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Mittwoch, 5. Dezember 2018

"Revolution ist keine Dinnerparty"

Eine wahre Geschichte aus China: "Revolution ist keine Dinnerparty"!

Ying Chang Compestine, übersetzt von Nicola T Stuart
Revolution ist keine Dinnerparty
978-3-946593-94-2
Jacoby & Stuart Verlag
Alter: 14+

China 1972: Die Eltern der neunjährigen Ling arbeiten als Ärzte, der Vater als Chirurg, die Mutter hingegen wendet traditionelle chinesische Medizin an. Ling vergöttert ihren Vater, der ihr Englisch beibringt, mit ihr Zeitschriften aus den USA anschaut und englische Songs im Radio hört. Während ihr Vater Ling bedingungslos liebt, ist ihre Mutter stets unzufrieden mit ihr und kritisiert sie laufend. Eines Tages durchsuchen die kommunistische Parteisekretärin und der Genosse Li die Wohnung, und bald darauf zieht dieser Li in Vaters Arbeitszimmer ein. Er ist eine Art Lehrer, der den Leuten die Lehre Maos erklärt. Li beklebt die Tür mit Lehrsätzen, wie eine politische Wandzeitung. Da Mao Verschwendung hasst und alle Rohstoffe zum Aufbau des neuen Chinas gebracht werden, wird mitten im kalten Winter die Heizung abgestellt. Die kleine Ling freundet sich mit Li an. Er zeigt ihr Zaubertricks, tauscht bei ihr Origami-Tiere gegen Essen und erzählt ihr von der Revolution und den Volksfeinden. Alles versteht sie jedoch nicht. Als er ihr ein Mao-Medaillon schenkt, freut sie sich, doch ihren Eltern scheint das nicht zu gefallen. Die kluge Ling überspringt eine Klasse, aber die älteren Kinder sind nicht nett zu ihr. Ling versteht nicht, warum sie sie schikanieren. Eines Tages wird der Nachbar Dr. Wong, Vaters Freund und Kollege, verhaftet, weil er in einem Brief Mao kritisiert hat. Ling war immer gern bei den Wongs. Da gab es Eis und deutsche Schokolade und der Sohn Niu war wie ein Bruder für sie. Nun wird der ganze Besitz der Wongs konfisziert, auch die Nähmaschine, mit der Frau Wong die schöne Bluse für Ling genäht hat. Frau Wong werden öffentlich die Haare abgeschnitten, bevor sie in ein Umerziehungslager gebracht wird. Lebensmittel und Stoffe werden rationiert. Leute verschwinden. Ling stellt viele Fragen, die ihre Eltern nicht beantworten können oder wollen. In der Schule wird sie gemobbt, weil sie nicht zur Arbeiterklasse gehört. Die Rotgardisten stürmen eines Tages die Wohnung, verbrennen Vaters Bücher und Lings Puppe, zerstören Mutters Schmuck und das schöne Geschirr, auch das Radio. Li unternimmt nichts dagegen. Lings Vater darf nicht länger Arzt sein, muss im Krankenhaus die Klos putzen, und Lings Mutter muss nun als Krankenschwester arbeiten. Ling träumt von Freiheit und von der Golden Gate Bridge in Amerika. Intellektuelle Schüler wie Niu werden zur „Umerziehung durch Arbeit“ aufs Land geschickt. Niu versucht, nach Hongkong zu fliehen. Er wird erwischt und verhört. Unter Folter denunziert er Lings Eltern als Klassenfeinde. An Lings 11. Geburtstag rettet ihr Vater einen Schriftsteller, der sich im Fluss umbringen will. Dafür wird er von den Rotgardisten verhaftet. Einer davon ist Niu! Ling und ihre Mutter haben kaum genug zu essen, die Regale in den Läden sind leer. Die clevere Ling schafft es jedoch mit viel Mühe und Einfallsreichtum, auf Schwarzmarkt und Co. das Nötigste zu organisieren. Ihre Mutter verliert langsam die Hoffnung und denkt an Selbstmord. Ling bekommt Ärger in der Schule , weil sie sich wehrt, als der fiese Gao ihr die Haare abschneiden will. Ihre Mutter meint, Gaos Vater könne sie dafür in ein Lager bringen lassen. Kurz darauf muss ihre Mutter ihr die Haare ohnehin abrasieren, weil Ling Läuse hat. Ihr Vater wird aus dem Gefängnis geholt, um hochrangige Genossen zu operieren, die sich nicht von den notdürftig geschulten „Barfußärzten“ behandeln lassen wollen. Ling versucht, ihren Vater zu sehen, aber es gelingt ihr nicht. Eines Tages stirbt Mao. Wird sich nun alles ändern?
Ein spannender, autobiografischer Roman über das Leben in China zu Zeiten Maos!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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