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Mittwoch, 23. Oktober 2019

"Dunkles Gold"

Mirjam Pressler
Dunkles Gold
978-3-407-81238-4
Beltz & Gelberg Verlag
Alter: 14+

Die fünfzehnjährige Laura aus Erfurt soll in der Schule ein Referat über das Leben jüdischer Jugendlicher im 14. Jahrhundert halten. Lauras Mutter ist Kunsthistorikerin und auf die mittelalterliche, jüdische Geschichte der Stadt spezialisiert. Bauarbeiter haben 1998 einen Schatz aus dem Jahre 1349 entdeckt, der jetzt in der alten Synagoge ausgestellt ist. Er gehörte dem Juden Kalman von Wiehe. Laura malt sich aus, er könne vielleicht eine Tochter in ihrem Alter gehabt haben. Nachts träumt sie davon und schlüpft in die Rolle von Rachel. Rachel hat einen Bruder, Joshua, und in zwei Jahren soll sie Samuel, den Sohn eines Geldverleihers aus Nürnberg, heiraten. Vater Kalman empfängt einen Gast, Meir Nachum von Köln, der ist unterwegs nach Polen ist. Er, der Vater, der Gemeindepfleger und der Rabbi treffen sich zu einem wichtigen aber geheimen Gespräch. Sie reden über die Pest. Vielerorts wird den Juden dafür die Schuld gegeben. Rachel hat Angst, denn sie sind doppelt gefährdet, falls die Krankheit Erfurt erreichen sollte. Sie hilft ihrem Vater, das Familienvermögen (Schmuck und Silbergeschirr) in der Kellerwand einzumauern, wo es sicher ist, falls sie schnell fliehen müssen. Sie können es nicht mitnehmen, denn reiche Juden leben gefährlich. Laura, die gern und gut zeichnet, beschließt, Rachels Geschichte als Graphic Novel aufzuschreiben. Um mehr über Juden zu erfahren, spricht sie Alexeij an. Der gut aussehende Junge aus ihrer Parallelklasse ist nämlich Jude. Er kommt aus Russland und ist in den Pausen immer allein. Alexeij findet das Projekt interessant und gibt wertvolle Tipps für die Bilder, z.B. dass in das Haus eines Juden eine Menora (7-armiger Leuchter) gehört. Laura träumt die Geschichte weiter: Rachel und ihre Familie verlassen die Stadt. Ihr Vater sagt, sie gehen nach Polen. Sie reisen unter falschen (christlichen) Namen als Agatha, Burkhard und Sigmund. Bei befreundete Bauern können sie übernachten und bekommen neue Kleidung, Pferd und Wagen, so dass sie als Bauern verkleidet weiterreisen können. Als sie rasten, geht der Vater Wasser holen und kommt nicht zurück. Die Kinder finden später seine ausgeraubte Leiche am Fluss. Sie bedecken ihn mit Steinen und reisen, nach sieben Trauertagen, allein weiter. Im nächsten Dorf lernen sie den Fiedler Mendel kennen, und Joshua beschließt, mit ihm und dem Jahrmarkt mitzureisen. Rachel reist allein weiter nach Karkau. Laura arbeitet eifrig an den Zeichnungen. Sie geht mit ihrer Klassenkameradin Sarina auf den Reiterhof, wo sie übt, Pferde zu zeichnen, denn sie hat Schwierigkeiten, das Pferd Kuno darzustellen, das den Wagen von Rachels Familie zieht. Als Alexeij erfährt, dass sie ihn nur angesprochen hat, weil er Jude ist, reagiert er seltsam. Hat sie ihn beleidigt? Er geht ihr aus dem Weg, bis sie sich aussprechen. An früheren Schulen wurde er als Jude gemobbt. Er will als er selbst wahrgenommen werden, nicht als „der Jude“. Seine Familie ist nicht religiös. Laura lernt Alexeijs Oma kennen. Ihre Familie lebte in Breslau. Auch sie versteckten einen „Schatz“ bevor sie damals nach Moskau flohen. Dort wurde die Oma geboren. Sie kehrte nach vielen Jahren zurück, um den Schatz zu holen doch alle ihre Hoffnungen wurden enttäuscht. Der Schatz war fort. In der Schule gibt es eine Diskussion über die Situation in Israel. Laura ist schockiert und enttäuscht von der Meinung ihres besten Freundes Julian, der plötzlich mit Wörtern wie „Scheißjuden“ um sich wirft. Wie werden Lauras und Rachels Geschichten wohl enden?
Eine außergewöhnliche Story, die Vergangenheit und Gegenwart geschickt verknüpft!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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