Ying
Chang Compestine, übersetzt von Nicola T Stuart
Revolution
ist keine Dinnerparty
978-3-946593-94-2
Jacoby
& Stuart Verlag
Alter:
14+
China
1972: Die Eltern der neunjährigen Ling arbeiten als Ärzte, der
Vater als Chirurg, die Mutter hingegen wendet traditionelle
chinesische Medizin an. Ling vergöttert ihren Vater, der ihr
Englisch beibringt, mit ihr Zeitschriften aus den USA anschaut und
englische Songs im Radio hört. Während ihr Vater Ling bedingungslos
liebt, ist ihre Mutter stets unzufrieden mit ihr und kritisiert sie
laufend. Eines Tages durchsuchen die kommunistische Parteisekretärin
und der Genosse Li die Wohnung, und bald darauf zieht dieser Li in
Vaters Arbeitszimmer ein. Er ist eine Art Lehrer, der den Leuten die
Lehre Maos erklärt. Li beklebt die Tür mit Lehrsätzen, wie eine
politische Wandzeitung. Da Mao Verschwendung hasst und alle Rohstoffe
zum Aufbau des neuen Chinas gebracht werden, wird mitten im kalten
Winter die Heizung abgestellt. Die kleine Ling freundet sich mit Li
an. Er zeigt ihr Zaubertricks, tauscht bei ihr Origami-Tiere gegen
Essen und erzählt ihr von der Revolution und den Volksfeinden. Alles
versteht sie jedoch nicht. Als er ihr ein Mao-Medaillon schenkt,
freut sie sich, doch ihren Eltern scheint das nicht zu gefallen. Die
kluge Ling überspringt eine Klasse, aber die älteren Kinder sind
nicht nett zu ihr. Ling versteht nicht, warum sie sie schikanieren.
Eines Tages wird der Nachbar Dr. Wong, Vaters Freund und Kollege,
verhaftet, weil er in einem Brief Mao kritisiert hat. Ling war immer
gern bei den Wongs. Da gab es Eis und deutsche Schokolade und der
Sohn Niu war wie ein Bruder für sie. Nun wird der ganze Besitz der
Wongs konfisziert, auch die Nähmaschine, mit der Frau Wong die
schöne Bluse für Ling genäht hat. Frau Wong werden öffentlich die
Haare abgeschnitten, bevor sie in ein Umerziehungslager gebracht
wird. Lebensmittel und Stoffe werden rationiert. Leute verschwinden.
Ling stellt viele Fragen, die ihre Eltern nicht beantworten können
oder wollen. In der Schule wird sie gemobbt, weil sie nicht zur
Arbeiterklasse gehört. Die Rotgardisten stürmen eines Tages die
Wohnung, verbrennen Vaters Bücher und Lings Puppe, zerstören
Mutters Schmuck und das schöne Geschirr, auch das Radio. Li
unternimmt nichts dagegen. Lings Vater darf nicht länger Arzt sein,
muss im Krankenhaus die Klos putzen, und Lings Mutter muss nun als
Krankenschwester arbeiten. Ling träumt von Freiheit und von der
Golden Gate Bridge in Amerika. Intellektuelle Schüler wie Niu werden
zur „Umerziehung durch Arbeit“ aufs Land geschickt. Niu versucht,
nach Hongkong zu fliehen. Er wird erwischt und verhört. Unter Folter
denunziert er Lings Eltern als Klassenfeinde. An Lings 11. Geburtstag
rettet ihr Vater einen Schriftsteller, der sich im Fluss umbringen
will. Dafür wird er von den Rotgardisten verhaftet. Einer davon ist
Niu! Ling und ihre Mutter haben kaum genug zu essen, die Regale in
den Läden sind leer. Die clevere Ling schafft es jedoch mit viel
Mühe und Einfallsreichtum, auf Schwarzmarkt und Co. das Nötigste zu
organisieren. Ihre Mutter verliert langsam die Hoffnung und denkt an
Selbstmord. Ling bekommt Ärger in der Schule , weil sie sich wehrt,
als der fiese Gao ihr die Haare abschneiden will. Ihre Mutter meint,
Gaos Vater könne sie dafür in ein Lager bringen lassen. Kurz darauf
muss ihre Mutter ihr die Haare ohnehin abrasieren, weil Ling Läuse
hat. Ihr Vater wird aus dem Gefängnis geholt, um hochrangige
Genossen zu operieren, die sich nicht von den notdürftig geschulten
„Barfußärzten“ behandeln lassen wollen. Ling versucht, ihren
Vater zu sehen, aber es gelingt ihr nicht. Eines Tages stirbt Mao.
Wird sich nun alles ändern?
Ein
spannender, autobiografischer Roman über das Leben in China zu
Zeiten Maos!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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