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Mittwoch, 27. November 2013

"Das Monophon"

Es verändert eine ganze Stadt: "Das Monophon"!

Elisabeth Zöller
Das Monophon
978-3-446-24310-1
Hanser Verlag
Alter: 10+

Eine kleine Stadt in Deutschland, irgendwo, irgendwann: Plötzlich ist es da, das Monophon! Es steht auf dem Marktplatz und macht tolle Musik. Die Leute tanzen und sind fröhlich. Auch Mathilda ist ganz begeistert. Nicht nur Musik, auch Worte strömen aus dem Monophon. Während die meisten anderen Leute diesen Befehlen blind folgen, sieht Mathilda die Sache eher kritisch. Sie war eben schon immer ein Mädchen, das selber denkt, statt einfach mit dem Strom zu schwimmen. Als das Monophon verkündet, alle Menschen mit Sommersprossen sollen sich auf dem Marktplatz versammeln, will jeder dabei sein. Bestimmt ist für die Sommersprossigen etwas ganz Tolles vorgesehen. Ein paar Mädchen aus Mathildas Klasse denken sogar daran, sich Sommersprossen aufzumalen. Die Auserwählten werden aus der Stadt geführt und von den anderen beneidet. Es ist der Rede von einer goldenen Stadt, in die sie nun gehen dürfen. Wenig später werden die Rothaarigen auf den Marktplatz bestellt, dann die Stotterer und danach die Brillenträger. Doch es kommen erste Zweifel bei den Menschen auf. Ist es nicht vielleicht sicherer, seine Brille wegzuwerfen und einfach zu behaupten, man hätte nie eine gehabt? Was geschieht wirklich mit den Auserwählten? Mathilda ist weder sommersprossig noch rothaarig, stottert nicht und hat auch keine Brille, doch viele Menschen, die sie kennt, waren unter den Auserwählten und sind nun fort. Werden sie jemals zurückkommen? Wo sind sie wirklich hingebracht worden? Aus Angst um ihren Opa bittet Mathilda ihn, lieber seine Brille zu verstecken. Die meisten Menschen sind aber weiterhin begeistert vom Monophon, vor allem wenn es Musik spielt. Auch die neue Jugendgruppe, deren Gründung das Monophon befielt, weckt Begeisterung. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden geht auch Mathilda hin und findet es zunächst ganz o.k.. Als sie jedoch mit Gewehren schießen sollen, weigert sie sich. Sie findet das nicht gut. Sie geht einfach. Deswegen gibt es gewaltigen Ärger. Ihre Mutter bekommt einen Brief. Entweder sie zahlt eine Strafe oder Mathilda wird zum Verhör abgeholt. Mathildas Mutter ist stolz auf ihre unbeugsame Tochter, macht sich jedoch auch große Sorgen und Mathilda muss ihr versprechen, nie mit einem der „Schwarzhemden“ mitzugehen. Dabei sind die Männer mit den Uniformen doch alles Bekannte aus der Stadt, meist Väter von Freunden. Anfangs mochte Mathilda die schicken Uniformen, so festlich mit den goldenen Knöpfen, aber jetzt? Das Monophon gibt weiter Befehle. Mathilda sehnt sich nach der Stille. „Gemeinschaft macht stark!“, lärmt das Monophon. Ein Mädchen wird verprügelt. Die Männer aus der Stadt werden gezwungen, Boxkämpfe auszutragen. Es ist höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Zusammen mit einigen Freunden, die wie sie denken und noch nicht zu Mitläufern geworden sind, schmiedet Mathilda einen Plan. Das Monophon muss verschwinden … !
Wie ein Diktator kontrolliert das Monophon die Stadt und die Menschen. Gut, dass es einige Selbstdenker wie Mathilda gibt, die es wagen, Widerstand zu leisten. Dieses Buch ist eine wirklich gelungene Parabel und bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. Anders als typische Geschichten über das Dritte Reich, könnte diese Geschichte überall und jederzeit spielen, auch heute, jetzt und hier.
Für interessierte Lehrer gibt es zu diesem Buch übrigens auch ein Unterrichtsmodell zum kostenlosen Download und zwar unter: www.elisabeth-zoeller.de
Viel Spaß beim Lesen!!!

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