwo, irgendwann: Plötzlich ist es da, das
Monophon! Es steht auf dem Marktplatz und macht tolle Musik. Die
Leute tanzen und sind fröhlich. Auch Mathilda ist ganz begeistert.
Nicht nur Musik, auch Worte strömen aus dem Monophon. Während die
meisten anderen Leute diesen Befehlen blind folgen, sieht Mathilda
die Sache eher kritisch. Sie war eben schon immer ein Mädchen, das
selber denkt, statt einfach mit dem Strom zu schwimmen. Als das
Monophon verkündet, alle Menschen mit Sommersprossen sollen sich auf
dem Marktplatz versammeln, will jeder dabei sein. Bestimmt ist für
die Sommersprossigen etwas ganz Tolles vorgesehen. Ein paar Mädchen
aus Mathildas Klasse denken sogar daran, sich Sommersprossen
aufzumalen. Die Auserwählten werden aus der Stadt geführt und von
den anderen beneidet. Es ist der Rede von einer goldenen Stadt, in
die sie nun gehen dürfen. Wenig später werden die Rothaarigen auf
den Marktplatz bestellt, dann die Stotterer und danach die
Brillenträger. Doch es kommen erste Zweifel bei den Menschen auf.
Ist es nicht vielleicht sicherer, seine Brille wegzuwerfen und
einfach zu behaupten, man hätte nie eine gehabt? Was geschieht
wirklich mit den Auserwählten? Mathilda ist weder sommersprossig
noch rothaarig, stottert nicht und hat auch keine Brille, doch viele
Menschen, die sie kennt, waren unter den Auserwählten und sind nun
fort. Werden sie jemals zurückkommen? Wo sind sie wirklich
hingebracht worden? Aus Angst um ihren Opa bittet Mathilda ihn,
lieber seine Brille zu verstecken. Die meisten Menschen sind aber
weiterhin begeistert vom Monophon, vor allem wenn es Musik spielt.
Auch die neue Jugendgruppe, deren Gründung das Monophon befielt,
weckt Begeisterung. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden geht auch
Mathilda hin und findet es zunächst ganz o.k.. Als sie jedoch mit
Gewehren schießen sollen, weigert sie sich. Sie findet das nicht
gut. Sie geht einfach. Deswegen gibt es gewaltigen Ärger. Ihre
Mutter bekommt einen Brief. Entweder sie zahlt eine Strafe oder
Mathilda wird zum Verhör abgeholt. Mathildas Mutter ist stolz auf
ihre unbeugsame Tochter, macht sich jedoch auch große Sorgen und
Mathilda muss ihr versprechen, nie mit einem der „Schwarzhemden“
mitzugehen. Dabei sind die Männer mit den Uniformen doch alles
Bekannte aus der Stadt, meist Väter von Freunden. Anfangs mochte
Mathilda die schicken Uniformen, so festlich mit den goldenen
Knöpfen, aber jetzt? Das Monophon gibt weiter Befehle. Mathilda
sehnt sich nach der Stille. „Gemeinschaft macht stark!“, lärmt
das Monophon. Ein Mädchen wird verprügelt. Die Männer aus der
Stadt werden gezwungen, Boxkämpfe auszutragen. Es ist höchste Zeit,
etwas zu unternehmen. Zusammen mit einigen Freunden, die wie sie
denken und noch nicht zu Mitläufern geworden sind, schmiedet
Mathilda einen Plan. Das Monophon muss verschwinden … !
Wie ein Diktator
kontrolliert das Monophon die Stadt und die Menschen. Gut, dass es
einige Selbstdenker wie Mathilda gibt, die es wagen, Widerstand zu
leisten. Dieses Buch ist eine wirklich gelungene Parabel und bietet
jede Menge Stoff zum Nachdenken. Anders als typische Geschichten über
das Dritte Reich, könnte diese Geschichte überall und jederzeit
spielen, auch heute, jetzt und hier.
Für interessierte Lehrer
gibt es zu diesem Buch übrigens auch ein Unterrichtsmodell zum
kostenlosen Download und zwar unter: www.elisabeth-zoeller.de
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
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